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1918 - Der Traum der Nevever

Titel: 1918 - Der Traum der Nevever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Voraussetzungen. Wir sind so materiell wie ihr. so daß uns der Übergang ebenso unmöglich ist wie euch."
    „Oder habt ihr uns bloß zur Selbstbestätigung erschaffen und um euch an unserem Anblick zu ergötzen?" fragte Jii'Nevever, die andere Hälfte des Wesens, der die Kraft der Phantasie innewohnte. „Wir wissen sehr gut, daß unsere Erscheinung bewunderungswürdig ist. Doch sind wir nicht so selbstgefällig, daß wir unsere Existenz ausschließlich darauf begründen wollen.
    Etwas mehr sollte man doch von uns erwarten."
    Die Nevever gestatteten Megosaro, die Erwartungen seines Volkes zu artikulieren. Der verwaiste Eiter von Upesamee rief die Erinnerung an Muriadoc, den Gesandten der Hohen Kosmischen Entitäten, wach und beschwor dessen Forderungen herauf.
    „Man hat uns eine zeitlich nicht begrenzte Frist gegeben, um in unserer Galaxis für Frieden und Ordnung zu sorgen", erklärte Megosaro anschließend.
    „Bevor dies nicht geschehen ist, haben wir die erforderliche Reife noch nicht erlangt, um zu einer höhe- ren Entität aufzusteigen. Da wir selbst außerstande sind, diese Bedingungen zu erfüllen, haben wir euch erschaffen.
    Ihr sollt unser Handlungswerkzeug dafür sein, die kriegerischen Handlungen in Puydor einzustellen und die Völker zu befrieden."
    „Das ist ein klar umrissener Auftrag", sagten Guu - Jii'Nevever zufrieden und zogen sich zur Beratung und inneren Einkehr an einen unbekannten Ort zurück.
    Während der Abwesenheit der Silbergestalt passierte mit Orsidenda etwas Seltsames. Er spürte sich unsagbar müde werden. Das war um so seltsamer, als Nevever seines Alters nur ein geringes Schlafbedürfnis hatten und er außerdem erst vor kurzem geruht hatte. Er vermeinte einzuschlafen, doch wurde er im selben Moment auf eine phantastische Reise entführt.
    Orsidenda glitt durch das All, vorbei an Sonnen und Planeten Er war völlig nackt, ohne jegliche Technik ausgestattet, und keine Hülle eines Raumschiffes schützte ihn. Er wurde von einer Kraft angetrieben, die PHANTASIE hieß.
    Er suchte verschiedene Welten auf. Unberührte Urwelten, auf denen das Leben erste Keime trieb und deren planetare Strukturen noch einfach waren: er kam auf Welten, die bereits von höherentwickeltem Leben bevölkert waren, auf denen Wesen, wie er sie noch nie gesehen hatte, die ersten Gehversuche in den Weltraum unternahmen. Und dann führte ihn die Reise in die Hochburgen galaktischer Zivilisationen.
    Er begegnete den echsenhaften Rawwen, wie sie mit ihren waffenstarrenden Raumschiffen andere Welten überfielen und eroberten. Und er wurde mit den abstoßenden Varmiren konfrontiert. Sie waren Zweibeiner wie die Rawwen und besaßen ähnliche Proportionen. Nur besaßen sie keine Schuppen, sondern eine weiche, verletzlich wirkende Haut und fast quadratische, kantige behaarte Schädel mit großen, seitlich angeordneten Ohren.
    Er begleitete die Varmiren auf ihre Raubzuge, sah, wie sie mordeten und brandschatzten, erlebte, wie sie ganze Welten jener in Schutt und Asche legten, die sich ihnen nicht unterwarfen. Und er sah sie ihre Siege auf barbarische Weise feiern, indem sie ihre Feste mit der Tötung ihrer gefangenen Feinde krönten.
    Es war so schaurig und lebensecht wie die Aufzeichnungen aus Upesamees Logbuch über seine Ermordung.
    Doch auf einmal veränderten sich die Bilder.
    Wieder suchte Orsidenda die Rawwen auf. Doch nun war auf einmal alles Barbarische von ihnen abgefallen. Sie besuchten andere Welten, nicht um deren Bewohner zu demütigen, sondern um Handel mit ihnen zu treiben.
    Und als Orsidenda diesmal zu den Varmiren kam, da rasselten sie nicht mit ihren Waffen, sondern zauberten aus einer vielfältigen Palette von Instrumenten wunderbare Melodien; sie malten Bilder von nie gesehener Schönheit; und sie bedienten sich einer gepflegten Sprache, die den Geist ansprach und ihn leicht machte und ihn beflügelte.
    Was für eine ungewöhnliche Wand- lung zu wertvollen Galaktikern die Puydorer doch durchgemacht hatten!
    „Dies alles können wir mit der Macht unserer Träume bewerkstelligen", vernahm Orsidenda eine Stimme in seinem Geist und wußte, daß Guu - Jii'Nevever zu ihm sprachen. „Die Träume sind unsere stärkste Waffe. Mit ihnen können wir das Innerste aller Lebewesen erreichen und es formen. Und mit unseren Träumen werden wir Puydor eines Tages befrieden. Auch du träumst gerade. Wenn du erwachst, dann wird das alles nicht gewesen sein."
    Als Orsidenda erwachte, fand er sich tatsächlich an

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