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1934 - Shabazzas Tagebuch

Titel: 1934 - Shabazzas Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedeutet, nicht wahr?" fragte er in die Runde. „Ich hätte es wissen müssen, als ich den Kopf sah mit seinen schießschartenähnlichen Augen."
    Ball nickte schwer.
    „Dies hier ist nicht Shabazza", sprach er aus, was inzwischen alle denken maßten. „Über dem Kopf muß er eine Plastikmaske getragen haben, die die typischen Augen tarnte. Dies ist ganz offenbar ein ehemals maskierter Korrago! So wurden die Kerle von Fee Kellind beschrieben. Deshalb ist auch der Lamuuni-Schwarm mit Monkeys Treffer so schnell verschwunden. Es hat sich schlicht und einfach um eine holographische Projektion gehandelt!"
    „Aber wir haben doch die Voliere gesehen und den Vogelkot auf dem Boden", wandte Mondra Diamond ein. „Das war keine Projektion. Also halten sich hier, wenigstens zeitweise, echte Lamuunis auf. Und denkt daran, was Eismer Störmengord sagte: daß er während seines Wahlkampfes Besuch von einem Lamuuni-Vogel hatte."
    „Und echte Lamuuni-Vögel lassen sich, wie wir wissen, nicht mit Robotern ein, sondern nur mit psychisch oder parapsychisch hochqualifizierten Lebewesen." Rhodan nickte. „Und Roboter oder Androiden machen keine Notizen. Der echte Shabazza durfte sich demnach zumindest zeitweise in Zophengorn und im Empirium aufhalten, vermutlich noch bis vor wenigen Tagen."
    „Apropos Notizen", meldete sich Karett wieder. „Ich muß euch ..."
    Doch die anderen befanden sich so sehr in der Hitze ihrer Diskussion, daß niemand auf ihn hörte.
    „Im Grunde genommen ist es unser Glock, daß dies dort am Boden nicht Shabazza ist. Stellt euch vor, er wäre es gewesen", sagte Bully. „Er hätte sich nicht so leicht überrumpeln lassen, sondern er wäre mit einem starken Schutzschirm gekommen und hätte mit seinem Sprung sein Ziel erreicht. Von uns gäbe es dann jetzt nur noch Atome."
    „Darf ich jetzt endlich etwas sagen?" schrie Trabzon Karett.
    „Bist du verrückt geworden, so zu brüllen?" fragte ihn ausgerechnet Mondra. „Wenn man dich da draußen hört ..."
    „Die Tür scheint schalldicht zu sein, sonst hätten wir längst Besuch bekommen", wies Karett den Einwand ab. „Ich wollte euch mitteilen, daß die Kopie von Shabazzas elektronischem Notizbuch nicht mehr in meinem Syntron existiert."
    „Wie das?" fragte Rhodan betroffen.
    „Ich weiß es nicht und kann nur Vermutungen anstellen. Ich nehme an, daß mit dem Notizbuch ein Virus überspielt wurde, der dann in Aktion tritt, wenn das Notizbuch geraubt wird, also auf einen anderen Datenträger übertragen, in diesem Fall in den Speicher meines Syntrons. Ich habe, während ihr anderweitig beschäftigt wart, noch einen Versuch gemacht - mit dem gleichen Ergebnis."
     
    *
     
    Die ganze Aktion schien also ein Fehlschlag auf der ganzen Linie gewesen zu sein.
    Sie hatten geglaubt, so phantastisch der Gedanke war, Shabazza gefunden und getötet zu haben. Sie hatten geglaubt, sich in den Besitz seines erstaunlich primitiven Notizbuches auf Computerbasis gebracht zu haben. Sie hatten geglaubt, es nach ihrem Rückzug gründlich studieren und unendlich wertvolle Informationen daraus gewinnen zu können.
    Und alle diese Träume hatten sich in Luft aufgelöst.
    Im Gegenteil: Sie mußten davon ausgehen, daß das Fehlen des Doubles, für die anderen Direktoren undurchschaut immer noch Direktor zehn, nicht lange unbemerkt bleiben würde. Früher oder später wurde von ihm erwartet, daß er sich zeigte, oder man wollte mit ihm kommunizieren. Alles war möglich, auch daß mit der Vernichtung des Doubles ein Impuls ausgestrahlt worden war.
    „Können wir Shabazzas Computer nicht einfach mitnehmen?" erkundigte sich Perry Rhodan bei Trabzon Karett.
    Dieser schüttelte den Kopf.
    „Davor kann ich nur warnen.. Ich habe Hinweise darauf, daß auch er speziell abgesichert ist. Wenn wir versuchten, ihn von seinem Platz zu entfernen, könnten wir ebensogut einen SensorSpot berühren. Die Absicherung funktioniert in etwa genauso."
    Reginald Bull fluchte ungeniert.
    „Ein Double für Direktor zehn", sagte Perry Rhodan gedehnt. „Das macht doch nur Sinn, wenn der echte Shabazza eine Möglichkeit besitzt, sich unbemerkt aus dieser Kabine zu entfernen. Wenn er kommen und gehen kann, wann er will, ohne daß seine Mitdirektoren das entdecken können."
    „Also nicht durch die Tür", meinte Mondra und nickte. „Aber wie denn dann?"
    Rhodan wußte, daß sie von jetzt an unter Zeitdruck standen. Jeden Moment konnte das Visiphon summen und jemand den Direktor sprechen wollen. Und wenn er

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