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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehört, aber ich weiß nicht, was er bedeutet."
    Gucky überprüfte ihn telepathisch und stellte fest, daß er die Wahrheit sagte. Er blickte Tifflor an und blinzelte auf eine Art und Weise, die von den beiden Freunden schon vor über zweitausend Jahren vereinbart worden war.
    Es stimmt wohl, bedeutete das, ich kann keine Lüge feststellen.
    Der Terraner war enttäuscht. Es schien, als hätten sie sich den Weg nach Ketchorr sparen können, da es hier offenbar nichts gab, was von irgendeiner Bedeutung war. Abgesehen vielleicht von diesem Ashgavanogh, das - oder der? - möglicherweise wichtig war.
    Nachdenklich blickte er in die Wüste hinaus.
    In der Hitze flimmerte die Luft über dem Sand.
    „Wer ist das?" rief der Koraw plötzlich und griff haltsuchend nach seinem Arm.
    Er zeigte auf Icho Tolot, der aus der INGORUE hervorgekommen war, sich nun auf die Laufarme herabfallen ließ und in die Wüste hinausraste. Der Haluter beschleunigte seinen Lauf innerhalb von wenigen Sekunden bis auf etwa 120 Stundenkilometer und griff dabei so energisch in den Boden, daß Sand und Geröll hinter ihm in hohem Bogen wegflogen.
    Gucky verschwand kurz und materialisierte dann neben Tifflor. Damit versetzte er den Koraw mit seinem überraschenden Erscheinen einen weiteren Schock. „Ich weiß nicht, was mit ihm los ist", berichtete er unruhig. „Bisher habe ich keinerlei Anzeichen für eine Drangwäsche bei ihm bemerkt, die letzte ist gerade mal ein Jahr her. Aber jetzt scheint er sich austoben zu wollen."
    Icho Tolot erreichte die Abbruchkante und schoß mit unverminderter Geschwindigkeit darüber hinaus.
    Erschrocken rannte Tifflor los, doch er kam nur einige Meter weit. Dann packte der Mausbiber nach seinem Arm und teleportierte mit ihm zusammen bis an die Kante. Von ihrem neuen Standpunkt aus blickten sie auf das ausgetrocknete Meer hinaus. Der Boden fiel nicht senkrecht ab, sondern in einem Winkel von etwa 70 Grad und verflachte danach auf einer Länge von einigen hundert Metern, um sich danach erneut abzusenken und nach einigen Kilometern in eine tief liegende, von riesigen Dünen geprägte Ebene überzugehen.
    Icho Tolot war über die Kante hinausgeschossen und in die Tiefe gestürzt. Etwa hundertfünfzig Meter unterhalb war er auf relativ weichen Boden geprallt, hatte eine Lawine aus Sand und Geröll ausgelöst und war mit ihr weiter nach unten gerutscht. Nun hatte er die Verflachung erreicht und jagte offensichtlich unverletzt weiter in das ehemalige Meer hinaus, um bald darauf hinter der nächsten Kante zu verschwinden und in der Dünenlandschaft wieder aufzutauchen. „Kannst du dir das erklären?" fragte Tiff den Mausbiber. „Nein", erwiderte Gucky. „Ich kann natürlich seine Gedanken nicht erfassen. Wie auch?
    Aber ich kann auch nichts an ihm feststellen, was seine Stimmung wiedergeben könnte - zumindest das müßte doch funktionieren. Ich habe keine Ahnung, was in ihn gefahren ist.
    Soll ich ihm folgen?"
    „Wir lassen ihn vorläufig in Ruhe", entschied der Terraner. „Haluter müssen sich hin und wieder austoben, und es ist besser, ihnen dann nicht in die Quere zu kommen.
    Wahrscheinlich durchlebt Icho gerade den Nachschlag zu seiner letzten Drangwäsche."
    Alle Haluter wurden von Zeit zu Zeit von dem Drang gepackt, Abenteuer zu erleben und aufgestaute Energien abzubauen. Allein oder mit anderen zusammen verließen sie dann ihren Planeten, um sich irgendwo auszutoben.
    Dabei pflegten die Haluter sich absichtlich in gefährliche Situationen zu begeben, an Kämpfen teilzunehmen und sich sonstigen Unwägbarkeiten auszusetzen, die ihnen alle Kraft und Konzentration abverlangten.
    Da sie den Freund nicht mehr sehen konnten, kehrten sie per Teleportation zu dem Koraw zurück, der sichtlich verstört neben seinem Raumschiff wartete und sich dabei auffallend nah an der Schleuse aufhielt. Er hoffte wohl, sich im Falle einer Gefahr durch einen raschen Sprung in die MAJJETT retten zu können.
    Was in den letzten Minuten geschehen war, verunsicherte ihn garantiert im höchsten Maße. Nun versuchte sich der Händler mit dem Gedanken zu trösten, alles könne nur eine Art Fata Morgana, eine optische Täuschung, gewesen sein.
     
    *
     
    Es war tatsächlich keine Drangwäsche!
    Icho Tolot erlag einem anderen Phänomen.
    Der Haluter sah sich Lockrufen ausgesetzt, die nun so stark geworden waren, daß es ihn buchstäblich in die Wüste und in das ausgetrocknete Meer hinausriß.
    Als er über die Kante rannte und in die Tiefe

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