1923 - Friedensmission
Überzeugungskraft und die positive Stimmung verhalfen den Solmothen zu diesem Erfolg.
Ein letzter Rest Mißtrauen blieb; die Reaktion der anderen LFT-Völker sollte erst abgewartet und auch mit dem Forum Raglund vorerst eine gemeinsame Zielsetzung besprochen werden. Dennoch war es nach dieser Konferenz nicht mehr eine unvorstellbare Utopie, daß das Galaktikum einst auf Arkon Itagen könnte.
*
Am Nachmittag wurde die Nachricht bekannt: Solder Brant war tatsächlich wieder in einer der wichtigsten Medienstationen. Das hatte man ja erwartet, wenngleich auch vielleicht nicht ganz so schnell.
Es handelte sich um einen Auftritt, der kurzfristig „spendiert" worden war. Auch wenn die Sendeleitung nicht bekanntgab, wer die horrenden Beträge für diesen Auftritt Solder Brants bezahlte, war zumindest den Mitgliedern der terranischen Regierung klar, daß der reiche „J. J." dahinterstecken mußte.
„Der läßt sich die Erfolge seines Kandidaten einiges kosten", knurrte Cistolo Khan mißmutig, als ihm die Nachricht übermittelt wurde.
In der öffentlich ausgestrahlten Sendung äußerte sich Solder Brant zu den Solmothen.
Es zeigte sich, daß er gut informiert war. Er wußte nicht nur von der Landung auf Terra, sondern auch von der Mission der weiteren vier Schiffe.
„Damit zeigt sich ganz deutlich, daß sich in der politischen Haltung der Ersten Terranerin nichts geändert hat", argumentierte der Kandidat. „Im Gegenteil, das Augenmerk richtet sich nun ganz deutlich auf die Arkoniden, entgegen den Wünschen des Volkes! Die Arkoniden glauben, sie können eher Freunde gewinnen, indem sie vermeintlich harmlose Verbündete schicken, die ein gutes Wort für sie einlegen!
Das ist wieder nur ein weiterer plumper Versuch, Sand in die Augen der Terraner zu streuen. Man will uns weismachen, daß wir als einzige nicht an dieser Gemeinschaft teilnehmen wollen, obwohl alles so offen und positiv erscheint, aber so ist es eben nicht! Die Arkoniden dürfen nicht glauben, daß man sie nach Jahrzehnten der Spannungen und Selbstisolation mit offenen Armen empfangen wird! Wir können uns noch sehr gut an ihre Sprüche erinnern, an ihre Organisationen wie die FAMUG. Plötzlich soll alles anders sein? Und damit wir es auch wirklich glauben, schicken sie uns voraus als Friedensboten scheinbar harmlose Wasserwesen?
Das ist alles nur Taktik, um uns hinzuhalten .und im entscheidenden Moment den Schlag gegen, uns durchzuführen. Laßt euch nicht beeinflussen, Terraner! Konzentriert euch auf eure Heimat, eure Nachbarn! Erinnert euch daran, wer ihr seid, und lauscht nicht den schönfärberischen Worten falscher Propheten, mögen sie noch so friedlich erscheinen! In drei Monaten werde ich euch beweisen, wie recht ich damit hatte ..."
Mit einem Fingerschnipsen desaktivierte Paola Daschmagan das Tividsystem. Sie wandte sich zu den Gästen 5 vom Planeten Zyan um.
„Ich bin der Meinung, daß ihr wissen sollt, wie es um die Stimmung auf Terra bestellt ist", sagte sie.
„Wir sollten vielleicht einfach direkt mit Solder Brant sprechen", schlug Battanboo vor, ohne auf ihre Aussage einzugehen.
„Nein, den überlaßt ihr mir", widersprach die Erste Terranerin energisch. „Setzt ihr nur eure Friedensmission fort, damit wir so schnell wie möglich zu einer Entscheidung kommen - noch vor den Wahlen."
„Wäre es möglich, daß ich euch begleite?" bot Bre Tsinga den Solmothen überraschend an. „Ich würde bei der Gelegenheit gern mehr über eure Kultur erfahren."
„Es spricht nichts dagegen, wir können dir sofort ein passendes Quartier zur Verfügung stellen", entgegnete Battanboo. „Es freut mich, daß du uns begleiten willst. Du bist herzlich eingeladen."
Bre machte einen kurzen Rückzieher: „Ich muß erst noch mit Cistolo Khan darüber sprechen. Ich gebe euch so schnell wie möglich Bescheid."
Die Konferenz löste sich auf. Paola Daschmagan führte die Solmothen zu einem Staatssekretär. Dieser sollte den Wasserwesen in Kurzform die politische Struktur der Terraner vermitteln und ihnen auch Teile des Wiederaufbaus von Terrania demonstrieren.
. Bre Tsinga ging währenddessen mit Atlan und Cistolo Khan zum provisorischen Büro des LFT-Kommissars.
„Ich wollte dich selbstverständlich nicht überfahren", sagte Bre schnell zu ihrem Vorgesetzten. „Es ist mir auf einmal so herausgerutscht, tut mir leid. Es wäre nur eine gute Gelegenheit, die Solmothen ein wenig zu studieren. Natürlich nur, wenn kein anderer Auftrag für
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