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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und hoffen, daß ihre Kräfte nachließen. Wehren konnte er sich nicht, da er sich in diesem Zustand nur minimal bewegen konnte.
    Die nach wie vor funktionierenden Nerven seiner Schultern signalisierten ihm, daß sein Widerstand nachließ.
    Der schwarzhäutige Riese hätte schreien mögen.
    Es sah tatsächlich so aus, als ob die Mutter ihm die Arme aus den Schultern brechen würde!
    Zunächst sträubte er sich gegen die Erkenntnis, daß sie wesentlich stärker war, als er angenommen hatte. Dann kam Verzweiflung in ihm auf. Er mußte irgend etwas unternehmen, um zu verhindern, daß sie ihm buchstäblich die Arme aus den Schultern hebelte und er die Gliedmaßen dabei verlor.
    Nicht ihre Kräfte erschöpften sich, sondern seine!
    Als er erkannte, daß die Mutter mit absoluter Sicherheit siegen würde, gab der Haluter nach. Ihm blieb nichts anderes übrig, wenn er nicht verstümmelt werden wollte.
    Zum erstenmal in seinem nach Jahrtausenden währenden Leben erlitt er eine derartige Niederlage.
    Blitzschnell wandelte er seine Molekularstruktur wieder um und wurde zu einem Wesen aus Fleisch um Blut. Zugleich wurde er zu einem Geschöpf, das nicht annähernd in der Lage war, den gewaltigen Kräften zu widerstehen, die die Mutter gegen ihn mobilisierte.
    Mit einem Schrei der Verzweiflung entspannte er sich. Gleichzeitig versuchte er, sich fallen zu lassen, um der ermüdenden Klammer der Arme zu entkommen.
    Im gleichen Moment traf ihn ein wuchtiger Schnabelhieb an der Brust, und die Zunge der Mutter senkte sich in sein Fleisch. Sofort zog sich die Mutter zurück. Dann richtete sich das Wesen mit dem Kopf eines Raubvogels auf.
    Es entfernte sich einige Schritte von Icho Tolot und hob den Kopf zum blaßblauen Himmel.
    Regungslos verharrte es einige Sekunden auf der Stelle. Dann stieß es einen gellenden Schrei aus, der hinaufzusteigen schien bis zum Himmel, an dem der schwache Glanz der beiden Monde zu sehen war.
    Icho Tolot preßte die Hände auf die Brust. Er ließ die Mutter nicht aus den Augen.
    Der Haluter konnte beim besten Willen nicht fassen, daß sie ihn besiegt hatte.
    Die Mutter wandte sich wieder ihm zu, hob beide Hände und zeigte ihm die offenen Handflächen. Dann sank sie langsam in die Knie.
    Das Wesen mit dem Vogelkopf legte die Hände an die Brust, beugte das Genick, kippte langsam zur Seite, streckte sich aus und blickte ihn ein letztes Mal an. Es schien ihm tatsächlich, als wollte sie etwas zu ihm sagen.
    Ihre Augen brachen. Das Wesen hörte auf zu atmen.
    Icho Tolot richtete sich langsam auf; der schwarze Riese fühlte sich, als sei er gelähmt.
    Er blickte auf seine Hände. Verwundert stellte er fest, daß er nicht blutete. Als er jedoch die Wunde auf seiner Brust untersuchte, sah er, daß die Mutter sie mit einem Sekret aus ihrem Schnabel versiegelt hatte.
    In diesem Augenblick begriff der Haluter: Das Wesen mit dem Vogelkopf hatte irgend etwas in seinem Muskelfleisch deponiert.
    Er horchte in sich hinein. Da er über die beispiellose Fähigkeit der Molekularumwandlung verfügte, war er in der Lage, sein Innerstes zu untersuchen. Binnen Sekunden fand er heraus, daß sich zwei winzige, lebende Körper in seinem Fleisch befanden.
    Lebenskeime! signalisierte sein Ordinärhirn, und sein Planhirn bestätigte diese Aussage.
    Der Haluter sprang auf und versuchte, die Wunde mit den Fingern aufzureißen.
    Es ging nicht. Seine Finger trafen auf Materie, die hart und widerstandsfähig war wie Terkonitstahl - aber eben nicht identisch sein konnte mit seinem eigenen Metabolismus.
    Er schrie auf und steigerte seine Bemühungen. Zugleich wandelte er sich und seine Molekularstruktur erneut selbst um, weil er hoffte, die Keime auf diese Weise zerstören zu können. Doch es gelang ihm nicht.
    Die Keime verwandelten sich mit, und nun nahmen sie selbst Einfluß auf seine Struktur.
    Sobald er sich ihnen mit seinen Fingern näherte, bildeten sie eine undurchdringliche Schicht in seinem Fleisch, unter der sie vor seinem Zugriff geschützt waren.
    Icho Tolot schrie erneut auf, diesmal vor Wut und Schmerz zugleich.
    Wie besessen kratzte er an seiner Brust. Vergeblich. Er konnte die beiden Eizellen nicht mehr entfernen, welche die Mutter ihm eingepflanzt hatte.
    Nun endlich begriff der Aktivatorträger ...
    Die Zellen würden wachsen. Sie würden von seiner Energie leben, und irgendwann würden sie ihn von innen heraus auffressen. Und zwar ohne daß er etwas dagegen tun konnte.
     
    5.
     
    „Mit Icho stimmt was nicht!" rief

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