1920 - Kontakt auf Kristan
erklären", nickte der Bürgermeister.
Dreieinhalb Stunden nach dem Erscheinen des ersten fremden Raumschiffs am Rand des Sonnensystems starteten zwei Handelsraumer der Thorrimer. Ihre Funkanfragen blieben unbeantwortet.
Zwei kurze Linearetappen brachten die langgezogenen Linsen mit den kegelförmigen Verdickungen bis auf wenige zehntausend Kilometer an die im freien Fall befindlichen fremden Schiffe heran.
*
„Was ist das?"
Verwirrt blickte Gia de Moleon auf den Bildschirm, auf dem drei bizarre Raumer zu sehen waren. Die Übertragung vom Rand des Systems erfolgte als Richtimpuls.
Die Schiffe wirkten skelettartig. Gia fühlte sich an riesige Fische erinnert, deren Schuppenhaut und Fleisch bis auf die Gräten entfernt worden waren.
Hunderte metergroße und in ständiger Bewegung befindliche Leuchtkörper wirbelten in unmittelbarer Nähe der „Gräten" durcheinander, ihre Lichtausbeute war gigantisch..
„... Plasmaklumpen?"
„Ich kann es nicht definieren", gestand Stendal Navajo.
Eine gallertartige Masse, die sich durch stete Kontraktion und Ausdehnung bewegte?
Auch die Syntronauswertung brachte keine Klarheit, deutlich wurde nur, daß viele dieser seltsamen Gebilde sich über den bloßliegenden Schiffsspanten zusammenballten. Wo immer sie das Material berührten, begannen sie auseinanderzufließen und die funkelnde Schicht zu verstärken.
„Flüssiges Gedächtnismetall", behauptete Navajo unvermittelt. „Das ist wohl die effektivste Art, Schäden zu beheben."
„Wenn es so wäre - nur, ich glaube nicht daran." Die TLD-Chefin aktivierte einen Hyperkomkanal zu den Thorrimer-Schiffen „Noch immer kein Kontakt?" drängte sie ungeduldig.
June Farewell, eine Kosmopsychologin, erschien auf dem Monitor.
„Wir werden ignoriert, obwohl wir dem mittleren Schiff inzwischen bis auf fünfzig Kilometer nahe sind. Nichts verändert sich."
„Für uns sieht es so aus, als bestünden die Schiffe nur aus den Spanten. Wir können die Sterne dahinter erkennen."
„Das können wir auch", sagte Farewell. „Trotzdem zeigen die Massetaster mehr an."
„Ich will Ergebnisse sehen! Was sagen die Thorrimer? DaGlausch ist schließlich ihre Heimat."
„Die Crew steht dem Phänomen ratlos gegenüber; ihr Drang zur Flucht ist starker als die Neugierde."
Mittlerweile hatte die Anzahl der im Weltraum schwebenden Gallertklumpen abgenommen. Je schwächer ihr Lichtschein wurde, desto deutlicher zeichnete sich ein vages Flirren innerhalb der Spanten ab.
Zwei Funksonden, von den Thorrimer-Frachtern ausgestoßen, näherten sich dem mittleren Skelettschiff. Die erste Boje drang zwischen den Spanten ein.
Sekundenbruchteile später riß der Kontakt zur Sonde ab. Auch die zweite Einheit verschwand.
„Masse-Scan zeigt rapide steigende Werte" wurde von den Frachtern gemeldet.
„Seid ihr sicher? Ich meine, die Geräte unserer Freunde sind nicht der gewohnte Standard Wir ...
„Schutzschirme aktivieren Fluchtkurs!" brüllte Stendal Navajo.
Zu spät. Innerhalb von Sekundenbruchteilen löschte eine grelle Lichtflut die Wiedergabe auf den Schirmen aus, und niemand in Alashan konnte erkennen, was geschehen war.
„Es besteht keine Funkverbindung mehr", wurde gemeldet „Die fremden Schiffe sind verschwunden."
„Was ist mit den Frachtern?" Wir haben sie noch in der Ortung, aber sie driften ab. Können keinen Versuch der Besatzungen feststellen, den Kurs zu korrigieren."
Von König Corn Markee kam Minuten später die bange Anfrage, was da draußen geschehen sei. „Drei Schiffe, das ist eine ungute Zahl", behauptete er sichtlich erschüttert. „Das bringt Unglück."
„Wir tun, was wir können, um die Sache unter Kontrolle zu bringen", versprach die TLD-Chefin, obwohl sie genau wußte, daß ihr die Hände gebunden waren.
Zehn Minuten vergingen. Immer noch stürzten die Frachter ohne Lebenszeichen der Besatzungen durch den Raum.
Dann. endlich, gab es wieder eine Hyperfunkverbindung. June Fareweti zeigte sich noch sichtlich verwirrt, auch die übrige Zentralebesatzung hatte keine Erklärung parat. Von dem zehnminütigen Blackout waren Menschen, Thorrimer und die Schiffspositroniken gleichermaßen betroffen.
„... trotzdem war es kein Angriff", behauptete June überzeugt. „Ich konnte Furcht spüren, Panik beinahe."
„Du konntest was?"
„Jeder hier hat es wahrgenommen, aber jeder irgendwie anders. Die Fremden hatten Angst vor uns."
„Haben sie Psychostrahler eingesetzt?" fragte Gia de Moleon ungläubig.
„Dann
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