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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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farbigen oder eingebrannten Mustern verziert war. Die haarlosen Körper hatten eine grüne' Haut. Alle waren unterschiedlich gekleidet. Offenbar legten die Dscherro Wert darauf, daß in dieser Hinsicht niemand dem anderen ähnelte.
    Nur zu gern überließ Mandreko Tars den anderen Mitgliedern des Einsatzkommandos die Initiative. Er hoffte, sich ein wenig erholen zu können, doch Routhioruke gab ihm dazu keine Gelegenheit. „Hör mal zu, du Langfinger!" rief er ihm über Funk zu. „Du bist nicht, mitgeflogen, um bei den Dscherro Maulaffen feilzuhalten, sondern um die Schleusenschotte zu öffnen. Also sieh zu, daß du zum nächsten Raumer kommst!
    Ich will, daß die Tore weit offenstehen, wenn die nächste Space-Jet dort eintrifft."
    „Allmählich reicht es, Tim", wehrte sich der Einbruchsspezialist. „Du könntest darauf verzichten, mich ständig so zu nennen!"
    „Ist in Ordnung, Langfinger", entgegnete der Pilot.
    Mandreko Tars protestierte, doch Routhioruke lachte nur. Er sprach zwar auf seine scherzhafte und vertrauliche Art mit ihm, aber dahinter stand ein eisernes Durchsetzungsvermögen. Er mußte sich ihm beugen.
    Tars versuchte, eines der anderen TLD-Mitglieder dazu zu bewegen, ihn zu begleiten, doch sie lehnten ab, und so kehrte er allein in die Schleuse zurück. Wenig später war er wieder draußen im Weltraum; sein Raumanzug trug ihn hinüber zu einem anderen Dscherro-Raumer.
    Auch dieses Raumschiff wies annähernd Kugelform auf.
    Als er sich einer Schleuse näherte, die im Licht der Sonne Thorrtimer deutlich zu erkennen war, spielte ihm seine Phantasie einen Streich. Schon malte er sich aus, daß mordlüsterne Dscherro hinter den Schotten mit angeschlagener Waffe auf ihn warteten.
    Er landete an der Schleuse, doch er war nicht in der Lage, sie zu öffnen. Seine Hände verweigerten ihm geradezu den Dienst.
    Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg. Er empfand es schlicht als unfair, daß er allein in dieses Schiff eindringen sollte, das einen Durchmesser von beinahe vierhundert Metern hatte und in dem es wahrscheinlich von gefährlichen Feinden nur so wimmelte. „Was ist los mit dir?" brüllte Routhioruke. „Wieso geht es nicht weiter?"
    „Kannst du nicht ein bißchen leiser reden?" stöhnte Mandreko Tars. „Wieso denn, du Langfinger?" Der Pilot lachte dröhnend. „Seit wann bist du so wehleidig? Ran an die Kiste!"
    „Ich bin allein", beschwerte der Einbruchsspezialist sich. „Na und? Brauchst du ein Kindermädchen?
    Erledige deine Arbeit und beeil dich gefälligst, oder ich mach' dir Beine!"
    Tars fluchte laut und anhaltend, und je wütender er wurde, desto mehr lachte Routhioruke. Er hatte überhaupt kein Verständnis für seine Bedenken. Also resignierte Mandreko.
    Geschickt setzte der Spezialist die Werkzeuge an. Auch dieses Schott öffnete sich unter seinen Händen, obwohl es auf ganz andere Weise gesichert war als das Schott zuvor.
    Oft wußte Mandreko Tars selbst nicht so recht, wie er sich dem Geheimnis solcher Verriegelungen nähern sollte, aber wenn er erst einmal mit der Arbeit begonnen hatte, fügte sich alles wie von selbst. Es schien, als könne ihm kein Schloß widerstehen, und sei es noch so fremd konstruiert.
    Er glitt in die Schleuse, schloß das Schott hinter sich und ließ das innere Schott zur Seite gleiten. Mit heftig klopfendem Herzen wartete er, bis er in den dahinter liegenden Gang blicken konnte. Dabei hielt er die Waffe schußbereit in den Händen, um auf einen Angriff vorbereitet zu sein.
    Doch dann ließ er sie sinken. Kopfschüttelnd blickte er in den Gang hinein, der leicht abfallend in das Schiffsinnere führte und ihn mehr an einen aus Lehm herausgeschälten Tunnel erinnerte als an die Einrichtung eines modernen Kampfschiffes. Niemand hielt sich darin auf, und er schritt langsam in den Gang hinein.
    Hin und wieder blieb er stehen, weil an den Wänden fremdartige Waffen offenbar primitiver Wesen hingen oder an der Decke Totenschädel und Knochen von unbekannten Entitäten angebracht waren. Dazu hatten die Dscherro den Gang mit allerlei Beutestücken versehen, an deren Anblick sie sich offenbar ergötzt hatten. Es waren teilweise wertvolle Dinge aus edlen Materialien.
    Die Instrumente des Raumanzugs zeigten an, daß die Luft atembar und der Druck ausreichend hoch für ihn war. Er öffnete seinen Raumhelm und atmete vorsichtig ein.
    Im nächsten Moment würgte er, denn ein bestialischer Gestank drang ihm in die Nase und erzeugte eine derartige Übelkeit, daß er

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