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1920 - Kontakt auf Kristan

Titel: 1920 - Kontakt auf Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wären die Positroniken nicht betroffen gewesen. Nein", June Farewell schüttelte entschieden den Kopf. „das war etwas anderes, eine Art Stasisfeld vielleicht."
    Gia nickte bedeutungsschwer. „Wenn die Fremden Thorrim angeflogen hätten, müßten sie längst..."
    Der Raumalarm übertönte jedes gesprochene Wort.
    Nation Alashan, Thorrtimer-System 4. April 1290 NGZ In unmittelbarer Nähe des Planeten war ein Schiff aufgetaucht. Sein Kurs zielte auf Zortengaam.
    Erst nach Sekunden der Anspannung wurde deutlich, daß die GOOD HOPE III von ihrem Frachtflug zurückkehrte. Nicht nur Gia de Moleon atmete erleichtert auf, als die Kommandantin Fee Kellind sich meldete. Die GOOD HOPE III brachte Rohstoffe für die Fabriken. Fee hatte technische Erzeugnisse der Nation Alashan in klingende Münze umgesetzt und im großen Stil eingekauft. Mittlerweile gab es zwei Handelswelten, auf denen Händler aller Couleur schon sehnsüchtig jede neue Landung des Kugelraumers erwarteten. Kaum jemand fragte nach dem Woher oder Wohin, gab es doch für alle Beteiligten jede Menge Miro-Credits zu verdienen.
    Seit dem 3. März, als die Bauteile für die erste Fabrik in Alashan eingetroffen waren, war viel geschehen. Der Aufbau eines florierenden High-Tech-Handels gestaltete sich einfacher als anfangs vermutet - jede Lieferung wurde den „Fremden in dem Kugelschiff" schier aus den Händen gerissen.
    Die GOOD HOPE III landete wieder auf dem ehemaligen Ausweichlandefeld der LFT im Südosten des Stadtteils.
    „Beim nächstenmal wissen wir nicht mehr, wo wir runtergehen sollen", grinste Jon Cavalien. der Chef der Ortung, als Fee und Gia über Interkom den Zwischenfall mit den Skelettraumern diskutierten. „Die Tarnung wird perfekt." Grinsend entblößte er sein lückenhaftes Gebiß. „Für Fremde wird Alashan dann nicht mehr als Fremdkörper erkennbar ein."
    Auf Gia de Moleons Stirn erschien eine steile Falte. „Warum habe ich bloß den Eindruck, Jon, daß du dem Bürgermeister nach dem Mund redest7" Der dunkelhäutige Riese kratzte sich an der Schläfe. „Weil ich sonst schweigsamer bin, Gia?"
    „Das wird es wohl sein", pflichtete die TLD-Chefin bei. „Eine solche Euphorie ist mir suspekt."
    Cavalien grinste schräg und wandte sich ab. „Ich würde mich nicht wundem. wenn die Laus, die Gia über die Leber gelaufen ist, Navajo heißt", murmelte er, leise genug, daß nur Fee ihn verstehen konnte „Jon hat völlig recht", sagte die Kommandantin in dem Moment. „Ich war ebenfalls überrascht von den Fortschritte^ der letzten Tage. Während des Landeanflugs wurde deutlich, daß der Unterschied zu Zortengaam verwischt. Irgendwie orientalisch, würde ich sagen. Die Octavian-Anlage wirkt auf mich wie ein riesiger Basar, die verschachtelten Straßenüberdachungen und der ganze Zierat erfüllen ihren Zweck. Sogar die neuen Straßen zwischen Zortengaam und Alashan wirken wie im Laufe vieler Jahrzehnte gewachsen, von den Pflanzungen ganz zu schweigen."
    „Ob wir jedoch die Bewohner des Ksaltarin-Systems täuschen können, bleibt dahingestellt. Aber vermutlich müssen wir das nicht."
    „Weil die Thorrimer irgendwann das Schutzabkommen mit den Ksaltar getroffen haben?
    Das hindert sie nicht, Begehrlichkeit zu entwickeln, sobald sie von unserer High-Tech erfahren."
    „Die Ksaltar fürchten die Dscherro, das hat sich ja schon erwiesen. Und solange die Boliden für jeden Besucher zu orten sind, werden sie uns kaum anfliegen."
     
    *
     
    Flora Ransom genoß die Strahlen der Mittagssonne. Ein auffrischender Wind trug verhaltenen Baulärm von der nur wenige Kilometer entfernten Octavian-Anlage herüber.
    Die hoch stehende Sonne blendete, Flora mußte ihre Augen mit den Händen beschatten. Die Wohntürme hatten sich verändert, wirkten inzwischen wie eine gigantisch verschachtelte Anlage, die ehemals klare Linienführung war einer unüberschaubaren Vielfalt ausschweifender Baustile gewichen. Etliche energetische Förderbänder waren abgebaut, andere in tiefere Etagen verlegt worden.
    Flora zuckte jäh zusammen und schreckte aus ihrer Betrachtung auf, als Frenchy wilder als jemals zuvor gegen die Bauchdecke strampelte; sie stöhnte unterdrückt und preßte beide Hände auf ihren Leib. Fünf Wochen noch bis zum Geburtstermin. Sie wußte längst, daß sie ein Mädchen erwartete, und Hank wußte es auch, aber er hatte keine Gelegenheit, das übermütige Strampeln seiner Tochter zu fühlen, denn er war auf Terra zurückgeblieben.
    „Irgendwann", seufzte

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