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1936 - Im Para-Bunker

Titel: 1936 - Im Para-Bunker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leuchtkörper seine Lichtstrahlen auch ungezielt in alle Richtungen ausschickt. Wer in der Nähe ist, wird davon getroffen - und stirbt."
    Ich sah, wie sich die Stirn der TLD-Chefin furchte.
    „Du meinst, dieser Vincent Garron nimmt, wenn er jemanden töten will, einfach in Kauf, daß er dabei auch alle anderen Personen in der Nähe umbringt? Einfach so, ohne Skrupel?"
    Ich wiegte den Kopf.
    Teufel auch, jetzt bringt sie mich dazu, für Garron zu argumentieren, als wäre ich dessen Anwalt!
    „Vielleicht ist diese Gabe nicht an seinen Verstand und Willen geknüpft", sagte ich zögernd. „Aus der Forschung ist bekannt, daß vor allem junge Menschen in starken emotionalen Konfliktsituationen, beispielsweise während der Pubertät, wenn sich Körper und Geist sehr rapide ändern, vom Kind zum Erwachsenen, Para-Phänomene auslösen können, die nicht ihrer geistigen Kontrolle unterliegen."
    Die Falten auf der Stirn der TLD-Chefin vertieften sich. Der Adjutant starrte mich ziemlich verblüfft an.
    „Verstehe ich dich richtig?" fuhr Gia de Moleon halblaut fort. „Garron ist in einer Situation, die emotional stark aufwühlt; er hat Angst vor jemandem, oder er verspürt Haß und Abscheu in bezug auf einen Menschen - und dann setzt sich seine Gabe in Gang und tötet den Betreffenden und jeden anderen in seiner Nähe oder der seines gewollten Opfers? Und Garron selbst kann nichts daran machen?"
    Ich zögerte lange. Wenn diese Theorie stimmte, dann gehörte Garron eher in eine spezielle Klinik als in ein Gefängnis - das einen Teleporter ohnehin nicht festhalten konnte.
    „Es ist nicht mehr als Hypothese", sagte ich dann langsam, „an die ich nicht so recht zu glauben vermag.
    Garron ist auch emotional aufgewühlt gewesen, als er nach dem Unfall geborgen und verletzt an Bord der LYRA-PSR-14 gebracht worden ist und damals ist zunächst nichts passiert."
    „Wenn ich etwas sagen darf ...?"
    „Nur zu!" forderte Gia de Moleon den Adjutanten auf. „Jede Meinung kann mir womöglich weiterhelfen."
    „Es wäre wichtig zu wissen, welche Motive und Pläne Vince Garron ..."
    „VINCENT!"
    Der Adjutant blickte mich verwundert an.
    „Wir wollen ihn bei seinem wirklichen Namen nennen", warf Gia de Moleon beruhigend ein.
    „... welche Motive und Pläne dieser Garron hat. Was er wirklich will und anstrebt. Vielleicht verfolgt er ein ganz bestimmtes Ziel, bei dem ihm seine Opfer im Wege stehen."
    „Auch Kinder?" fragte ich scharf.
    Der Adjutant senkte den Blick.
    „Ich bin zwar noch ziemlich jung an Jahren, habe also nicht sehr viel Lebenserfahrung", sagte er dann offen. „Aber ich weiß, daß der Blick eines Kindes in einem Erwachsenen sehr starke Gefühle von Schuld und Versagen auslösen kann. Garron kann dabei empfinden, daß auch er einmal ein Kind gewesen ist, arglos und unschuldig. Das offene Lächeln eines Kindes wirkt auf die meisten Erwachsenen nahezu unwiderstehlich.
    Vielleicht kann Garron einfach den Gedanken nicht ertragen, daß jemand lebt, der weiß, daß er ein Schurke und Mörder ist - und darum beseitigt er alle Zeugen, ohne jede Ausnahme."
    „Inzwischen gibt es Hunderte von Menschen, die sehr genau wissen, daß Vincent Garron ein skrupelloser Mörder ist", bemerkte Gia de Moleon.
    „Richtig", sagte der Adjutant. „Aber diese Leute kennt Garron nicht persönlich. Daß irgend jemand weiß, daß er ein Mörder ist, interessiert ihn wahrscheinlich nicht. Wohl aber, daß jemand, den er kennt, darüber Bescheid weiß. Das könnte den Unterschied ausmachen."
    Ich sah, wie Gia de Moleon mich anblickte. Sehr nachdenklich anblickte. Und ich wußte sehr genau, welche Gedanken ihr jetzt durch den Kopf gingen.
    Sofort schüttelte ich den Kopf.
    „Nicht mit mir!" sagte ich mit aller Entschiedenheit. „Ich ahne, welchen Plan du ausbrütest, Gia. Du willst mich als Lockvogel einsetzen, um Garron zu fangen, nicht wahr? Ich soll den Köder abgeben, um Garron ins Netz zu locken."
    „So ungefähr stelle ich es mir vor", gab Gia de Moleon zu. Sie lächelte mich mitleidig an. „Tut mir sehr leid, daß du selbst darauf gekommen bist, denn jetzt liegt die Verantwortung auf deinen Schultern. Nur ein Teil davon, zugegeben, aber er wird sehr schwer zu tragen sein."
    „Welche Verantwortung?" fragte ich scharf und mißtrauisch.
    Was ging in dieser Frau vor? Jetzt schaute auch der Adjutant mitleidsvoll in mein Gesicht.
    „Kann sein, daß solch ein Plan funktionieren könnte", dachte die TLD-Chefin laut nach. „Dann kannst du sehr

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