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1934 - Shabazzas Tagebuch

Titel: 1934 - Shabazzas Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weil er sich in einer Ecke befand, die normalerweise niemand betrat. Nach wenigen Minuten bestätigte er, daß bei Berührung des Spots ebenfalls die Selbstvernichtung des Empiriums aktiviert worden wäre.
    Inzwischen aber kümmerten sich die anderen um die fast völlig verkohlte Gestalt. Niemand konnte so recht glauben, daß es das schon gewesen war; daß Monkeys schneller Schuß einen der gefährlichsten und raffiniertesten, mächtigsten und grausamsten Feinde getötet haben sollte, die die Menschheit jemals besessen hatte.
    „So leicht kann es einfach nicht gewesen sein", sagte Bully immer wieder. „Er hat millionenfachen Tod gesät, hat sich abgesichert wie kein anderer - und soll am Ende so verletzlich gewesen sein? Nein! Nicht Shabazza!"
    „Aber wer dann?" fragte Nico Knobloch. „Wer war er dann? Und was ist mit den Vögeln geschehen?
    Wir alle. haben es genau gesehen, wie sie sich in Luft aufgelöst haben." ‘ „Nico, ich bitte dich, mir bei der Untersuchung der Leiche zu helfen", sagte Rhodan. „Monkey, du bewachst die Tür. Sobald sie sich wieder öffnen sollte, schießt du - aber mit Paralysestrahlen."
    „Verstanden, Chef", sagte der Oxtorner. Er gefiel sich offenbar in seiner neuen Rolle als anerkannter Retter der Einbrecher.
    „Wer sollte die Tür jetzt noch öffnen können?" fragte Mondra. „Nur wir mit den Individualimpulsen von Direktor zehn. Ich glaube kaum, daß die anderen Direktoren eine Möglichkeit haben."
    „Und sie einfach zu zerstrahlen, davor werden sie sich hüten", stimmte ihr Bull zu. „Sie können sich ausrechnen, daß auch und gerade in diesem Fall eine Katastrophe eintritt."
    Perry Rhodan und Nico Knobloch hockten sich vor die Leiche. Rhodan öffnete die schwarze Kombination des Wesens über der Brust. Zum Teil zerfiel das verbrannte Material zwischen seinen Fingern.
    Zum Teil klebte es wie eine Schale an dem Toten und konnte nur teilweise abgezogen werden.
    Nico holte ein kleines Vibratormesser aus ihrer Verkleidung. Ihre Hände bewegten sich noch unsicher.
    Sie wußte nicht, wo sie anfangen sollte.
    Da lag Shabazza!
    Nico schien zu befürchten, mit jedem Schnitt - entweder etwas Unwiederbringbares zu zerstören, oder den Feind wieder zum Leben zu erwecken. Es war unheimlich, wie er dalag, ohne sich zu bewegen.
    „Er ist tot, Nico", sagte Rhodan eindringlich. „Tot, verstehst du?"
    Die Medikerin nickte wortlos, aber er sah, wie sie schluckte. Dann legten sich ihre Finger auf die verbrannte Haut, nachdem sie sich Spezialhandschuhe angezogen hatte. Sie tastete den Hals ab, das Kinn, den Kopf. Sie betrachtete eingehend die seltsamen Augen und zuckte zusammen, als sie das Gefühl haben mußte, der Tote starre genau sie an.
    „Der Brustkorb", sagte Perry sanft. „Öffne ihn - oder soll ich es tun? Löse zuerst die Haut ab."
    „Sie stinkt nach verbranntem Plastik", kam es von Reginald Bull. „Ist das noch niemandem aufgefallen?"
    „Das kann von der Kleidung kommen", sagte Mondra.
    Bully entgegnete nichts, schüttelte nur seinen Kopf.
    Nico Knobloch holte tief Luft. Dies war nicht die erste Leiche, die sie obduzierte, aber es war Shabazza! Unendlich langsam setzte sie das Vibratormesser an und zog einen feinen Schnitt quer über die Brust, dort, wo beim Menschen das Herz lag.
    Sie schnitt drei weitere Linien und zog in dem daraus gebildeten Viereck die Haut ab. Auch sie war brüchig und riß schnell. Nico überwand sich und hielt sich einen größeren Fetzen vor die Nase. Sie würgte.
    „Dies stinkt nach verbranntem Plastikmaterial", sagte sie heiser. „Nicht die Kleidung. Es ist die Haut."
    Sie legte den Fetzen beiseite und machte sich wieder über den Leichnam her. Niemand sprach ein Wort, als sie etwas vom Gewebe der Brustmuskeln herausschnitt. Es war fein und regelmäßig gemasert. Nico und Perry Rhodan blickten sich an, und beide dachten wahrscheinlich dasselbe.
    „Die Knochen, Nico", sagte Perry; „Der Brustkorb."
    Sie schnitt weiter und stieß auf die Rippen. Bisher war kein Blut geflossen, nur eine weißliche Flüssigkeit sammelte sich in den Schnittstellen. Als Nico Knobloch eine Rippe herausgetrennt hatte und hochhielt, kam Trabzon Karett und analysierte sie mit seinem Scanner-Syntron.
    „Stabiles Plastikmaterial", sagte er. „Übrigens, ich maß euch etwas ..."
    „Später, Trabzon, bitte später!" wurde er von Rhodan unterbrochen.
    Der Aktivatorträger stand auf und sah sich um. Die meisten seiner Begleiter senkten den Blick.
    „Ihr wißt, was das

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