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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde. Wenn sich Michael nur mit einem Beiboot und einer sehr kleinen Truppe auf der Insel sehen ließ, war dies entweder ein Zeichen von unendlicher Dummheit, oder es machte eines klar: Ich weiß, daß ich euch nicht zu fürchten habe, denn meine Macht ist tausendmal größer als die eure! Jemand, der sich so offen und furchtlos zeigte, mußte sich seiner Machtmittel bewußt sein - das würde die Na'Call weiter erschrecken und beeindrucken.
    Es dauerte eine halbe Stunde, dann setzte das Beiboot der GAAFENOO auf der Insel auf, ein paar Kilometer abseits von einem gewaltigen Gebäudekomplex, der auf einer Fläche von fast 100 Quadratkilometern aufragte und vermutlich ein wichtiges Zentrum dieses Planeten war.
    >Da sind sie ...!" sagte ein Rawwe neben Michael Rhodan. „Heilige Sternengötter, sehen die in ihrer normalen Gestalt kümmerlich aus.
    Und vor denen hat halb Puydor Angst?"
    „Respekt!" verbesserte Michael den Sprecher. „Das ist etwas anderes."
    In ihrer planetaren Gestalt erwiesen sich die Na'Call als ziemlich kurzgewachsene Geschöpfe; Michael schätzte die Größe auf einen Meter, vielleicht eine Handbreit mehr. Der Natur des Planeten entsprechend, handelte es sich um Sauerstoffatmer, der Form nach als Humanoide zu bezeichnen. Die unbekleideten Körper waren haarlos und sehr zierlich. Michael konnte, als er näher heranging, dünne Glieder mit jeweils vier Fingern und Zehen sehen, und ihm fiel auf, daß keinerlei Geschlechtsmerkmale zu erkennen waren.
    Die Haut war von grünlicher Farbe, und Michael überlegte kurz, ob der Metabolismus der Na'Call vielleicht auf Chlorophyll basierte; in diesem Fall hätten sie allerdings wohl keinen Sauerstoff, sondern weit eher Kohlendioxyd eingeatmet. Die Haut war auf jeden Fall sehr dünn, fast durchscheinend, so daß man darunter die Äderchen durchschimmern sehen konnte.
    Michael grinste. Irgendwie sahen die Na'Call putzig aus, als sei ihre Gestalt von einem einfallsreichen Spielzeugfabrikanten entworfen worden.
    Im Gegensatz nämlich zu den zierlichen Körpern waren die Köpfe der Na'Call behaart, und dies sogar sehr stark. Die Haare wirkten verfilzt, waren sehr lang und in sich selbst verdreht und verdrillt, was einen sehr eigentümlichen Anblick bot.
    „Willkommen auf Ace'Kyper", sagte eine dünne, ziemlich verängstigt klingende Stimme auf kunios, die irgendwo zwischen den Haaren erzeugt wurde.
    „Ace'Kyper?" fragte Michael Rhodan.
    „So nennen wir diese Insel, Fremder", wurde ihm geantwortet.
    „Hättest du wirklich ...?"
    „Merkt es euch!" sagte der Terraner schroff. „Ich lüge niemals!"
    „Wir glauben dir!" bekam er zur Antwort.
    Er kümmerte sich nicht weiter um die Na'Call. Was er von ihnen wissen wollte, würde er früher oder später erfahren. Weitaus wichtiger war jetzt für ihn, den Gebäudekomplex näher zu untersuchen.
    Es waren eigentümliche Gebäude. Sinn, Zweck und Bedeutung waren auf den ersten Blick nicht zu erkennen, es sei denn, die Anlage hätte früher als eine Art Festung gedient. Die Mauern waren dick und klobig, aus gleichmäßigen, sehr massiven Blöcken gefügt. Kaum vorstellbar, daß ausgerechnet die zartgliedrigen Na'Call diese Bauwerke errichtet haben sollten. Wenn, dann war dies bereits vor sehr langer Zeit gewesen. Zwar waren die Häuser nicht von Pflanzen überwuchert - sichtlich wurde die Anlage von den Na'Call überwacht und gewartet -, aber die Zeichen von Alter und Zerfall waren dennoch sehr deutlich und nicht zu übersehen.
    Michael zog die Instrumente seines Raumanzuges zu Rate. Wenn die Daten nicht trogen, dann war der Boden unter dieser Festung von Howalgoniumadern in einer Dicke durchsetzt, wie es sonst nur auf Curayo der Fall war. Und das Vorkommen an Tronium-Azint, wie die Puydorer Howalgonium nannten, ließ sich ebenfalls nur mit dem Reichtum von Curayo vergleichen.
    Soviel Tronium-Azint auf einem Haufen, das ging nicht mit natürlichen Dingen zu. Tronium-Azint war selten in einer Planetenkruste enthalten, meist nur in winzigen Spuren. Fälle, in denen pures Tronium-Azint bergmännisch gefördert werden konnte, waren außerordentlich selten, und eine Menge wie diese ...
    Sie mußte aus vielerlei Quellen zusammengetragen worden sein. War diese ungeheure Menge Tronium-Azint der Grund für die Expedition nach Na'Call? Höchstwahrscheinlich.
    Michael Rhodan wanderte weiter, gefolgt von seinen Puydorern, die demonstrativ ihre Waffen schußbereit hielten, und hinter ihnen trottete schweigend und erschüttert eine

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