1934 - Shabazzas Tagebuch
daß bis vor kurzem hier noch jemand gelebt hat. Die Essensreste und die ..."
Sie blickte ihn im Halbdunkel an und fragte: „Könnte es sein, Tautmo Aagenfelt, daß du ein Feigling bist?"
*
Trabzon Karett war schon bereit, den Impuls an die Türpositronik abzustrahlen, als sich hinter ihnen eine Tür öffnete und einer der Direktoren auf den Gang heraustrat.
Sie kannten ihn alle. Es war Direktor sechs, dem sie den Dienerrobot gestohlen hatten.
Das stämmige Wesen mit den zwei Säulenbeinen und den vier Tentakelarmen überquerte den Korridor und betätigte den Türmelder seines gegenüber Wohnenden - Direktor sieben. Kurz darauf wurde ihm geöffnet.
Er schickte sich an, einzutreten, zögerte dann einen Moment.
Perry Rhodan fühlte, wie sein Herz schneller schlug, als der Direktor in ihre Richtung blickte und den Kopf etwas hob, wodurch er zu schnüffeln schien.
Dann winkte er ab und betrat die Kabine seines Kollegen. Hinter ihm schloß sich die Tür.
„Gott sei Dank!" flüsterte Mondra Diamond. „Für einen Augenblick fürchtete ich, er hätte uns mit irgendwelchen unbekannten Sinnen entdeckt." ‘ „Ich auch", gab Reginald Bull zu. „Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Trabzon?"
„Jaja!" sagte der Spezialist nervös.
Diese Regung wollte bei ihm einiges heißen. Normalerweise war er die Abgebrühtheit in Person.
„Jetzt!" flüsterte Karett.
Erstrahlte den IV-Impuls ab. Nichts geschah. Weder öffnete sich die Tür, noch erloschen das Licht und die künstliche Schwerkraft; es baute sich auch kein Schutzschirm auf, und es gellte kein Alarm durch das Empirium.
„Es reicht nicht", stellte Trabzon ernüchtert fest. „Es reicht nicht, daß der Impuls nur an die Positronik abgestrahltwird. Andererseits hat sie kein Täuschungsmanöver registriert, so intelligent ist sie zu unserem Glück nicht. Sie erwartet aber nun, daß Direktor zehn seine Hand auf ein Kontaktfeld legt oder etwas Ähnliches."
„Aber damit können wir nicht dienen", stellte Rhodan enttäuscht fest. „So kommen wir nicht weiter. Wir ..."
Er verstummte, als sich die Tür zu Direktor sieben erneut öffnete. Diesmal trat Direktor sechs heraus und kehrte in seine eigene Unterkunft zurück. Dabei strahlte er mit einem Gerät einen Impuls an das Türschloß ab, während er gleichzeitig gegen die Tür drückte. Sie öffnete sich ihm ohne weiteres.
„Dabei trägt der Kerl Handschuhe, ich habe es genau gesehen", flüsterte Mondra. „Es hat also keinen direkten Kontakt zu der Tür gegeben - keinen Körperkontakt, meine ich."
Karett klatschte sich plötzlich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
„Jetzt weiß ich, warum es keinen Alarm und keinen Energieausfall gegeben hat. Wir waren blind, alle, wie wir hier stehen. Die Tür ist bereits offen. Wir haben nur erwartet, daß sie für uns aufspringt oder in die Wand fährt. Paßt auf ... !"
Er hob einen Arm und drückte mit der Faust leicht gegen die wie auch immer geartete Verriegelung. Die ließ sich nach innen öffnen. Daß man im Ring von Zophengorn offensichtlich überall High-Tech einsetzte, aber bei den Direktoren gewöhnliche Türen im Dienst waren, wunderte keinen der Terraner.
„Manchmal ist es nicht gut, wenn man zuviel denkt", sagte Karett.
Er grinste wie ein kleiner Junge. Dabei standen ihm aber Schweißperlen auf der Stirn. Sie verrieten ihn.
„So einfach kann es nicht gewesen sein", flüsterte Reginald Bull Perry Rhodan zu. „Die Kabine ist noch anders abgesichert, mein Wort darauf."
Perry Rhodan nickte nur. Auch er erwartete das.
Vorsichtig traten sie ein, zuerst Karett, dann die anderen. Schon nach einem Meter blieb Trabzon stehen und deutete vor sich. Sie -sahen alle eine schwach leuchtende rote Linie mitten in der Luft, in einer Höhe von eineinhalb Metern und von einer Wand zur anderen reichend. Jeder andere hätte sie vielleicht übersehen; und der Computerspezialist auch, wenn er nicht seinen Scanner-Syntron besessen hätte.
„Im Prinzip eine altertümliche Lichtschranke", flüsterte Karett.
Dann scannte er mit Hilfe des Syntrons die Wände und den Boden, bis er die zugehörige Positronik gefunden hatte. Mehr als eine halbe Minute brauchte er nicht, um von ihr alle nötigen Informationen erfahren zu haben.
Dabei stand die ganze Zeit die Tür hinter ihnen offen. Sie konnten sie nicht schließen, weil kein Platz zwischen der Tür und der Sperre war. Jetzt brauchte nur einer der zurückgebliebenen Direktoren sein Quartier zu verlassen, und schon
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