1915 - Herrin der Träume
Whistler Company! Unglaublich.
Der Mausbiber runzelte die Nase und stieß einen halblauten Pfiff aus.
„Das werden wir, mit etwas Glück, gleich haben", sagte er.
Rasch teleportierte er aus dem Wrack heraus und ließ sich. in der Nähe des zwyridischen Botschafters wieder sichtbar werden.
„Sehr interessant", sagte er zu Pahdan-Ba, der ihn erwartungsvoll anstarrte. „Gibt es noch andere Hinterlassenschaften der fremden Besucher?"
„Nein, keine", antwortete Pahdan-Ba bedauernd.
„Man wird sehen ...", orakelte Gucky und ließ sich wieder unsichtbar werden.
Dann teleportierte er hinauf zur TRAMP AVENGER. zuerst in seine Kabine. dann in eines der Labors, wo sein Erscheinen für Augenblicke des Erschreckens sorgte. Die Besatzung des Schiffes war noch nicht hinreichend an die Eigenheiten und besonderen Fähigkeiten des Mausbibers gewöhnt.
„Womit können wir dir helfen?" stieß einer der Laboranten hervor.
„Staub", sagte Gucky. „Einfacher Staub ... Gibt es hier nicht?"
„In einem modernen Labor? Staub?" wurde ihm geantwortet, im Tonfall schierer Fassungslosigkeit.
„Dann versuchen wir es anders", murmelte der Mausbiber Er hielt das Metallstück schräg in die Luft, nur eine Handbreit von seinem Mund entfernt.
Dann hauchte er darauf und ...
„Könnte funktionieren!" murmelte Gucky, während er das Blechstück fixierte.
„Durchaus möglich."
Er schloß den SERUN und teleportierte hinaus in den Weltraum. Als er nach einigen Sekunden wieder zurückkehrte, war das Metallstück in seinem Handschuh vom Weltraum stark abgekühlt worden. Noch einmal hauchte Gucky darauf.
„Na also", murmelte er zufrieden. „Jetzt wollen wir ..."
Seine Stimme erstarb jäh. Was der Mausbiber in diesem Augenblick betrachtete, mit seinen eigenen Augen, war derart außergewöhnlich, derart unwahrscheinlich, ja, so völlig unmöglich, daß Gucky an allem zu zweifeln begann. An seinem Verstand, an seinen Augen, an Zwyrid, an seiner Umgebung, fast sogar an Jii'Nevever, der Träumerin von Puydor.
„Nein ...!"
Es war das letzte Wort. das er für die nächsten sieben Stunden über die Lippen brachte.
4.
Curayo Es wurde ein wenig heller. Zu bemerken war dies nur, weil es in der Umgebung wirklich nachtschwarz war, so finster, daß sich selbst die kleinste Menge Licht auf diesem Hintergrund klar abzeichnete.
„Ufff!" stieß Gucky hervor.
Er wußte, daß er keine andere Wahl hatte. Wenn er etwas unternehmen wollte, dann mußte er seine paraphysikalischen Fähigkeiten einsetzen, selbst auf die Gefahr hin, sich gräßliche Schmerzen zuzufügen. Die Verhältnisse auf Curayo waren nach der Desaktivierung des Zeittorpedos derart chaotisch und unübersichtlich, daß Gucky auch mit den Mitteln und Möglichkeiten des SERUNS zu Passivität verdammt war.
Der Mausbiber holte tief Luft, konzentrierte sich dann.
Nur ein paar Zentimeter, keine große Sache. Nur ein winzig kleiner Hüpfer, zur Probe.
Wenn es danebenging, würde es hoffentlich nicht wieder so weh tun wie der letzte größere Versuch.
Es war schwer, selbst für Gucky, sich geradezu in den potentiellen Schmerz hineinzukonzentrieren, zu versuchen zu teleportieren und gleichzeitig zu wissen, was einen erwartete, wenn dieser Versuch scheiterte. Beides spielte sich in Guckys Kopf ab.
nur dort, und machte die Sache so schwierig.
Nichts passierte.
Gucky runzelte die Brauen. Es schien sich überhaupt nichts getan oder verändert zu haben. Oder doch?
Der Ilt hob seine Waffe, richtete sie auf Thermowirkung ein und schoß. Der Treffer ließ eine ziemlich große Fläche des Felsgesteins zerschmelzen, und das rotflüssige Gestein war während der Abkühlungsphase halbwegs gut auszumachen.
„Na also!" stieß der Mausbiber triumphierend hervor.
Der Versuch war gelungen, eindeutig erfolgreich. Zwar hatte er sich nur um einen knappen Meter bewegt, so wenig. daß er vom Teleportationsvorgang praktisch überhaupt nichts mitbekommen hatte. Aber er hatte sich durch den Hyperraum bewegt, und es war ohne Störungen und vor allem ohne Schmerzen vonstatten gegangen. Das gab Hoffnung.
Vermutlich begannen sich die hyperphysikalischen Verhältnisse auf Curayo sehr langsam zu stabilisieren, wenigstens so weit, daß Gucky teleportieren und damit aktiv werden konnte. Er tastete nach den Gehirnimpulsen seiner Freunde, konnte sie aber nicht entdecken. Irgend etwas, eine nicht näher definierbare Kraft störte die Telepathie des Mausbibers.
Gleichwohl, wen interessierte es? Die
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