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1926 - Rekruten für Zophengorn

Titel: 1926 - Rekruten für Zophengorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Hier möchten wir aussteigen."
     
    *
     
    Äußerlich waren die beiden Stationen schwer auseinanderzuhalten. Sie machten aus der Entfernung einen identischen Eindruck.
    Rhodans Blick folgte eine Weile dem Kreisen der gegenläufig rotierenden, riesenhaften Zahnräder. Beide durchmaßen über einen Kilometer und waren mehr als zweihundert Meter dick. Sein Syntron gab den Umfang mit exakt 3395 Metern an.
    Die beiden Räder rotierten um eine gemeinsame imaginäre Achse. Er schätzte, daß der Abstand zwischen den Flächen nicht mehr als fünfzig bis sechzig Meter betrug. „Kannst du dir vorstellen", sagte Mondra Diamond, „was für gigantische Massen sich da bewegen? Ein einziger Kursfehler, und diese beiden Stationen stoßen zusammen."
    „Sie werden aus dem Situarion gesteuert.
    Ich gehe davon aus, daß es keinen Fehler geben wird, Mondra."
    „Im Grunde entsteht da doch ein gigantisches magnetisches Feld", überlegte sie. „Zwei gegenläufig drehende Scheiben in dem geringen Abstand ... Es sei denn, sie verwenden ein antimagnetisches Material.
    Aber selbst dann würde ..."
    Mondra Diamond schüttelte den Kopf. Sie lehnte sich in der Kapsel zu Rhodan hinüber, so daß sie besser den Anflug überschauen konnte. Er spürte ihren Körper sehr nahe. Es fiel ihm schwer, sich auf Zophengorn zu konzentrieren.
    Zum Glück trugen sie Logiden-Masken.
    Rhodan betrachtete es als Vorteil, daß er ihr Haar nicht spüren und ihren Körper nicht riechen konnte.
    „Sind das da tatsächlich Leute hinter den Fenstern?" fragte sie. „Natürlich."
    Die Außenränder von Empirium und Planetarium verfügten über Zacken, so wie echte Zahnräder. Dabei reichten die Kerbungen zwanzig Meter weit in die Räder hinein.
    In jeder Zacke befanden sich Unterkünfte und Kontrollräume. Rhodan erblickte hinter den gleißend hell erleuchteten Fensterscheiben Dutzende von Bebenforschern. Einmal glaubte er fast, er hätte Eismer Störmengord erkannt. Er weigerte sich jedoch, den flüchtigen Eindruck ernst zu nehmen.
    Die Kapsel landete in einem Parkdeck. Eine Aufschrift an der Wand verriet, daß sie im Empirium gelandet waren. Dies, so wußte Perry Rhodan, war das absolute Zentrum von Zophengorn. Von hier wurde die Organisation der Bebenforscher gelenkt.
    Nach wenigen Schritten umgab sie ein Gewimmel, das die Zustände in der Rekrutenstadt übertraf. Rhodan wurde von einem Prolongiden beiseite gedrängt und schmerzhaft getroffen. Das Wesen murmelte eine Entschuldigung, natürlich auf glausching, dann war es bereits weitergeeilt.
    Außerhalb der Halle wurde es sehr viel angenehmer. „Als würden wir eine andere Welt betreten", wunderte sich Mondra. Sie sprach respektvoll und gedämpft.
    Die Korridore des Empiriums atmeten förmlich Ruhe. Wer vorüberging, tat dies in bedächtigen Schritten. Die Besatzung der Zophengorn-Satelliten hatte ihr Leben einem fernen, im Grunde nicht erreichbaren Ziel geweiht, das beharrliche Arbeit verlangte. Diese Art Mentalität vertrug sich nicht mit Hektik, nicht mit Eile, nicht mit Ungeduld.
    Die zwei Menschen streiften ziellos durch das Empirium.
    Der Ring-Großrechner, die leistungsfähigste Positronik von DaGlausch, war in mehreren konzentrischen Kreisen innerhalb der Scheibe angeordnet. Ob es eine zentrale Kontrollstelle gab, ließ sich nicht erkennen; Zugriffsmöglichkeiten existierten jedenfalls in beachtlicher Menge.
    Sämtliche Daten, die von Bebenforschern und Bebenwachten in DaGlausch und Salmenghest gesammelt wurden, liefen hier zusammen.
    Ein Trakt war dem sogenannten Manual-Komitee vorbehalten. Dort entstanden die Manuale von Zophengorn. Rhodan erinnerte sich, daß er mit den Manualen bereits Bekanntschaft geschlossen hatte, nämlich während ihres ersten Fluges mit der GLIMMER.
    Eismer Störmengord hatte mit einem Manual die Nachricht erhalten, es gebe einen neuen Orter auf dem Markt. Dieser Orter hatte sich als identisch mit dem terranischen ZZ-89 erwiesen. So waren sie auf die Spur von Alashan gestoßen.
    Irgendwo im Empirium befand sich auch der Sitz des Direktoriums. Karetts Daten ließ sich jedoch keine konkrete Ortsangabe entnehmen.
    Störmengord hatte sich mit der Ankündigung verabschiedet, er strebe einen Posten im Direktorium an. Rhodan wußte nicht, was aus dem Plan geworden war; es schien ihm allerdings naheliegend, daß Störmengord sich ganz in der Nähe aufhielt.
    Viele Stunden lang irrten sie vergeblich durch die Station. Einige Male wurden sie aufgegriffen, als sie verbotene Bereiche

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