1932 - Schiff am Abgrund
möglich, die Schiffe zu steuern. Von der Bedienung der Waffensysteme ganz zu schweigen. Für einen kurzfristigen Bluff reichte es, nicht aber für eine ernsthafte Auseinandersetzung.
Irgendwann, da war sich die TLD-Chefin sicher, kamen die Hamaraden auf die Idee, nach der Burg der MAndrékoHorde zu suchen oder andere Dscherro nach dieser Horde zu befragen. Die Dscherro selbst wußten inzwischen längst durch den Besuch und den Abzug der Hossos-Horde, daß der Taka der Horde MAndréko hieß.
Eine MAndréko-Horde existierte nicht, folglich handelte es sich um einen neuen Anführer, der Poulones im Kampf besiegt hatte. Was lag näher, als eine vorübergehende Schwäche der Horde auszunutzen und die Reichtümer für sich selbst zu beanspruchen, die der Ungehörnte ihnen allen versprochen hatte?
Gia setzte sich mit Stendal Navajo in Verbindung.
„Bevor ich handle, will ich mich mit dir absprechen", sagte sie ohne eine Begrüßung. „Die ALVAREZ ist inzwischen sechs Stunden überfällig, und von der GOOD HOPE DREI fehlt nach wie vor jede Spur. Ich werde ein Schiff der Thorrimer chartern, zweihundert meiner besten Agenten an Bord gehen lassen und sie nach Kristan schicken. Sie sollen jeden Winkel des Planeten und des gesamten Kromsoe-Systems durchkämmen und die ALVAREZ oder Überlebende ihrer Besatzung suchen. Und dann sollen sie auch noch Kre’Pain besuchen, um dort nach der GOOD HOPE DREI zu fragen."
„Ich bin einverstanden", antwortete Stendal und schob den Zylinder ein Stück nach hinten. „Allerdings bezweifle ich, daß deine Leute Erfolg haben werden."
„Es hat keinen Sinn, die Hoffnung aufzugeben. Wir versuchen das Menschenmögliche."
„Überall dort, wo die Unsterblichen aktiv sind, folgt ihnen das Unglück auf dem Fuß, Gia. Wir haben es als Bewohner Terras etliche Jahrhunderte erlebt. Warum sollte es jetzt anders sein? Wegen Thoregon? Ich schätze, eher das Gegenteil ist der Fall. Rhodan war auf Thorrim und in Alashan. Wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Das Unheil läßt, wie wir bereits erfahren haben, nicht lange auf sich warten. Schlag dir die Dscherro und die Hamaraden aus dem Kopf! Ich gehe jede Wette ein, daß sie nichts mit dem Verschwinden der beiden Schiffe zu tun haben."
Gias Miene verdüsterte sich. Sie strich sich ein paar Haare hinter die Ohren.
„Ich denke, du hast recht. Shabazza war uns noch nie näher als jetzt."
„Sprich mit Corn Markée, dem König. Er soll uns fünfzehn oder zwanzig Schiffe zur Verfügung stellen."
„Das ist die Hälfte der gesamten Flotte dieses Volkes!"
Der Zylinder-Mann ging nicht darauf ein.
„Mein Vorschlag lautet wie folgt: Wenn keines unserer beiden Schiffe bis zum Mittag zurückgekehrt ist, schicken wir die Thorrimer auf die Suche; sowohl nach Kristan und Kre’Pain als auch in andere Systeme.
Schaffen wir es nicht, die Hochenergie-Steuerelemente nach Alashan zu holen, schlage ich eine Evakuierung der Stadt vor."
„Und wohin willst du zweihunderttausend Menschen bringen?"
„In die Wälder im Süden, fünfhundert bis tausend Kilometer von hier entfernt. Wilde Tiere und ein Minimum an Lebensmitteln sind immer noch besser, als der Vernichtung der Stadt zum Opfer zu fallen."
Gia gab ihm recht, aber sie schwieg. Eine Weile starrten sich die beiden so unterschiedlichen Menschen stumm an.
„Also gut", meinte die TLD-Chefin schließlich. „Wir warten bis zum Mittag. Ich werde mit dem König oder seinem Statthalter Jar Makromeer sprechen und alles Nötige veranlassen."
10.
Hangarsektion 4 brannte vollständig aus. Der Energiespeicher in ihrer Nähe war verglüht. Die Hitzeentwicklung betrug zum Zeitpunkt der Explosion über achttausend Grad. Ein Großteil der in diesem Bereich noch vorhandenen Ausrüstung schmolz dahin wie Butter und bildete stinkende Klumpen mit bis zu dreißig Metern Durchmesser.
Die Insassen der GOOD HOPE III konnten von Glück’sagen, daß sich in den Hangars keine Beiboote befanden. Diese hatte Gia de Moleon ihnen nicht genehmigt. Da Alashan nur über wenige Gleiter und Space-Jets sowie zwei kleine Kugelraumer in flugfähigem Zustand verfüge, war die Knauserigkeit der obersten TLD-Chefin verständlich.
„Verlaßt die Sektion sofort", wies Fee Kellind die Männer und Frauen an. „Achtung, Hangarsektion vier wird in zwei Minuten geöffnet!"
Die Löschtrupps zogen sich zurück. Sie suchten die benachbarten Sektionen auf und schickten die Vollzugsmeldungen an die Kommandantin. Fee bestätigte Sand setzte
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