1911 - Die Flotte der Feiglinge
bekommen, dann aber immer sicherer und überzeugender wurde. „Verschwinde mit deiner lächerlichen Horde, bevor ich meine 55 Einheiten gegen dich vorrücken lasse! Der Kampf wäre schnell entschieden."
Alaska Saedelaere gab ein vereinbartes Funksignal an die Flotte der Verteidiger. Die Dscherro-Raumer begannen sich prompt zu bewegen.
In diesem Moment schwitzte nicht nur Mandreko Tars Blut und Wasser, sondern die anderen ebenfalls. Die Raumschiffe nahmen so etwas wie eine Angriffsformation ein, und die Besatzungen agierten dabei mit höchster Vorsicht, damit ihnen keine Fehler unterliefen, doch die Aufregung an Bord der Raumer sorgte dafür, daß es reihenweise zu Pannen kam. Die aber bemerkten Taka Hossos und seine Horde nicht, da sie die von den TLD-Agenten ausgearbeiteten Pläne nicht kannten.
Es war dem puren Zufall zuzuschreiben, daß es nicht zu Kollisionen der Schiffe untereinander kam.
Die beiden Thorrimer, die am Feuerleitstand der Zentrale saßen, stöhnten laut auf. Einer von ihnen kippte bewußtlos aus seinem Sessel. Er stürzte schwer auf den Boden.
Der andere schrie erschrocken auf und löste versehentlich die Bordkanone aus. Ein Energiestrahl schoß ins All hinaus, strich über die Flotte des Taka Hossos hinweg. „Ruhig!" befahl Alaska Saedelaere dem vor Angst buchstäblich schlotternden Mann. „Am besten machst du überhaupt nichts."
Der Thorrimer schlug die Hände vors Gesicht und drehte ihm den Rücken zu. „Ein Glück, daß wir nicht sehen können, wie es an Bord der anderen Raumer zugeht", flüsterte Tim Routhioruke.
Gia de Moleon stieß Mandreko Tars an. „Es war ein Warnschuß!" wisperte sie. „Das war ein Warnschuß!" rief der Spezialist und fügte einige Beschreibungen über die eingesetzte Bordkanone hinzu, die seine Kenntnisse offenbarten.
Niemand beim Terranischen LigaDienst hatte sich so intensiv mit solchen Informationen auseinandersetzen müssen wie er, weil er nur damit die verschiedenen Klippen hatte umschiffen können, die sich ihnen gestellt hatten. Jetzt zeigte sich, daß es richtig war, einen Mann wie ihn ausgewählt zu haben.
Taka Hossos zeigte sich unbeeindruckt. Die Energiekanone war ihm offenbar nicht mächtig genug gewesen.
Mandreko Tars schaltete in dieser Lage erstaunlich schnell. „Wenn dir danach ist, können wir auch eine HHH3 einsetzen", sagte er drohend. „Du weißt, daß wir die zuletzt beim Gefecht im Sakkanthum-Sektor eingesetzt haben."
Er ließ einige technische Detailbeschreibungen über die Wirkung der Waffe folgen. Zugleich behauptete er, deren Durchschlaggkraft durch einige technische Tricks - die er kurz zitierte gesteigert zu haben. Dabei spielte er das Wissen aus, das er sich während seiner Arbeit auf den Raumschiffen erworben hatte.
Alaska beobachtete den Einbruchsspezialisten. Er sah, daß dessen Hände zitterten. Auch die Hose war im Bereich der Oberschenkel in ständiger Bewegung.
Offenbar zuckten seine Beinmuskeln unkontrolliert. Dem Unsterblichen war klar, daß Mandreko Tars nicht mehr lange durchhalten würde.
Die Entscheidung mußte schnell fallen, oder alles war verloren. „Wo ist Taka Poulones?" fragte Taka Hossos gefährlich langsam. „Taka Poulones schwächelte. Deshalb habe ich ihn abserviert. Der Hohlkopf hat nichts anderes verdient. Alles klar?"
„Und was ist mit den Reichtümern, die der Ungehörnte versprochen hat?"
Davon wußte Mandreko Tars überhaupt nichts, doch er zog sich auch bei dieser Frage überraschend geschickt aus der Affäre. „Sie reichen auf keinen Fall für beide Horden, sondern nur für uns allein. Gerade jetzt werden im Schutz des Nebelfeldes eine Reihe von wertvollen Dingen in die Burg verladen", behauptete der Einbruchsspezialist.
Erneut führte er einige technische Bemerkungen an, die den anderen Terranern gänzlich unbekannt, für die Dscherro jedoch von hoher Bedeutung waren.
Mit dem Nebelfeld war die Faktordampf-Barriere gemeint, und daß sich darunter nicht die Burg verbarg sondern die Stadt Alashan mit dem TLD-Tower war von außen nicht zu erkennen. „Was für ein Nebelfeld ist das?" erkundigte sich Hossos mißtrauisch. An der Anwesenheit der Burg schien der Anführer der Dscherro-Horde erst gar nicht zu zweifeln. „Dabei handelt es sich um ein neues Defensivsystem", schwindelte Mandreko Tars. „In seinem Schutz ist meine Horde endgültig sicher."
„Das wird sich noch zeigen müssen!"
„Für eine Horde von Fallobst wie deine reicht es allemal."
Gia de Moleon verfolgte voller
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