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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gruppe von mehreren hundert Na'Call. Die zierlichen Wesen wirkten gedrückt und niedergeschlagen.
    Nach einem längeren Fußmarsch durch die leere Stadt erreichte Michael das Zentrum der riesigen Anlage. Wenn er noch einen Zweifel gehabt hätte, wäre er jetzt zerstoben.
    In diesem Zentrum entdeckte der General der Träumerin etwas, das ihm auf den ersten Blick den Atem verschlug.
    Hunderte von Blöcken waren hier zu sehen, alle gleich groß und alle aus purem Tronium-Azint bestehend.
    „Allmächtiger!" entfuhr es Michael Rhodan. „Was ...?"
    Jeder einzelne dieser Blöcke wirkte, als habe er ungefähr das Volumen, das auch Jii'Nevever besaß.
    Zufall? Wohl kaum.
    Zwischen diesen beiden Welten - Na'Call und Curayo - bestanden zahlreiche Zusammenhänge und Verbindungen. Ihm drängte sich sofort der Verdacht auf, Na'Call könnte ein bedeutender Stützpunkt für Jii'Nevever gewesen sein der Zeittorpedo sie deaktiviert hatte.
    Aber warum war Jii'Nevever nicht auf dem kürzesten Wege nach Na'Call zurückgekehrt? Das wäre erheblich einfacher gewesen, als zunächst einmal auf Curayo genügend Tronium-Azint für ihre Zwecke und Absichten zusammentragen zu lassen. Hier auf Na'Call hätte sie es viel leichter haben können.
    Aber Michael Rhodan wußte, daß man mit derlei naheliegender Logik dem Phänomen Jii'Nevever nicht auf den Grund kommen konnte. Die Pläne der Träumerin von Puydor waren für Außenstehende, selbst für einen erfahrenen Aktivatorträger, schwer zu durchschauen, sehr komplex und verwirrend. Fest stand nur eines: Jii'Nevever wußte in der Regel sehr genau, was sie wollte und auf welchem Weg sie ihr Ziel erreichen konnte. Wenn sie dabei scheinbar absurde Umwege machte, dann hatte auch das wohl seine tieferen Gründe.
    Michael Rhodan wandte sich an die schweigend dastehenden Na'Call in seiner Nähe. Er deutete auf die Gebäude und die Tronium-Azint-Blöcke.
    „Ist dies euer Werk?" fragte er.
    Einer der Na'Call trat vor und machte mit seinen dürren Gliedern eine Geste, die wohl Ratlosigkeit ausdrücken sollte.
    „Verzeih" ,bat er. „aber wir wissen es nicht."
    Michael Rhodan kniff die Augen zusammen.
    „Was soll das heißen? Wir wissen es 'nicht..."
    Der Na'Call schien unter Michaels Blick förmlich zu schrumpfen.
    Er strich sich einige der Locken zurecht, und dabei konnte Michael erkennen, wie das Gesicht eines Na'Call beschaffen war - flach, mit sehr großen Augen, einer kleinen, lippenlosen Öffnung zur Kommunikation und Nahrungsaufnahme. Außerdem gab es darüber einen vertikalen Schlitz in diesem Gesicht, und Michael vermutete, daß die Na'Call durch diese Öffnung atmeten. Aber solche Einzelheiten interessierten ihn nur marginal.
    „Unser Volk", so begann der Sprecher zaghaft, „lebt seit vielen, vielen Jahrzehnten auf dieser Welt, die den gleichen Namen trägt wie unser Volk. Unsere Art ist nicht hier entstanden, das wissen wir. Aus irgendeinem Grund, den wir selbst nicht genau kennen, haben wir uns hier angesiedelt, oder wir sind hier angesiedelt worden.
    Du mußt wissen ..."
    Der Na'Call senkte den Kopf. Michael vermutete eine Geste, die Scham ausdrücken sollte.
    „Unsere kollektive Erinnerung ist sehr schlecht, und auch dafür haben wir keine Erklärung. Aber soviel wissen wir - unser Volk muß einmal von ganz anderer Art gewesen sein, als es sich heutzutage darstellt. Die wenigen sehr vagen und undeutlichen Informationen, die wir dazu besitzen, behaupten, wir seien vor Zeiten eine sehr aggressive und kämpferische Spezies gewesen ..."
    „Ihr?"
    Michael blickte unwillkürlich auf den fragilen Körper des Na'Call. Wahrscheinlich genügte ein festes Zugreifen, um den Na'Call durchbrechen zu lassen. Und ein Dutzend Oxtorner würden wahrscheinlich genügen, die gesamte Bevölkerung des Planeten in kurzer Zeit niederzukämpfen.
    Der Na'Call machte eine Geste der Zustimmung.
    „Ich weiß, wir sehen nicht so aus, wie man sich gemeinhin Kämpfer vorstellt, dennoch - so sagen es die Legenden - müssen wir einmal wirklich gefürchtet worden sein. Bei allen Göttern, was für eine Schande. Denn unsere besondere Begabung hat darin bestanden, unsere Feinde gegeneinander aufzuhetzen, Zwietracht unter ihnen zu säen und dafür zu sorgen, daß sie sich wechselseitig zugrunde richteten."
    Michael Rhodan nickte versonnen. Dies war eine durchaus denk- und vorstellbare Erklärung für die wenig glaubhafte Behauptung. Und es machte auch glaubhaft, weshalb die Na'Call ausgerechnet auf diesem Planeten

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