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1920 - Kontakt auf Kristan

Titel: 1920 - Kontakt auf Kristan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschäfte warten." Mehr sagte sie nicht. Jedes Wort zuviel konnte Tautmo wieder in seiner Absicht bestärken, ihr auf die Nerven zu fallen.
    Eigentlich sollte er längst wissen, daß sie sich nicht mit ihm einlassen würde, doch er ignorierte das. Er mochte ein hervorragender Physiker sein, aber er lebte in einer Traumwelt der Gefühle, die es so nicht gab.
    Linker Hand wuchsen die düsteren Silhouetten von Lagerhallen auf. Lastengleiter hingen wie ein Fliegenschwarm in der Luft, das leise Surren ihrer Triebwerke erfüllte die Gassen. Hin und wieder stießen einzelne Maschinen aus der Höhe herab und wurden von den Hallen verschluckt.
    Zur Rechten erstreckte sich ein kleiner See, dahinter begann hügeliges Gelände. Graue Wohnbauten klebten wie Nester dichtgedrängt an den Hängen, und selbst über der Wasseroberfläche schwebten weitläufige Bauwerke.
    „Die Region dort wirkt vertrauenswürdiger", murmelte Aagenfelt.
    „Die besten Kontakte gibt's immer in Kneipen." Poulton Kreyn hatte ein von viel Laserreklame umgebenes Gebäude entdeckt und steuerte geradewegs darauf zu.
    Lärm drang nach draußen, ebenso eine Vielzahl undefinierbarer Gerüche. Das holographische Eingangsportal veränderte sich unaufhörlich, paßte sich der Statur der Besucher an und vermutlich auch dem Baustil des jeweiligen Heimatplaneten.
    Als Poulton mit weit ausgreifenden Schritten auf das Tor zusteuerte, begann die Fassade zu flimmern .^Sekundenlang wechselte der Steuercomputer eine Legion verschiedener Versionen, bevor die Bildsteuerung in einer wahren Explosionen von Lichtpunkten zusammenbrach. Banale, halb verwitterte Kunststoffplatten wurden sichtbar.
    Ausgetretene Steinstufen führten zu einem düster gähnenden Eingang, aus dem eben eine Schar Companen taumelte. Die nur einen Meter zehn großen Humanoiden mit den verrunzelten Gesichtern behinderten sich gegenseitig, als Poulton Kreyn ihnen den Weg vertrat. Seine Fragen beantworteten sie mit unzusammenhängenden Ausflüchten, und sie nutzten den Augenblick, in dem der Ertruser sich zu Mondra und Tautmo umdrehte, um die Beine in die Hand zu nehmen. So nüchtern waren sie jedenfalls noch.
    Poulton schickte sich an, die Spelunke zu betreten.
    „Da drin erfahren wir nichts!" rief Aagenfelt hinter ihm her. „Wir sollten weitergehen."
    „Aber ich habe einen verdammten Hunger., knurrte der Ertruser, obwohl er erst eine Stunde vorher, noch an Bord der GLIMMER, eine Mahlzeit zu sich genommen hatte.
    Ohne auf seine Begleiter zu warten, verschwand er im Gebäudeinnern.
    „Ich geh da nicht rein, Mondra", brachte Aagenfelt stockend hervor. „Das ist zu unsicher ... He, du kannst mich doch hier nicht allein lassen."
    Mondra hatte die Tür fast erreicht Ärger sprach aus ihrem Blick „Wenn du warten willst, ich hindere dich nicht daran, wenn nicht ..."
    Alles ging blitzschnell, weder Mondra noch Tautmo hatten die Blauen kommen sehen.
    Sie waren plötzlich da. umklammerten den Physiker unsanft und zerrten ihn mit sich. weg aus dem Bereich des Haupteingangs in eine der Seitengassen, in denen Fahrzeugwracks und anderer Unrat lagen.
    Aus den Augenwinkeln heraus registrierte Aagenfelt, daß auch Mondra von zwei Blauen weggeschleift wurde Ihre Gegenwehr verpuffte bei den Fleischkolossen nahezu
     
    *
     
    wirkungslos, außerdem drückte einer etwas gegen ihr Gesicht, und Mondra sackte daraufhin schlaff in sich zusammen.
    Das war der Moment, in dem Tautmo Aagenfelt zu schreien begann, teils aus Panik, teils aus Furcht um Mondra. Obwohl sie ihm stets die kalte Schulter zeigte, hatte er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß sie eines Tages seine Gefühle erwidern würde Oder entsprang ihre Ablehnung gar dem Eingeständnis, daß er ihr längst nicht so gleichgültig war? Frauen waren für den Physiker schlechter zu berechnen als eine fünfdimensionale Gleichung mit vier Unbekannten.
    „Mondra! brüllte Aagenfelt. „Halte durch!"
    Sein Sträuben kam für die Blauen so überraschend, daß er es wirklich schaffte, eine Hand freizubekommen. Er war selbst am meisten überrascht davon, hieb seine Faust aber sofort in den fülligen Leib des anderen Gegners, der ihn immer noch festhielt Ein rasender Schmerz durchtobte Tautmos Arm bis hoch in die Schulter, gleichzeitig traf ihn ein mörderischer Hieb in den Rücken. Er taumelte, prallte gegen den Fettwanst vor ihm und brachte nur noch ein halb ersticktes Gurgeln über die Lippen.
    Ein zweiter Hieb traf seine Schläfe. Dann wurde es plötzlich finstere

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