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1931 - TraumdÀmmerung

Titel: 1931 - TraumdÀmmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist."
    „Ihr beiden vergeßt, daß es sich bei diesem Bericht um rituelle Gesänge handelt", sagte Gucky „und nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung darüber, wie man eine Superintelligenz erledigt. Bei solchen kann schon mal was unter den Tisch fallen oder beschönigt werden. Ich kann euch jedenfalls garantieren, daß Pezzo-Orr nichts mit irgendwelcher Manipulation im Sinn hatte. Aber ich gebe euch recht, daß es recht unbefriedigend ist, was wir bisher erfahren haben."
    „Machen wir doch die Probe!" schlug Icho Tolot vor. „Ich habe mir Pezzo-Orrs Handhabung des Interpreters gemerkt und traue mir zu, den Vorgang zu wiederholen. Lassen wir den Bericht doch einfach erneut ablaufen. Dann können wir vergleichen."
    Gucky und Juliau Tifflor stimmten dem Test zu. Aber auch die Neuauflage -der Interpretation des Gesanges brachte keine neuen Erkenntnisse, es war eine exakte Wiederholung der ersten Abhörung.
    „Vergessen wir nicht, daß wir nur einen winzigen Teil über die mehrtausendjährige Geschichte der INTURA-TAR zu hören bekommen haben", gab Juliau Tifflor zu bedenken. „Höchstens eine Strophe eines Verbotenen Liedes. Wer weiß, welche Fundgrube die weiteren Gesänge darstellen."
    Icho Tolot rief den Interpreter wieder auf. Diesmal versuchte der Haluter, eine andere Datei zu laden.
    Doch der Zugriff wurde ihm verweigert. Auch weitere Versuche mit veränderten Parametern scheiterten. Er hatte nur mit der Wiederholung des Vorganges, den Pezzo-Orr ihm vorgezeigt hatte, Erfolg. Jeder Versuch mit einer anderen Variante schlug dagegen fehl.
    „Es hilft nichts", sagte Juliau Tifflor enttäuscht. „Nun muß halt wieder Pezzo-Orr ran."
    Diese Vorstellung gefiel dem Terraner deshalb so wenig, weil der Ablauf der Dinge mit dem Sippenoberhaupt zu umständlich vor sich ging. Aber ohne seine Hilfe ging es anscheinend wirklich nicht.
    Gucky übernahm es, Pezzo-Orr für die weitere Mitarbeit zu gewinnen. Er fand ihn im Kommandotempel, wo er vor der großen Götzenstatue lag. Er wirkte wie in tiefe Meditation vertieft und murmelte unverständliches Zeug vor sich hin. In Gedanken bat er seinen Gott um Vergebung für die Sünden seiner Ahnen und gelobte, alle Prüfungen über sich ergehen zu lassen, die ihm auferlegt wurden, um den Makel auf dem Namen seiner Sippe zu tilgen.
    Der Rawwe war von tiefem Glauben an die Sache erfüllt.
    Pezzo-Orr maßte Guckys Anwesenheit bemerkt haben, denn der Mausbiber pflanzte sich provokant vor ihm auf, aber er ignorierte ihn.
    „Ich habe dir schon erklärt, wie du den Schandfleck vom Namen deiner Sippe waschen kannst, Pezzo", begann Gucky wie als Antwort auf seine verzweifelten Gedanken. „Du kannst nur Erlösung von den Sünden der Ahnen bekommen, wenn du die Vergangenheit aufarbeitest."
    Pezzo-Orr ruckte mit dem Kopf im Liegen hoch und sah Gucky entsetzt an.
    „Du meinst ... ich soll tatsächlich weitere Verbotene Gesänge abhören?"
    „Genau das", stimmte Gucky zu.
    „Nie im Leben!" rief Pezzo-Orr verzweifelt. „Ich will nicht mehr im Sumpf der Vergangenheit wühlen.
    Wer weiß, welche Übel dabei noch zutage kommen."
    „Schlimmer kann es doch gar nicht mehr werden", redete der Ilt ihm zu. „Aber vielleicht erfährst du auf diese Weise positive Dinge, die deine Sippe rehabilitieren."
    „Das glaube ich nicht", sagte Pezzo-Orr überzeugt. „Ich kann mir nichts vorstellen, was dieses Verbrechen in ein positives Licht rücken könnte." ‘ Gucky wurde das Gespräch mit dem verstockten Rawwen allmählich zu dumm.
    „Deine Selbstgeißelung geht mir schön langsam auf den Nerv, Pezzo", sagte er. „Eigentlich geht es hier nicht um dein und das Seelenheil deiner Sippe. Das ist mir, ehrlich gestanden, recht gleichgültig. Es geht in Wirklichkeit um viel wichtigere Dinge. Nämlich um den Fortbestand der Völker von Puydor."
    Und um eine Rettung für die Milchstraße, fügte der Ilt in Gedanken hinzu. Wenn Jii’Nevevers Alpträume über die Heimat hereinbrechen, ist alles aus ...
    „Das hast du schon gesagt", murmelte Pezzo-Orr, den Blick wieder demütig zu Boden gerichtet. „Doch ich sehe keinen Sinn darin. Wie sollten denn längst vergangene Geschehnisse künftige beeinflussen können?
    Was geschehen ist, steht unabänderlich fest. Und was geschehen wird, das bestimmt ganz allein Yammamihu."
    „Ich weiß, daß ich mich wiederhole", sagte Gucky ungeduldig. „Aber in der Vergangenheit könnte der Schlüssel für die Rettung der Puydorer liegen. Und wenn du uns dazu verhilfst,

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