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1918 - Der Traum der Nevever

Titel: 1918 - Der Traum der Nevever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das reinste Kinderspiel sein, die Palikuer zu schröpfen.
    Agen-Tarman genoß einige Tage lang die Gastfreundschaft der ahnungslosen Palikuer, dann bedauerte er, nicht länger bleiben zu können, weil ihn angeblich die Sterne riefen. Doch versprach er, bald wiederzukommen und dann die Beziehungen zwischen ihren beiden Völkern zu vertiefen. Als Abschiedsgeschenk überließ er den Palikuern einen der von ihnen so bestaunten Translatoren.
    Die Insektoiden verabschiedeten die rawwischen Raumfahrer in der Gewißheit, das Tor zu den Sternen aufgestoßen zu haben.
     
    *
     
    Joj-Agmem war schlechter Laune, und diese verschlechterte sich mit jedem Tag, den er auf diesem ungastlichen Planeten verbleiben mußte. Rederom war nicht viel mehr als ein Felsbrocken mit leidlich akzeptabler Sauerstoffhülle und einer kümmerlichen Krume, die nur eine bescheidene Flora und Fauna zuließ.
    Als vorübergehendes Versteck war der Planet noch tragbar, aber nichts für ein längeres Verweilen. Das einzige Plus, das dieser Steinhaufen hatte, war, daß er in einer Dunkelwolke lag und man hier sicher vor Entdeckung war.
    Die Tage des Feiern waren längst vorbei, und Joj-Agmem mußte wieder der schwierigen Pflicht nachkommen, seiner unersättlichen und durch die fetten Tage verwöhnten Sippe genügend Nahrung und Luxus zu beschaffen. Doch die ausgesandten Kundschafter kamen alle mit schlechten Nachrichten zurück. Es fanden sich keine Welten mehr, die leichte Beute abgegeben hätten und nicht bereits von anderen Rawwen-Sippen abgegrast worden wären Oder die sich nicht starke Verbündete wie die Varmiren gesucht hätten und darum uneinnehmbar waren.
    Dann kam Agen-Tarman. Was er dem Sippenführer zu berichten hatte, klang wie ein Märchen.
    „Die Palikuer sind zwar Insektoide, doch haben sie viele Vorlieben mit den Rawwen gemeinsam. So halten sie sich gewaltige Herden von Säuge- tieren, für deren Fleisch sie eine besondere Neigung haben. Auch ihre überaus ertragreichen Pflanzenkulturen bringen Früchte hervor, die unseren Geschmack treffen. Die Palikuer sind sparsam und vorausplanend und horten Vorräte für schlechtere Zeiten; wir brauchen uns nur zu bedienen. Der Planet weist große Rohstoff vorkommen auf; ich habe sogar Mineralien geortet, die einen hohen Gehalt an Tronium-Azint aufweisen; doch das ist den Palikuern unbekannt. Bei aller Sachlichkeit sind sie auch eitel und haben Vorlieben für Schmuck aus edlen Metallen und edlen Steinen. Sie besitzen sie in solchen Mengen, daß wir unsere dreißig Raumschiffe damit aufwiegen könnten. Und das Angenehmste daran ist, daß die Technik der Palikuer auf einem so niedrigen Stand ist, daß sie der unseren nichts entgegenzusetzen haben: Sie sind uns absolut wehrlos ausgeliefert."
    Auf eine solche Nachricht hatte Joj-Agmem nur gewartet. Er rief seine Sippe zusammen und ließ alles für den Aufbruch von diesem ungastlichen Ort vorbereiten Es dauerte nur wenige Tage, bis die Sippe ihre Siebensachen gepackt hatte und startbereit war.
    Die Keilraumschiffe verließen nacheinander den Planeten und sammelten sich im All. Dann gingen sie, mit Joj-Agmems Flaggschiff INTURA-TAR an der Spitze, geschlossen auf die erste Linearetappe Während des Linearfluges arbeitete Joj-Agmem einen Schlachtplan aus. Er war sehr flexibel in seinen Methoden und hielt wenig von barbarischen Praktiken des blindwütigen Plünderns und Metzeins; dazu hielt er seine Sippe nur dann an. wenn es nicht anders ging.
    Bei den Palikuern konnte man es sich erlauben, humanere Mittel einzusetzen.
    Eigentlich hatte sein ferner Vetter Argen-Tarman mit seinem diplomatischen Einstieg die Linie bereits vorgegeben. Joj-Agmem wollte in dieser Richtung weitermachen und seine Sippe als die großen, wohlmeinenden Brüder von den Sternen auftreten lassen.
    Als Joj-Agmem beim nächsten Zwischenstopp seiner Sippe diesen Plan vortrug, lehnte die Mehrheit dieses wohlwollende Vorgehen als übertrieben zurückhaltend ab. Man hatte sich auf Rederom über die Jahre gelangweilt, jetzt wollte man sich ein wenig Abwechslung gönnen und sich so richtig das Mütchen kühlen, wo sich diese einmalige Chance bot.
    Das sah Joj-Agmem irgendwie ein. Doch er bestand darauf, daß man zuerst den guten Sternen-Onkel hervorkehrte und danach erst zur Sache kam. Diesen Kompromiß nahm seine Sippe gerade noch hin. Joj-Agmem schimpfte sich zwar einen gutmütigen Patriarchen, weil er seiner Familie nachgab, andererseits mußte er sie bei Laune halten.
    Joj-Agmem bezeichnete

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