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1931 - TraumdÀmmerung

Titel: 1931 - TraumdÀmmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solchen Aufzeichnungen suchen zu lassen", sagte Gucky.
    „ich hoffe nur, daß er sein weinerliches Gehabe abgelegt hat, damit wir halbwegs mit ihm zusammenarbeiten können."
    Da sich die Galaktiker in Interkosmo unterhielten, stand Pezzo-Orr nur verständnislos daneben.
    „Kann ich jetzt wieder meinen Pflichten nachkommen?" erkundigte er sich in reinem Kunios.
    Der Sippenführer hatte offensichtlich eingesehen, daß jeder Widerstand gegen die drei Fremden zwecklos war und er besser auf ihre Wünsche einging. Er hatte bereits die Schande überwunden, die auf dem Namen seiner Sippe lastete, und wollte den Blick nur noch nach vorne richten und Yammamihu dienen, um ihn mit sich und seiner Familie zu versöhnen.
    Das erfuhr Gucky aus seinen Gedanken.
    „Ich fürchte, wir können noch nicht auf deine Hilfe verzichten, Pezzo", sagte der Mausbiber. „Da wir noch nicht die gewünschten Informationen bekommen haben, wirst du den Interpreter weiterhin bedienen müssen."
    „Bei Yamma! Was wollt ihr denn noch?" rief der Rawwe verzweifelt.
    „Gar nichts Unmögliches", sagte Gucky beruhigend. „Wir erwarten nur, daß du alle Strophen der Verbotenen Gesänge durchgehst. Wir sagen dir dann, an welchen wir interessiert sind."
    „Werdet ihr dann endlich mein Schiff verlassen, wenn ich alles zu eurer Zufriedenheit erledigt habe?"
    wollte PezzoOrr wissen.
    „Wer weiß, vielleicht treten wir dann sogar als Laienpriester in Yammamihus Dienste", stellte Gucky in Aussicht.
    Aus Pezzo-Orrs Gedanken konnte der Mausbiber herauslesen, daß der Yamma-Hüter mit sich selbst nicht so recht einig war, ob er sich über eine solche Perspektive freuen sollte. Aber er hatte sich wenigstens in sein Schicksal gefügt und leistete keinen Widerstand mehr.
    Der weitere Ablauf war der, daß Pezzo-Orr eine Strophenach der anderen dem Interpreter zuführte und dieser in einer Art Synopsis eine Zusammenfassung des Inhalts,-gab.
    Wenn der Interpreter etwa sang: „Wie Sippenführer Lelo-Orr zu seinem Weibe ging und der Widerspenstigen die Lehren des Yammamihu beibrachte ...", dann wurde sogleich klar, daß in dieser Strophe nichts zu finden war, was die Galaktiker interessieren könnte. Obwohl es vielleicht interessant gewesen wäre zu erfahren, warum eine solch harmlos klingende Strophe den Verbotenen Gesängen zugeordnet worden war.
    Es stellte sich bei der Ahhörung auch heraus, daß die Strophen der Verbotenen Lieder aus vielerlei Quellen stammten. Etwa aus dem Umgang der Orr mit den Varmiren, der Suche der Orr nach Wegen zur Sühne oder auch aus Berichten von Weltraumreisenden, die irgendwie und irgendwann an Bord der INTURA-TAR gelangt waren.
    Das hatte sich schon mit der Lebensbeichte von Slirten Tuugara angedeutet.
    Als dann, nach einigen weiteren Stichproben, der Interpreter tremolierte: „Wie Vago Intaren die Flüchtigkeit des schweren Schwingquarzes postuliert und auf dieser Lehre die Konstruktion des Tronium-Azint-Aufladers aufbaut ...", ahnten die Galaktiker, daß sie fündig geworden waren.
     
    8.
     
    Vergangenheit: Der Tronizator Vago Intaren war eigentlich schon tot, und doch mußte er nun um sein Leben fürchten.
    Es hatte alles vor vielen Jahren begonnen, bald nach seiner Aufnahme in das Hyperphysikalische Institut von Morchal. Vago Intaren hatte durch einige Thesen über Tronium-Azint Aufsehen erregt und damit Neid und Anerkennung älterer und anerkannterer Kollegen auf sich gezogen. Seine provokanten Abhandlungen darüber, daß Tronium-Azint-Atome mit höherem Atomgewicht instabiler waren als solche mit geringerer Hyperbarie, sorgten für viel Zündstoff.
    Leider blieben seine Doktrinen damals graue Theorie, weil ihm die Mittel für praktische Experimente verweigert wurden. Tronium-Azint war ein sündteurer Schwingquarz, den man Hyperphysikern nicht einfach zum Spielen überließ. Und als ihm später ausreichend Tronium-Azint zur Verfügung stand und ihm jegliche Unterstützung gewährt wurde, um seine Theorien zu Dogmen zu erheben, war er der Geheimhaltung unterworfen.
    Vago Intaren bewohnte als frischgebackener Hyperphysiker eine kleine Kammer in einem Nebengebäude der Universität. Dort suchten ihn eines Tages zwei Männer auf, die ihn aufforderten, sich im Ministerium für Innere Sicherheit einzufinden.
    Vago folgte dieser Aufforderung mit reinem Gewissen, denn er war politisch nicht tätig und hatte noch kein böses Wort gegen das herrschende System unter dem Kriegsherrn Lovo Kasistan gesagt. Und dies, obwohl es gerade groß

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