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1924 - Intrigen auf Arkon

Titel: 1924 - Intrigen auf Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Dann mag er es versuchen", sagte sie leise.
     
    6.
     
    „In jedem Fall müssen wir auf der Hut sein", erklärte Domino ROSS entschieden. „Wenn ich dich richtig verstanden habe, Ronald, dann ist Camelot im Augenblick nur von den Arkoniden offiziell anerkannt worden."
    Ronald Tekener nickte.
    „Damit war zu rechnen", antwortete er. „Bostich will Camelot dabeihaben, schon um die Terraner und andere zu ärgern. Und was die anderen Delegationen angeht - nun, sie werden uns früher oder später anerkennen, aber bevor sie das tun und damit ein gewisses Druckmittel gegen uns. aus der Hand geben, werden sie Kompensationen verlangen. Eine Hand wäscht die andere, wird das Motto lauten. Wenn wir etwas von Sphinx oder Topsid haben wollen, dann müssen wir ihnen auch etwas geben."
    „Und was?" wollte Dao-Lin-H’ay wissen.
    Sie war - auch auf Arkon hatte in Wirklichkeit nicht der Imperator, sondern die Bürokratie das Sagen - als Ronald Tekeners persönliche Begleiterin registriert worden, nicht als Staatsbürgerin von Camelot. Das war auf ihren eigenen Wunsch hin geschehen.
    Dao-Lin-H'ay hatte schon frühzeitig erklärt, daß sie sich nicht als Cameloterin betrachtete, sondern sich ausschließlich für die Belange ihres eigenen Volks einsetzen wollte. Allerdings hatte sie darauf verzichtet, sich als offizielle Beobachterin der Kartanin für die Feliden Völker von Hangay und Pinwheel akkreditieren zu lassen.
    Rein rechtlich wäre das auch nicht ganz einfach gewesen: Immerhin mußten einer solchen Ernennung offizielle diplomatische Missionen bei den Kartanin vorausgehen. Und im Moment wußte niemand, wie sich die Angehörigen der ehemaligen Botschaften auf Lokvorth verhalten würden.
    Domino ROSS hingegen wurde in den amtlichen Unterlagen als Bewohner Camelots geführt und genoß die üblichen diplomatischen Privilegien. Seine Person war unantastbar und genoß Immunität. Der Siganese durfte daher, selbst wenn er sich einer Straftat nach arkonidischen Recht schuldig gemacht hatte, nicht so ohne weiteres verhaftet, vor ein Gericht gestellt und verurteilt werden. Sein Gepäck durfte nicht durchsucht, sein Informationsaustausch nicht kontrolliert werden.
    „Nun", antwortete Tekener. gedehnt. „Perry hat auf Camelot ein beeindruckendes wissenschaftliches Personal versammelt, die besten Leute, die er bekommen konnte. Wahrscheinlich rechnet man allenthalben damit - vor allem nach dem beeindruckenden Auftreten unserer GILGAMESCH -, daß Camelot auf technischwissenschaftlichem Gebiet allerhand zu bieten haben könnte. Beispielsweise ist der Fünf-D-Indifferenz-Kompensator, der uns recht gute Dienste gegen die Tolkander geleistet hat, von Camelot entwickelt und produziert worden - wahrscheinlich möchte man ähnliche Technologie-Bonbons von uns gegen die offizielle Anerkennung Camelots eintauschen."
    „Und wenn wir sie nicht herausgeben?" fragte ROSS ziemlich grimmig. „Das alles klingt für meinen Geschmack ziemlich nach einer Erpressung.
    „Tsst, tsst", machte Tekener lächelnd. „Wir sind Diplomaten, die nehmen so böse Worte nicht gerne in den Mund. Betrachte es als Aufforderung zu einem Tauschhandel! Im übrigen steht die Sache so: Wenn wir beispielsweise unseren neuen Differential-Detonator an Topsid verkaufen, werden die Akonen ziemlich sauer werden und einige andere Raglund-Völker ebenfalls."
    Domino ROSS runzelte die Stirn.
    Von einem Differential-Detonator hatte er augenscheinlich noch nie etwas gehört.
    „Im Augenblick", fuhr Tekener fort, „intrigiert und politisiert jeder gegen jeden. Sieht es danach aus, als würde irgendein galaktisches Volk einen Vorteil für sich heraushandeln, werden alle andere in Panik verfallen und danach trachten, den Vorteil der anderen entweder ebenfalls zu bekommen oder aber ähnlich gute Geschäfte abzuschließen."
    „Das klingt, als wären, wir auf einem Basar", spottete Dao-Lin-H'ay.
    „So ist es auch", bestätigte Tekener. „Jeder versucht jeden zu übervorteilen und aufs Kreuz zu legen. In der nächsten Zukunft wird die Macht in dem uns bekannten Teil der Milchstraße neu verteilt und organisiert, und dabei will naturgemäß niemand zu kurz kommen oder sich untergebuttert fühlen. Das mag für einen Unbeteiligten eher lustig und erheiternd !aussehen, ist aber in Wirklichkeit brandgefährlich. Die galaktische Öffentlichkeit ahnt wenig oder nichts davon, aber wir wissen Bescheid: Entweder gelingt es hier auf Arkon, eine neue Ordnung zu etablieren, die den allgemeinen

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