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1922 - Die Solmothen

Titel: 1922 - Die Solmothen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verhielt.
    „Dann wird sie wieder gesund?" fragte er.
    Leposaa neigte den Kopf. „Auf Grund der Hilfe unserer Freunde auf Neptun Sieben befindet sie sich auf dem Weg der Besserung. Auch ihnen gilt unser Dank. Es wird noch eine Weile dauern, doch dann wird sie zu ihren Eltern zurückkehren können."
    „Es freut mich, das zu hören", sagte Perk. „Dann war mein Eingreifen nicht vergebens."
    Der Solmothe griff in eine Brusttasche aus einem rotbraunen Material, die Perk bislang nicht bemerkt hatte, da sie unter einer Speckfalte verborgen lag. Als er die Hand wieder herauszog, sah Perk, daß die geschickten Finger sich um einen kleinen Gegenstand schlössen. Er schob ihn durch die Strukturlücke ins Konferenzzimmer.
    Das intensive blaue Funkeln verriet Perk, daß es sich um einen Perlamarin handelte.
    Zwar um einen verhältnismäßig kleinen Stein von etwa zweieinhalb Karat, doch selbst mit seinen lediglich fünf Gramm Gewicht hatte er einen Wert von etwa einer Viertelmillion Galax. Unwillkürlich schlugen ihn die feinen Strahlen, die der Edelstein ausschickte, in den Bann, und er konnte den Blick kaum davon abwenden.
    „Piriinci hat mich gebeten, dir im Namen ihrer gesamten Familie diesen Perlamarin zum Geschenk zu machen. Du hast großes Unheil verhindert, und sie möchte dir auf diese Weise ihre Verbundenheit und Dankbarkeit ausdrücken."
    „Ich ..." Hilfesuchend sah Perk seine Vorgesetzte an. Er überlegte hektisch. Während seines Aufenthalts auf Zyan hatte er sich bereits zweimal nicht besonders intelligent verhalten und nicht gerade mit Ruhm bekleckert, und er wollte einen weiteren derartigen Vorfall unbedingt vermeiden. „Das kann ich nicht annehmen", sagte er schließlich. „Ich war nur zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort, und was ich getan habe, habe ich gern getan."
    Leposaa bewegte die Schwanzflosse -ein wenig ungeduldig, wie es Perk vorkam. „Ihr Menschen habt ein anderes Wertesystem als wir Solmothen", erwiderte er dann. „Für uns ist das Geschenk, das wir dir machen, wirklich nicht mehr als ein Ausdruck unserer Anerkennung. Für dich kann es mehrere Werte haben. Einen materiellen, ebenso einen ideellen. Wir reichen dir den Perlamarin als Gabe. Was du danach damit anfängst, bleibst dir überlassen."
    „Ich freue mich über diese Geste, kann das Geschenk aber wirklich nicht annehmen."
    Der Solmothe schien zu seufzen. Jedenfalls erzeugte der Translator ein Geräusch, das dem entsprach.
    „Ihr Menschen seid schon seltsame Geschöpfe", sagte er. „Manchmal kann man einfach nicht vernünftig mit euch sprechen. Ihr greift auf Floskeln zurück, mit denen ihr etwas ganz anderes ausdrückt als das, was ihr wirklich meint. Es fällt uns nicht immer leicht, Verständnis dafür aufzubringen. Vieles könnte wesentlich klarer sein. Aber du hast keine andere Wahl, Perk. Du mußt dieses Geschenk annehmen, wenn du uns nicht beleidigen willst, und das ist wirklich nicht in deinem Interesse. Und auch nicht in dem der anderen Menschen auf dieser Welt. - Denn dieser Perlamarin ist ein Geschenk nicht nur von Piriinci, sondern von unserem gesamten Volk. Es ist zwar schon Jahrzehnte her, daß ein Rabbastuhr sich in die Nähe einer unserer Korallenburgen wagte, aber wir hätten diese Möglichkeit auch weiterhin in Betracht ziehen müssen Wir alle haben Piriinci und ihrer Familie gegenüber Schuld auf uns geladen. Schuld, die durch dein Eingreifen in einem einigermaßen akzeptablen Rahmen gehalten wurde. Ich bitte dich, akzeptiere unser Geschenk."
    „Was ich danach damit anfange, bleibt mir überlassen?"
    „Nachdem du den Perlamarin angenommen hast. gehört er dir, und du allein kannst darüber entscheiden, was du mit diesem Geschenk machst."
    Perk warf Marga einen weiteren Blick zu, doch die Meeresbiologin deutete mit keiner Regung an, was sie von dieser Sache hielt.
    „Dann nehme ich euer Geschenk gern an und bedanke mich dafür."
    Der Solmothe neigte den Kopf und wandte sich ohne ein weiteres Wort dem offenen Meer zu.
    Nun endlich griff Marga ein. „Leposaa, warte bitte noch einen Augenblick", sagte sie. „Ich möchte dich fragen, was die Solmothen mittlerweile von der Entwicklung in der Milchstraße halten. Und", fügte sie hinzu, „ob du vielleicht weißt, wo Battanboo sich aufhält."
    Das schwere Geschöpf verharrte am Eingang der Kontaktstelle. „Ja, ich weiß, wo Battanboo sich aufhält. Er ist zur Zeit mit dringenden Angelegenheiten beschäftigt, wird aber in Bälde zur Schwimmenden Stadt kommen,

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