1934 - Shabazzas Tagebuch
sich dann nicht meldete? Wie lange würden die Anrufer Geduld haben?
Seine Gruppe mußte unangefochten aus der Höhle des Löwen in weniger dramatische Teile des Empiriums entkommen. Mit jedem Augenblick, den sie zögerten, wurde es brenzliger. Auf der anderen Seite war es wichtig, den geheimen Zugang Shabazzas hierher zu enttarnen.
„Wir bleiben noch", entschied Rhodan. „Wir müssen zusammenbleiben, damit Trabzon uns vor eventuell vorhandenen Sensor-Spots warnen kann. Wir untersuchen die drei übrigen Zellen nach einer Art Ausgang."
„Draußen belagern sie vielleicht schon diese Kabine", wandte Bull ein, sah aber gleich, daß sich sein alter Freund Perry davon nicht beeindrucken ließ.
Wenigstens äußerlich nicht.
Sie betraten, Karett mit seinem Scanner-Syntron voran, die Hygienekabine und fanden nichts außer einem raffiniert getarnten Sensor-Spot. Danach nahmen sie sich die Schlafkabine vor und fanden erneut einen Spot. Es handelte sich jeweils um Punkte, die nur berührt werden mußten, um die Katastrophe auszulösen.
Letztlich blieb ihnen nur die Kochzelle. Niemand war mehr überrascht, als Trabzon Karett gleich zwei SensorSpots ausfindig machte. Und einen getarnten Ein- oder Ausgang gab es ebenfalls nicht.
„Aber er muß existieren", sagte Rhodan mit Nachdruck. „Entweder sind wir blind, oder er ist so perfekt getarnt, daß wir daran vorbeilaufen, ohne ihn zu sehen."
„Hmmm", machte Mondra Diamond, „das könnte sogar sein, Perry."
„Was meinst du damit?"
Sie gab ihm keine Antwort, sondern wandte sich an den Positronik-Spezialisten.
„Sieh dir das große Hologramm dort an, Trabzon", sagte sie. „Wir haben uns gefragt, welche Bedeutung ihm zukommen könnte. Kannst du mit deinem Scanner ermitteln, wo sein Projektor liegt?"
„Das dürfte kein Problem sein", antwortete Karett. „Aber warum?"
„Tu’s einfach. Finde den Projektor!"
Er zuckte mit den Achseln und machte sich an die Arbeit. Fast im gleichen Moment summte ein Visiphon auf dem großen Arbeitstisch von Direktor zehn.
„Da haben wir die Bescherung!" grollte Bull. „Wenn der Anrufer keine Antwort erhält, wird er mißtrauisch werden. Bestimmt ist es einer der Direktoren, und die wissen, daß Shabazza in seiner Kabine sein müßte."
Perry Rhodan winkte. nur ab. Er verfolgte gebannt die Suche nach dem Projektor. Er hatte eine Ahnung davon, was Mondra bezweckte.
„Dort ist er", sagte Trabzon endlich.
Mit dem Syntron in der ausgestreckten Hand deutete er auf eine Stelle in einer Regalwand. Mondra ging hin, räumte einige undefinierbare Gegenstände beiseite und legte das Gerät frei.
„In Ordnung", sagte sie. „Gleich werden wir wissen, ob ich mich getäuscht habe oder nicht."
Damit zog sie ihren Strahler und vernichtete den Projektor. Im gleichen Augenblick löste sich die Holographie in nichts auf.
„Was ist das?" fragte Bull entgeistert, als er sah, was dahinter zum Vorschein kam. Er selbst gab die Antwort: „Es kann sich nur um einen verborgenen Transmitter handeln!"
„Shabazzas Fluchttransmitter!" entfuhr es Mondra Diamond.
Sie starrte in die wallende Schwärze zwischen zwei silbern schimmernden Säulen. Das Entstofflichungsfeld war etwa zwei Meter hoch und halb so breit.
„Jetzt haben wir wieder seine Spur", sagte sie gedehnt. „Wenn wir den Transmitter benutzen, dann müssen wir doch wohl auf seiner Basis herauskommen!"
„Ja", stimmte Trabzon Karett zu. „Es wäre einen Versuch wert, nachdem alles andere gescheitert ist."
„Ich bin dabei", sagte auch Nico Knobloch.
„Daraus wird nichts", widersprach Perry Rhodan scharf. „Wir verfügen weder über SERUNS noch über eine besondere Kampfausrüstung. Unsere Bewaffnung ist gerade dafür gedacht und geeignet, um hier überleben zu können."
„Aber wir haben Monkey", meinte Nico. „Und das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Shabazza wird kaum erwarten, daß wir seinen Fluchtweg finden."
„Und falls doch?" Rhodan schüttelte energisch den Kopf. „Der Transmitter würde uns mit aller Wahrscheinlichkeit an einen extrem gefährlichen Ort befördern, vielleicht tatsächlich in Shabazzas Hauptquartier, und dort stellt nicht einmal Monkey eine Überlebensgarantie dar."
„Willst du etwa, daß wir diese Chance vertun?" stellte sich Reginald Bull auf die Seite der TLD-Agenten. „Das kann nicht dein Ernst sein, Perry,"
„Es ist mein voller Ernst. Was wir tun können, ist, die Koordinaten zu ermitteln, auf die der Transmitter eingestellt ist. Sie
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