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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber ständig an sich dulden mußte. „Wir müssen die Raumschiffe der Dscherro in Betrieb nehmen", betonte Alaska. „Die Zeit drängt. Wir beginnen mit dem kleinsten Raumer der Flotte, der bereits von allen Dscherro-Leichen geräumt worden ist. Man hat mir gesagt, daß es dennoch fürchterlich stinkt an Bord. Falls dich das stört, öffne deinen Raumhelm lieber nicht."
    „Der Gestank schlägt' mir auf den Magen und legt mich geistig Iahm", antwortete der Einbruchsspezialist. „Ich kenne das schon."
    „Wir haben die Kabine des Oberkommandierenden gefunden", berichtete der Träger der Haut. „Dort gibt es einen Tresor, den wir noch nicht öffnen konnten. Wir vermuten, daß wichtige Informationen darin eingeschlossen sind. Damit ist deine Aufgabe fest umrissen. Alles klar?"
    „Nein. Warum habt ihr nicht einfach einen Desintegrator genommen und das Ding aufgeschnitten?"
    „Weil wir nicht ausschließen können, daß sich dann der Inhalt selbst zerstört."
    „Ich habe begriffen." Tars versuchte zu fächeln. Es gelang ihm nicht. „Ich hätte doch Einbrecher werden sollen."
    Alaskas Augen verengten sich ein wenig, und Mandreko Tars bereute seine Bemerkung. Er mußte an die Beutestücke denken, die in seiner Wohnung im TLD-Tower versteckt waren, und er fragte sich unwillkürlich, ob sie dort sicher genug waren oder ob er sie woanders deponieren sollte.
    Ein Signal zeigte an, daß sie mittlerweile ihr Ziel erreicht hatten. „Wir sind im Hangar des Raumers gelandet", erläuterte der Träger der Haut. „Ich hoffe, du kommst schnell zu einem Erfolg."
    Er trat zur Seite und ließ den Spezialisten vorgehen, der inzwischen einen Raumanzug angelegt hatte.
    An der Schleuse stand Tim Routhioruke in lässiger Haltung. Tars fand, daß er geradezu niederträchtig grinste, und er hätte ihm am liebsten einen Tritt gegen das Schienbein versetzt. Doch da der Aktivatorträger ihn bis zu ihm begleitete, beherrschte er sich.
    Als sich das Schleusenschott öffnete, schlug ihm ein Gestank entgegen, den er tatsächlich als bestialisch empfand. Rasch schloß er seinen Raumhelm. „Es ist Leichengeruch", konstatierte Routhioruke nüchtern. „Er will selbst jetzt nicht weichen, nachdem wir alle Dscherro entfernt haben. Es scheint, daß es irgendwo an Bord organische Materie gibt, die in Verwesung übergegangen ist und die wir noch nicht gefunden haben."
    Das Schleusenschott schloß sich, und Tars war allein. Er stieß einen Fluch aus und machte sich auf den Weg, der durch offene Schotte und einen beleuchteten Gang gekennzeichnet war.
    Als er einen größeren Raum erreichte, in dem allerlei Maschinen abgestellt waren, stieß er auf zwei Frauen, die darin arbeiteten und denen es gelungen ,war, aus dem Durcheinander des Materials eine transportable Energiekanone herauszuschälen. Die Helme ihrer Raumanzüge waren geöffnet. „Es wird Zeit, daß du kommst", begrüßte ihn eine von ihnen, eine blonde, hagere Frau. Sie zeigte zu einem Durchgang hinüber. „Dort drüben ist es."
    Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu und beachtete ihn nicht mehr. Tars betrat einen großen Raum, der auf ihn eher den Eindruck einer Abstellkammer eines Völkerkundemuseums denn der Kabine eines Kommandanten machte. Neben einigen Einrichtungen, die der Bequemlichkeit dienten, gab es ausreichend Kommunikationstechnik, aber auch abgestellte Beutestücke aus den Bereichen fremder Kulturen, Gefäße, Waffen, Kunstwerke. Alles bunt durcheinander.
    In einer Ecke stand der wandhohe Tresor. Er bestand aus einem hochfesten Metall und war mit drei Schlössern versehen, die über eine Tastatur mit binären Zahlen und einen Monitor angesteuert werden konnten.
    Tars erkannte auf den ersten Blick, daß ihm eine schwierige Aufgabe bevorstand. Er würde möglicherweise Tage benötigen, um die Aufgabe zu bewältigen. Eine entsprechende Nachricht gab er an Alaska Saedelaere durch. „Die Zeit drängt", erwiderte der Träger der Haut. „Du mußt also schnell arbeiten. Viel wichtiger aber ist, daß wir an den Inhalt herankommen, ohne daß er zerstört wird."
    Mandreko Tars begann mit seiner Arbeit, doch schon bald störte ihn der Raumanzug, und er legte ihn ab. In den ersten Minuten danach glaubte er, daß ihn der Gestank im Raum umbringen würde, und er wollte den Anzug schon wieder anziehen. Allmählich überwand er aber den Brechreiz, und er gewöhnte sich an den Geruch, wenngleich er ihn nach wie vor als äußerst unangenehm und störend empfand, Zunächst schien es, als

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