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1938 - Die Farben des Bösen

Titel: 1938 - Die Farben des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er auf diese Art verhindern, daß seine junge Begleiterin aus Sehnsucht Kontaktversuche zu einem weiblichen Wesen, gleich welchen Volkes, unternahm.
    Möglicherweise hätte sie dadurch die Suggestion schwächen können das wußten beide nicht. Vincent verbot ihr jegliche Annäherung und versöhnte sie mit Geschenken.
    Von den Unterhaltungen bekam das Mädchen kaum etwas mit, so daß nach einiger Zeit auch die materielle Bestechung nichts mehr half.
    „Wenn ich zu nichts mehr nütze bin, kannst du mich doch gleich nach Mimas zurückschicken!" maulte Tuyula eines Nachmittags, als sie zufällig allein waren.
    „Wie kommst du darauf, daß du nicht mehr gebraucht wirst?" erwiderte Vincent erstaunt. „Du bist mir das Wichtigste im Leben!"
    „Ich dachte, wir fliegen nach Arkon, zu den Solmothen in Mirkandol!" zirpte die Blue. „Du hast es mir versprochen!"
    „Das tun wir auch, aber meine Arbeit hier ist noch nicht getan!" beteuerte Vince. „Hab doch noch ein wenig Geduld, bitte!"
    „Aber was tust du denn so Wichtiges? Du sagst mir überhaupt nichts mehr, machst um alles so ein großes Geheimnis! Du hast kein Vertrauen zu mir, weil ich nur ein Kind bin, nicht wahr? Aber ich habe dich bisher nicht verraten ..."
    „Aber darum geht es doch gar nicht", unterbrach der Mutant sanft. „Das mache ich doch nur zu deinem Schutz. Außerdem ist es wirklich schwer für dich, das alles zu verstehen ... Es geht um Wirtschaft und Politik und so. Um Dinge, für die die meisten Jahre studieren müssen, bis sie die Zusammenhänge verstehen."
    Sie zwinkerte zweifelnd mit dem hinteren Augenpaar. „Ich habe aber auf Mimas auch schon viel gelernt!"
    Vincent gab sich einen Ruck. „Okay, ich sage dir was: Ich habe herausgefunden, daß ich von Mimas entkommen sollte. Es war kein Zufall!"
    „Du hast recht, das verstehe ich wirklich nicht", murmelte die Blue verwirrt. „Wer hat das getan? Und wußte er, daß ich auch dabei bin?"
    „Ich glaube schon. Es ist jemand ziemlich weit oben, der gute Kontakte hat. Ich werde ihn bald treffen.
    Dann weiß ich mehr."
    „Da bin ich schon sehr gespannt. Ist es jemand, der auch Kontakt zu Quotor hat? Oder von deiner Mission weiß?" Tuyula war auf einmal aufgeregt. Endlich passierte etwas!
    „So genau kann ich das noch nicht sagen", antwortete Vincent vage. „Meine Leute haben nur begrenzte Möglichkeiten, Informationen zu beschaffen. Weißt du, ich muß unauffällig arbeiten, deshalb kann ich nur solche Männer auswählen, die keine wichtige Position einnehmen."
    „Und was werden wir dann tun?"
    „Du wirst es erfahren."
    „Vincent, du bist wirklich gemein!"
    „Ich treibe lediglich die Spannung in die Höhe. Hab doch ein bißchen Geduld, Kind! Das ist die wichtigste Tugend von Auserwählten wie uns. Das mußt du lernen, ob du willst oder nicht. Auf Mimas hat deine Ausbildung begonnen, doch ich werde sie erst zur Vollendung bringen."
    „Na gut."
    „Schmollst du?"
    „Nein."
    „Dann ist es gut."
     
    *
     
    „Und du bist sicher, daß J. J. nichts davon bemerkt?" wollte Solder Brant von seinem Vertrauten wissen.
    Sie saßen zur Arbeitsbesprechung in Georg Zimas Büro.
    „Selbstverständlich nicht", behauptete Zima selbstsicher. „Ich habe genau die Leute abgezogen, die er entdeckt hat. Die anderen bleiben an ihm dran. Von denen weiß er wirklich nichts, glaube mir. Es sind die besten Leute, die nicht beim TLD dienen, mit hervorragenden Chamäleoneigenschaften."
    „Wie viele von denen sind auch an mir dran?" fragte Brant.
    „Keine", antwortete Zima unschuldig.
    „Zieh sie ab!" befahl der Kandidat. „Und zwar sofort. Mißbrauche mein Vertrauen nicht."
    Zima seufzte und gab nach. „Na schön. Es sind nur zwei. Sie sollen dich allerdings beschützen, nicht hinter dir herschnüffeln. Wenn du es wünschst, ziehe ich sie ab. Aber es wäre besser ..."
    „Ich weiß selbst, was gut für mich ist", unterbrach Brant. „Gerade jetzt kann ich das nicht brauchen."
    Zima schoß von seinem Sessel hoch, als ein Geheimkanal aktiviert wurde; über der Tischplatte blitzte kurz ein holographisches Signal auf. „J. J.", murmelte er und hastete zu seinem Arbeitstisch.
    Solder Brant fragte sich wieder einmal, wie jemand, der nicht zu ruhigen" langsamen Bewegungen fähig war, Ubergewicht haben konnte. Es war erstaunlich, wie flink Zima trotz seines Gewichtes war. An seinem Körper schwabbelte allerdings auch nichts.
    Nach einer oder zwei Minuten sah Zima auf. „J. J. hat wieder Kontakt zu einem der

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