Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1932 - Schiff am Abgrund

Titel: 1932 - Schiff am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gerückt. Bisher vermieden sie es tunlichst, dem Gasriesen einen Namen zu geben. Sie dokumentierten damit, daß sie nichts mit dieser Welt zu tun haben wollten.
    „Die Geschwindigkeit des Schiffes hat sich erneut um zwei Meter pro Sekunde verringert", meldete Lyjda Meyer von draußen. „In einer Stunde und vierzehn Minuten sinkt das Tempo des Schiffes unter die Fluchtgeschwindigkeit."
    Das hieß im Klartext, daß sich der Absturz dann nicht mehr aufhalten ließ.
    „Da hast du es", sagte Tuck. „Je früher wir handeln, desto größer sind unsere Erfolgschancen."
    „Die Wahrscheinlichkeit, daß deine Methode etwas hilft, liegt unter fünfzig Prozent."
    „Natürlich. Aber auch nur, weil du deine Erwartungen viel zu hoch schraubst. Wir zünden die Feldtriebwerke, sofern sie überhaupt noch anspringen, und legen jeden Schub hinein, den wir kriegen können.
    Vierzig Männer und Frauen sind derzeit allein damit beschäftigt, alle noch vorhandenen Speicher mit Ausnahme der SERUNS zusammenzutragen und parallelzuschalten. Nach der Zündung wird es ungefähr drei Sekunden bis zu den ersten Explosionen dauern. Mit etwas Glück reicht der Schub für zweitausend Kilometer, vielleicht aber nur für tausend. Ein bißchen Zeit gewinnen wir auf alle Fälle. Und die haben wir bitter nötig."
    Fee Kellind wußte es längst. Ohne Tuck zu informieren, hatte sie unter der. Besatzung eine Umfrage gestartet. Alle waren dafür, ein hohes Risiko einzugehen, wenn ihnen dadurch geholfen wurde.
    Bis zum Einsatz des HyperfunkKonstrukts dauerte es noch mindestens zwei Stunden. Zu dem Zeitpunkt nützte es allerdings nichts mehr, da der Absturz dann bereits begonnen hatte.
    Also mußten die Alashaner vorher handeln. .
    Fünfzig Minuten benötigten sie für die provisorische Installation der Energieleitungen. Tuck verließ seinen Platz in der Zentrale und schwebte hinaus. Zweimal prüfte er die Verbindungen zwischen den Feldtriebwerken und den Energiespeichern.
    „Der Countdown beginnt", teilte er über Funk mit. „Ihr habt genau zehn Minuten Zeit, um euch im Zentrum des Schiffes zu versammeln."
    Vor allem Lyjda Meyer und ihre Beobachter auf der Außenhaut des Schiffes murrten, aber es blieb ihnen keine andere Wahl. So schnell es ging, suchten sie den Schutz der Zentrale und der umliegenden Räumlichkeiten auf. Auch ohne Zuhilfenahme eines Energieschirms bot das Zentrum die größtmögliche Sicherheit bei Explosionen oder lokalen Katastrophen, die sich im Außenbereich des Kugelraumers ereigneten.
    Daß sie statt der zehn insgesamt fünfzehn Minuten benötigten, stellte das geringste Problem dar. Fee Kellind wußte, daß Tuck entsprechend großzügig kalkuliert hatte. Er traf als letzter ein und nickte ihr aufmunternd zu. Fee schnallte sich mit Magnetbändern an den Sessel und forderte die anderen auf, es ihr nachzutun.
    Nur Tuck blieb davon verschont. Er konnte noch als einziger auf die Energiereserven seines SERUNS vertrauen. Um seinen Sessel baute sich ein Prallfeld auf.
    „Alles ist für die Höllenfahrt vorbereitet", hörte sie ihn murmeln. „Jetzt liegt es allein an dir, Fee.< Sie fixierte das kleine Funkgerät auf ihrem Schoß. Es besaß zwei Knöpfe. Einen grünen für die Beendigung des Countdowns und einen roten für die Zündung.
    „Also dann", sagte sie, als er ihr einen beinahe vorwurfsvollen Blick zuwarf. „An alle: Haltet euch gut fest!"
    Tuck hatte ausgerechnet, daß die Schubbelastung für wenige Augenblicke dem der zwölffachen Erdbeschleunigung entsprach. Ohne die gewohnten Andruckabsorber wirkte sich das als Tortur für alle Raumfahrer an Bord aus. Mit physischen Schäden mußte gerechnet werden, und die Mediker hatten alles vorbereitet, um schnell Erste Hilfe leisten zu können.
    „Zündung!" verkündete Fee und drückte den roten Knopf. Gleichzeitig befiel sie wieder der seelische Katzenjammer. Ohne ihre Anordnung, den Computer aus der Korrago-Station ins Schiff zu bringen, wären sie nie in diese Lage geraten.
    Ein Schlag ging durch das Schiff und trieb ihr die Luft aus den Lungen. Vor ihren Augen tanzten übergangslos feurige Kreise. Sie keuchte und rang nach Luft. Von irgendwoher ertönte ein fürchterlicher Knall, der das Schiff in tausend Stücke zu zerreißen schien.
    Wieder ächzte die gesamte Konstruktion der GOOD HOPE III. Die Kugelzelle aus Metall bäumte sich geradezu auf. Die Sichtverbindung nach draußen war tot, Lyjda hatte die Kameras rechtzeitig in Sicherheit bringen lassen.
    Ein zweiter Knall

Weitere Kostenlose Bücher