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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stürzte, blieb er ruhig, weil er wußte, daß ihm nichts passieren konnte. Bruchteile von Sekunden vor dem Aufschlag wandelte er die molekulare Struktur seines Körpers um und wurde zu einem Gebilde, das härter und widerstandsfähiger war als Terkonitstahl. Er wurde buchstäblich unverletzbar.
    Der schwarzhäutige Gigant prallte auf, wurde hochgeschleudert und rollte den Abhang hinunter. Als er kurz darauf eine Stufe erreichte und bei ihr abgebremst wurde, verwandelte er sich zurück. Er schnellte sich voran und stürmte auf seinen Laufarmen weiter. Staub und Sand wirbelten hinter ihm zu einer Wolke auf, die vom Wind langsam hinweggetragen wurde.
    Icho Tolot war sich dessen bewußt, daß er einem Lockruf folgte, aber er wehrte sich nicht dagegen. Er war nicht nur ein nahezu unüberwindlicher Kämpfer, sondern auch ein Wissenschaftler von hohen Graden und als solcher mit einer gehörigen Portion Neugier ausgestattet. Er wollte wissen, wer ihn unbedingt bei sich haben wollte.
    Icho Tolot war entschlossen, es herauszufinden und Ketchorr nicht eher zu verlassen, bis er es wußte.
    Die Impulse wurden stärker. Nun lief er allmählich langsamer, um sich schließlich auf seine Beine aufzurichten. Auf einem Korallenstock blieb er stehen und blickte auf das Dünengebiet hinaus, das sich bis zum Horizont hinzog. Er spürte, daß die Entscheidung nahte.
    Ein leichter Wind strich durch die Wüste und wirbelte auf den Kämmen der Dünen den Sand auf. Ein Schwarm gelber Vögel stieg aus einer Senke auf und flatterte davon. Danach wurde es still, der Wind schlief ein.
    Minutenlang war kein einziges Geräusch zu hören.
    Icho Tolot rührte sich nicht. Er beobachtete seine Umgebung, und plötzlich fiel ihm eine Veränderung auf.
    Sand rieselte an der Seite einer mächtigen Düne herab, die sich unmittelbar vor ihm befand. Zunächst war es nur ein dünnes Rinnsal, kaum mehr als eine Handvoll Staub, die aus der Höhe herabrann. Doch dann wurde es immer mehr, bis der Sand auf breiter Front nach unten rutschte.
    Noch aber war nicht zu erkennen, was genau den Sand bewegte.
    Icho Tolot drehte sich leicht zur Seite und entdeckte eine ähnliche Erscheinung bei einer anderen, weiter entfernten Düne. Zugleich nahm er ein dumpfes Grollen wahr, das irgendwo aus der Tiefe kam. Es war nicht laut, übertönte noch nicht einmal seinen Herzschlag, doch entwickelte es sich auf einer Frequenz, die etwas in seinem Körper anklingen ließ, so daß es körperlich spürbar wurde.
    Auf unangenehme Weise allerdings. Und das sollte bei einem Haluter schon etwas heißen ...
    Er hätte sich ihm gern entzogen, konnte es jedoch nicht.
    Der Sand bewegte sich schneller. Staub wirbelte auf. Das Grollen wuchs an zu einem aufdringlichen Gebrüll. Zugleich schienen uralte Stahlgelenke kreischend dagegen zu protestieren, daß sie bewegt wurden.
    Der Haluter wich Schritt für Schritt zurück, um nicht unter dem herabgleitenden Sand begraben zu werden, der nun immer schneller herabkam. Schließlich wandte er sich um und flüchtete auf eine Anhöhe hinauf, die beinahe so hoch war wie die Dünen.
    Von dieser scheinbar sicheren Position aus beobachtete er, daß etwas aus dem Sand der Dünen aufstieg, ein gewaltiges Gebilde. Im Mittelpunkt einer Fläche, die einen Durchmesser von annähernd 600 Metern hatte, hob es sich am schnellsten hoch.
    Sieben Spitzen erschienen, hoben sich höher und höher und bewegten sich dabei voneinander weg.
    Eine offenbar riesige Anlage, die unter dem Sand verborgen war, öffnete sich. Sieben Metallzungen, die zusammen einen Kreis gebildet hatten, stemmten sich von einem Zentrum her nach oben und schleuderten dabei alles zur Seite, was auf ihnen gelastet hatte. Das Bild wurde nun von Minute zu Minute deutlicher, bis die dreieckigen Gebilde senkrecht standen, dabei etwa dreihundert Meter in die Höhe ragten und eine kreisförmige Krone mit einem Durchmesser von etwa 600 Metern bildeten.
    Auf einer Plattform schwebte eine eindrucksvolle Gestalt aus der Öffnung und näherte sich dem Haluter. Gleichzeitig versiegten die Lockrufe.
    Icho Tolot stand wie gebannt auf der Anhöhe und regte sich nicht.
    Das Wesen war von humanoider Gestalt und etwa einen halben Meter kleiner als er.
    Es hatte zwei muskulöse Arme und zwei säulenartige Beine. Auf den Schultern, die etwa zwei Meter breit waren, saß der Kopf eines Raubvogels mit einem ebenso breiten wie hohen und weit vorspringenden Schnabel, dessen obere Hälfte einen bedrohlich aussehenden Haken

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