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1931 - TraumdÀmmerung

Titel: 1931 - TraumdÀmmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sonstwie zu erneuern.
    Ich hatte gedacht, sie getötet zu haben, denn nichts hätte das Inferno, das ich über Curayo entfesselte, überleben können. Aber sie sind wiederauferstanden und haben meine gesamte Flotte vereinnahmt. Es kann als erwiesen gelten, daß ihnen die Hyperkräfte des Tronium-Azint zur Erneuerung dienen. Ich verlange von euch, daß ihr eine Waffe entwickelt, die solch eine Erneuerung unterbindet und es ermöglicht, diese lästigen Entitäten zu vernichten. Ab sofort stehen euch alle bishererarbeiteten Unterlagen zu diesem Thema zur Verfügung."
    „So einfach geht das", raunte Ginerd Reppore Vago zu und schnippte mit dem Finger. „Baut mir einen TroniumAzint-Irgendwas - und schon ist er fertig."
    Lovo Kasistan, der ein scharfes Auge und einen wachen Geist zu haben schien, blickte auf und schaute Ginerd geradewegs an. Er stieß mit dem Finger wie mit einem Dolch in seine Richtung.
    „Ich werde mir deine Vorschläge gesondert anhören."
    Ginerd Reppore wurde bleich und begann zu zittern.
    Damit war Lovo Kasistans Einstandsrede beendet. Das war das einzige Mal, daß der Kriegsherr persönlich in die geheime Forschungsstation kam.
    Ginerd Reppore wurde von den Robotern abgeholt und an Bord von Lovo Kasistans Flaggschiff YAKUMI gebracht. Der Kosmologe verschwand für immer. Vago Intaren sah und hörte nichts mehr von ihm.
    Im Laufe der nächsten Jahre verschwanden noch viele Wissenschaftler aus der Forschungsstation SORA NIDO, wie die Wissenschaftler ihren Stützpunkt nannten. Manche, weil sie nicht den gestellten Anforderungen entsprachen, andere, weil sie offenbar nicht linientreu waren, wiederum andere aus überhaupt nicht ersichtlichen Gründen.
    Über ihr Schicksal entschied der Projektleiter Angor Hoppitar, der alle Arbeitsergebnisse direkt an Lovo Kasistan weiterleitete. Er war angeblich ebenfalls Hyperphysiker und nach eigener Aussage in seiner Heimat Täkoppo hoch angesehen. Vago hatte allerdings noch nie von ihm gehört. Der Projektleiter ließ sich nicht auf Fachsimpeleien ein und erwies sich beim Thema Tronium-Azint stets als inkompetent.
    Vago schloß daraus, daß er gar kein Wissenschaftler, sondern ein Mann aus Kasistans Geheimdienst war.
     
    *
     
    Vago Intaren versuchte, alle Einflüsse von sich fernzuhalten, die nichts mit seiner Arbeit zu tun hatten.
    Er ließ sich auf keine Dispute mit den Kollegen ein und auf keine Diskussionen mit Hoppitar. Mit dieser Methode fuhr er gut, denn er kam auf diese Weise nie in Bedrängnis. Er glänzte vielmehr mit seinem Fachwissen, und das brachte ihm die Achtung aller ein. Selbst Projektleiter Hoppitar wußte es zu schätzen, daß er alles vermied. was ihn hätte bloßstellen können.
    Was Vago Intarens eigentliche Forschungsunterlagen betraf, sah es eher mager aus. Solche waren im Vorfeld praktisch nicht erarbeitet worden. Ihm standen im Grunde nur allgemein gehaltene Abhandlungen über TroniumAzint zur Verfügung, doch konnte er daraus keine brauchbaren Erkenntnisse schöpfen. Deshalb hielt er sich lieber an seine eigenen Theorien.
    Die Arbeitsbedingungen waren dagegen ausgezeichnet. Es mangelte weder an Ausrüstung noch an finanziellen Mitteln. Was immer Vago an Gerät anforderte, es wurde ihm rasch zur Verfügung gestellt.
    Hoppitar zuckte auch mit keiner Wimper, als der Hyperphysiker den Wunsch nach Tronium-Azint äußerte. Er bekam es praktisch in jeder gewünschten Menge.
    Endlich konnte er darangehen, den Beweis für seine Theorien zu erbringen, daß Tronium-Azint-Atome mit höherem Atomgewicht instabiler waren als solche mit geringerem. Er wußte zwar nicht, inwieweit das für die Konstruktion der geforderten Waffe von Nutzen sein könnte. Aber irgendwo maßte er ja beginnen.
    Tronium-Azint war ein faszinierendes Element, eigentlich ein Schwingquarz, der sich nur schwer handhaben ließ. Man konnte zwar seine hyperphysikalischen Eigenschaften vielfältig nutzen, diese jedoch kaum erforschen.
    Und Tronium-Azint war nicht gleich Tronium-Azint. Manche der Schwingquarze besaßen lediglich ein Atomgewicht von knapp über 200, andere wiederum wurden mit Werten von über 500 gemessen. Das lag daran, daß die Tronium-Azint-Atome eigentlich eine pseudostabile Konzentration aus Hyperbarie waren.
    Hyperbarie war jene fünfdimensionale Energieform, die, wenn sie in den Normalraum gelangte, Masse und Schwerkraft erzeugte. Da sich Hyperbarie an der Grenze zwischen Hyper- und Normalraum bewegte, existierte sie zu jeder Zeit als Masse und Schwerkraft im

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