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1915 - Herrin der Träume

Titel: 1915 - Herrin der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denkt, aber im Augenblick sieht es in der Tat so aus, als wäre ich dabei, rettungslos zu verblöden."
    „Und was willst du dagegen tun?"
    Icho Tolot zerbröselte einen Felsen zwischen seinen Fingern. Der Haluter besaß ungeheure Körperkräfte, die er aber ebenfalls außerordentlich fein zu dosieren und einzusetzen wußte.
    „Die Schwierigkeiten haben damit begonnen, daß der Zeittorpedo desaktiviert wurde und Jii'Nevever erwachte. Logischerweise sind daher alle folgenden Ereignisse Konsequenzen dieses Erwachens, müssen also Jii'Nevever zugerechnet werden. Auf irgendeine Weise versucht sie uns alle vier zu beeinflussen und zu manipulieren, und dagegen sollten wir uns wehren, mit allem, was wir haben."
    „Wir?"
    Der Haluter zögerte, bevor er antwortete.
    „Mike ist unserer Sache noch treu ergeben, ein eindeutiger Gefolgsmann Shabazzas, der uns ja ausgesandt hat, aber zur Zeit sehr unbeherrscht und aggressiv. Julian hingegen ist von Gedanken des Zweifels und der Unsicherheit angekränkelt; wir können nicht mit ihm rechnen, schon gar nicht, wenn wir gegen Jii'Nevever selbst vorgehen wollen."
    Gucky wiegte den Kopf. „Wie stellst du dir das vor?" fragte er zweifelnd.
    „Kompliziert", antwortete Icho Tolot lakonisch. „Es wird schwierig sein, das rechte Maß zu finden, denn wir wollen Jii'Nevever ja nicht töten, nur daran hindern, unsere Pläne zu beeinflussen. Mike ist für diesen Plan zu unbeherrscht; er würde über das Ziel hinausschießen, und das wahrscheinlich buchstäblich. Und Julian ist dafür nicht zuverlässig genug, also bleiben nur wir beide übrig."
    „Übrig für was?" wollte Gucky wissen.
    In der vom Howalgonium durchglühten Finsternis war von dem Haluter so gut wie nichts zu sehen; nur ab und zu konnte Gucky schemenhaft die rotleuchtenden Augen des Haluters sehen, wie sie sich bewegten.
    „Du bringst uns zu Jii'Nevever, unmittelbar zu ihr", schlug Tolot vor. „Dann werden wir sie, notfalls mit Waffengewalt, unter Druck setzen. Wir müssen die Konfrontation suchen, mit allen Mitteln. Und notfalls ..."
    „Dazu wird es hoffentlich nicht kommen", wandte Gucky schnell ein.
    Was für ein seltsamer, ja absurder Gedanke. Gegen Jii'Nevever, die Träumerin von Puydor, mit Waffengewalt vorgehen zu wollen ... Wie lächerlich!
    Und das, nachdem sie zuvor von Shabazza ausgeschickt worden waren, die Träumerin zu befreien. Nur Unsterbliche hatten dazu letztlich dienen können, Unsterbliche, die in den Zeitfeldern nicht so schnell den Tod finden konnten und sich in dem Paradoxfeld dank ihrer großen Erfahrung durchsetzten. Gleichzeitig wirkte alles logisch und naheliegend.
    Gucky stieß einen Seufzer aus. Er kam immer weniger mit sich selbst zurecht, und auch daran war sicherlich die Träumerin schuld.
    „So denke ich auch", antwortete Icho Tolot energisch. „Brechen wir auf?"
    „Ich sehe zuerst noch einmal nach Tiff und Mike", sagte Gucky Er teleportierte zu den Freunden hinüber - und fand sie schlafend. Die beiden Männer hatten sich zusammengerollt, in einer typischen Embryonalhaltung. Sie atmeten langsam und regelmäßig, wie Gucky hören konnte. Und sie schliefen tief und fest.
    Gucky seufzte halblaut. „Dann nicht", sagte er und zwinkerte.
    Es fiel ihm immer schwerer, sich zu konzentrieren und seine Gedanken unter Kontrolle zu halten. Bei den in Puydor üblichen Positroniken kam dergleichen nicht mehr vor, schon gar nicht bei den weitaus schnelleren Syntroniken, wie sie in der Milchstraße üblich waren. aber Gucky wußte noch, daß es früher einmal Rechensysteme gegeben hatte, bei denen sich das Gerät manchmal derart mit internen Problemen und Berechnungen befaßte, daß die Kommunikation nach außen fast zusammenbrach. Genau so fühlte sich Gucky auch: als sei sein Gehirn ohne sein Wissen und Zutun mit einer Aufgabe beschäftigt, die so wichtig war. daß kaum noch Kapazität für das übrigblieb, was er gerade selbst tun wollte.
    Es war ein verwirrender, unheimlicher Zustand, aber Gucky wußte nicht, was er in diesem Augenblick dagegen hätte unternehmen sollen. Er ahnte aber, daß seine Verfassung etwas mit der Träumerin von Puydor zu tun haben mußte. In diesem Punkt war Tolots Analyse sicherlich richtig: Die Quelle allen gegenwärtigen Übels war einwandfrei Jii'Nevever. die Träumerin von Puydor.
    „Bereit?" fragte Gucky, als er wieder bei Icho Tolot anlangte.
    „Es kann losgehen", antwortete der Haluter entschieden. „Du weißt, wohin du springen mußt?"
    „Zunächst einmal zu

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