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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leben zu sein schien. Erst als Tifflor die Vergrößerungsmöglichkeiten der Optiken nutzte, waren einige Inseln grüner Vegetation in den Wüsten zu erkennen. „Wo landen wir?" fragte Ramman Orneko. „Wir versuchen, Funkkontakt aufzunehmen", entgegnete Tiff, der sich längst Gedanken über diese Frage gemacht hatte. „Irgend jemand wird schon reagieren. Danach sehen wir weiter."
    Ramman Orneko sendete Funkimpulse aus, doch niemand meldete sich. Es schien, als sei der Planet verlassen worden
     
    4.
     
    Die Mutter geriet in einen Zustand der Euphorie, der ihren ganzen Plan gefährdete.
    Sie hatte Erfolg. Ihr Lockruf hatte jenes Wesen bis in ihre unmittelbare Nähe geführt, auf das es ankam. Es befand sich bereits an Bord eines Raumschiffs, das den Orbit erreicht hatte.
    Nun war nur noch ein kleiner Schritt zu tun.
    Der Ausgewählte mußte landen, da' mit sie sich seiner annehmen konnte. Krachend detonierte irgendwo in ihrer Nähe eine der letzten noch funktionierenden Maschinen, und Trümmerstücke flogen ihr um den Kopf. Sie wich erschrocken aus.
    Der Vorfall reichte aus, ihre Euphorie zu beenden und nüchternem Kalkül Platz zu machen.
    Sie durfte sich nicht ablenken lassen, sondern mußte sich voll auf die letzte und wichtigste Aufgabe ihres Lebens konzentrieren. Als erstes galt es, sich Energie zuzuführen und die Kräfte zu mobilisieren, die noch in ihr wohnten.
    Schritt für Schritt bereitete sie sich auf die Begegnung mit ihrem Hoffnungsträger vor.
    Dabei verschwendete sie keinen einzigen Gedanken daran, daß sie für zwei von ihnen den sicheren Tod bedeutete.
    Neues Leben würde aus den beiden Eizellen erwachsen. Nur das zählte. Sie und der Träger des neuen Lebens würden nicht überleben. Das war physikalisch und biologisch unmöglich.
     
    *
     
    „Wir haben eine Antwort!" rief Ramman Orneko verblüfft, nachdem er mehr als eine Stunde lang Funkrufe nach Ketchorr ausgestrahlt hatte. „Es ist nicht zu glauben, aber es hat sich tatsächlich jemand gemeldet."
    Julian Tifflor kehrte in die Zentrale zurück, nachdem er sie kurzzeitig verlassen hatte. Nur der Shuuke hielt sich in ihr auf, während Icho Tolot und Gucky in ihren Kabinen ruhten und die Rawwen sowie die beiden Arrorer mit unaufschiebbaren Arbeiten am superluminaren Antrieb beschäftigt waren. „Ein Bewohner des Planeten?" fragte der Zellaktivatorträger. „Nein, ein Händler namens Hotch-Kotta aus dem Volk der Koraws. Er ist mit seinem Raumschiff MAJJETT in der Hoffnung auf gute Geschäfte nach Ketchorr gekommen", antwortete Ramman Orneko. „Gute Geschäfte?" Tiff lächelte. „Der Bursche muß ein Anfänger oder mit Blindheit geschlagen sein."
    Gucky materialisierte direkt neben ihm. „Oder er handelt mit Sand", sagte er. „Den kann er hier natürlich spottbillig einkaufen. Die Frage ist nur, ob er ihn irgendwo in Puydor wieder los wird. Wahrscheinlich nicht."
    Der Shuuke rief Informationen vom Computer ab. Mit Hilfe der Positronik ließ er eine Holographie eines Koraws entstehen, um deutlich zu machen, um welche Geschöpfe es sich handelte. Das Bild eines Echsenwesens baute sich auf, das den Rawwen täuschend ähnlich war und wie eine verkleinerte Ausgabe der Echsenwesen aussah. Koraws, teilte der Computer mit, waren zierlicher und deutlicher kleiner als Rawwen, und sie waren keine Weltraumnomaden. „Wir landen in seiner Nähe", entschied Tiff. „Hast du die MAJJETT schon geortet?"
    „Alles erledigt", erklärte der Shuuke nicht ohne Stolz.
    Auf ein Zeichen des Terraners leitete er die Landung ein. Parallel dazu beschrieb die Positronik auf einem der Monitoren das Zielgebiet. Es lag knapp nördlich des Äquators auf einer an zwei Seiten von hohen Bergen umgebenen Ebene. Das Raumschiff des Koraws stand nur wenige hundert Meter von einer steil abfallenden Kante entfernt, die den Rand einer gewaltigen Senke bildete.
    Für das geübte Auge Tifflors, der schon unzählige andere Planeten gesehen hatte, war eindeutig, daß sich in dieser Senke einst ein Ozean befunden hatte. Nun aber gab es nichts als Staub, Sand und Steine darin.
    In der Nähe der gelandeten MAJJETT bildeten Bäume und Büsche einen grünen Gürtel um einen kleinen See. Auf den ersten Blick war überraschend, daß sich ein solches Gewässer mitten in der Wüste befand, die Ortungsgeräte machten jedoch schnell deutlich, worin der Grund lag. Pumpen beförderten das Wasser aus den Tiefen des Planeten an die Oberfläche, wo eine kleine Insel des Lebens entstanden war.

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