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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sorge, daß sich der Zustand des Spezialisten zunehmend verschlechterte. Mandreko Tars war kaum noch in der Lage, sich auf den Beinen zu halten. Ihr war klar, daß er nicht mehr lange durchhalten würde. Daher schob sie ihm eine beschriftete Folie hin.
    Mandreko las und wurde noch etwas blasser, als er ohnehin schon war. Doch er raffte sich zusammen und rief: „Jetzt ist Schluß mit dem Gefasel! Ich gebe dir und deiner Horde exakt zehn Minuten. Wenn du bis dahin nicht verschwunden bist, eröffnen wir das Feuer."
    Taka Hossos antwortete nicht. Aber sein Bild verschwand von den Monitoren.
    Mandreko Tars klappte zusammen. Die Beine knickten ihm ein, und er wäre auf den Boden gefallen, wenn Tim Routhioruke ihn nicht aufgefangen und hingelegt hätte. „Der Langfinger hat seine Sache erstaunlich gut gemacht", gab er respektvoll zu. „Das hätte ich ihm nicht zugetraut."
    „Es war ein gewisses Risiko, ihn zu wählen", versetzte Gia de Moleon, „aber es mußte sein, weil niemand so viel Ahnung von Dscherro-Technik hat wie er. Jeder andere wäre bei der geringsten Fangfrage gescheitert."
    „Dafür sollten wir ihn wegen des Diebstahls der königlichen Pretiosen straffrei ausgehen lassen", schlug der Pilot vor. „Ich werde darüber nachdenken", versprach die TLD-Leiterin.
    Während dieses kurzen Wortwechsels ließ keiner von ihnen die Chronometer aus den Augen. Unaufhörlich verrannen die Sekunden.
    Das Ultimatum lief ab. Die meisten fürchteten sich davor, daß die Hossos-Horde unversehens das Feuer auf sie eröffnen würde.
    Es schien fast, als habe Mandreko Tars zu dick aufgetragen, doch dann zog sich Taka Hossos plötzlich mit seiner Flotte zurück. Er schickte eine ganze Flut von wüsten Beschimpfungen zu „Taka Mandreko" hinüber, schwor ihm blutige Rache und kündigte an, daß er ihn irgendwann bis aufs Hemd ausplündern würde.
    Tim Routhioruke sah, daß Mandreko Tars die Augen geöffnet hatte. Er beugte sich über ihn und zog ihn zu sich hoch. „Komm schon, Langfinger", sagte er in der ihm eigenen, durchaus freundschaftlich gemeinten Weise. „Ein Wort noch. Aber schnell!"
    Er flüsterte ihm zu, was er sagen sollte, dann richtete er ihn auf und stellte ihn vor die Kameras. „Und sag es ruhig allen anderen weiter", rief der Spezialist in der Morphing-Maske eines Dscherro dem Taka Hossos zu. „Das Thorrtimer-System ist auf unbestimmte Zeit Gebiet der Mandreko-Horde! Ich will hier keine unerwünschten Schädlinge deiner Sorte sehen!"
    Der Bluff klappte. Die Flotte des Taka Hossos verschwand aus dem Thorrtimer-System. „Bravo, Langfinger", lobte Routhioruke den Spezialisten. „Alle Achtung!" Anerkennend hieb er ihm die Hand auf die Schulter.
    Mandreko Tars verdrehte die Augen und kippte erneut um. Und wieder fing der Pilot ihn auf, um ihn geradezu fürsorglich auf den Boden zu legen. An Bord der Raumschiffe brach Jubel aus. Alle Ängste waren vergessen.
    Selbst die ängstlichsten Thorrimer kamen aus ihren Winkeln hervor. Sie äußerten den Wunsch, so schnell wie möglich auf den Planeten zurückzukehren. Dort wollten sie sich vom Schrecken an Bord der Dscherro-Schiffe erholen.
    Als man ihr von der anhaltenden Angst der Thorrimer berichtete, verzog Gia de Moleon lächelnd das Gesicht. „Sie sind einfach Feiglinge", meinte sie, „aber ich fürchte, die Menschen in Alashan müssen damit leben."
     
    ENDE
     

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