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1938 - Die Farben des Bösen

Titel: 1938 - Die Farben des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Milliardär trat in diesem Moment keineswegs wie gewohnt als Autoritätsperson auf, sondern eher wie ein Befehlsempfänger. Seine Schultern waren leicht nach vorn gebeugt, der Kopf geneigt. Eine Ergebenheitshaltung. Er nickte hin und wieder und murmelte dabei vor sich hin, als würde er das Gehörte wiederholen.
    Allerdings machten die drei Terraner ebensowenig den Eindruck, als würden sie Befehle erteilen - Solder Brant kam es so vor, als würden auch sie lediglich das wiederholen, was ihnen aufgetragen war.
    Eine mysteriöse Situation. Der Kandidat war mehr als einmal nahe daran, ins Foyer zu gehen. Bisher hatte J. J. ihn noch nicht bemerkt. Doch es war sicher besser zu warten. J. J. würde sich nur wieder aalglatt herausreden und ihm mit einer Menge Worte gar nichts erklären.
    Manchmal wußte selbst Solder Brant nicht, wer der geschicktere Politiker von ihnen beiden war.
    Manchmal zweifelte er an seiner Berufung, an seinem Ehrgeiz, die gesetzten Ziele zu erreichen. Georg Zima hatte auf seine Frage, ob er naiv sei, nie geantwortet.
    Wie konnte ein Idealist so weit kommen? Wenn J. J. wegen irgendwelcher übler Machenschaften ins Kreuzfeuer der Presse geriet, war es mit Solder Brants Karriere sofort vorbei. Niemand würde seinen Beteuerungen glauben, nichts von alledem gewußt zu haben. In seiner Position war das auch kaum glaubhaft.
    Also bin ich doch naiv, dachte Solder Brant bitter. Wahrscheinlich nutzt mich Joskar nur aus, mißbraucht mich für seine eigenen Zwecke. Ich habe ihm geglaubt, weil ich von mir auf andere schließe. Dabei sollten meine Erfahrungen während der Geiselhaft mich eines Besseren belehrt haben. Aber mein Idealismus ist immer noch ungebrochen, und ich sah damals die große Chance, endlich mein Ziel zu erreichen. Jetzt muß ich zusehen, daß ich diesen Fehler wiedergutmache.
    „Solder, melde dich bitte!"
    Brant wurde aus seinen Gedanken gerissen. „Hast du etwas herausgefunden, Georg?"
    „Diese Männer sind nach meinen Informationen absolut unbeschriebene Blätter. Sie arbeiten in verschiedenen Bereichen - der eine in der Wirtschaft, der andere in der Verwaltung, der dritte am Raumhafen beim Wartungsdienst. Alle drei sind brave Familienväter, keiner extremen Gruppe zugehörig und sicher auch nicht für die Galactic Guardians heimlich tätig. Soll ich dir die Daten überspielen?"
    „Nicht nötig." Solder winkte ab. „Mich würde vielmehr interessieren, was sie da reden."
    „Warum benutzt du nicht die Richtantenne von deinem Armband?"
    „Hat das denn so was?"
    „Solder!" Zima seufzte. „Ich hab’s dir doch erklärt! Das Ding ist kaum zu schlagen, nur der TLD benutzt bessere! Da gebe ich mir Mühe, um so etwas auf dem Schwarzmarkt zu beschaffen, und ..."
    „Georg, ich bin eben kein Spion. Spielt ohnehin keine Rolle mehr, sie verabschieden sich gerade. Ich melde, mich später", schloß Brant hastig.
    Er beeilte sich, sein Frühstück zu beginnen, und tat ganz so, als sei er völlig darin vertieft. Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie J. J. den Tisch ansteuerte, kurz überrascht verharrte, und dann die Maske des leutseligen Reichen aufsetzte.
    „Wartest du schon lange?" begrüßte J. J. den Kandidaten. „Ich dachte, ich sei pünktlich ..."
    „Ich war ein paar Minuten früher da und habe den Nebeneingang benutzt", erklärte Solder Brant. „Ist alles in Ordnung?"
    „Aber ja!" J. J. wirkte auf einmal gelöst und aufgekratzt. Nichts von seinem nervösen Verhalten der letzten Tage war mehr zu erkennen.
    „Ich wunderte mich schon, daß deine Leibwächter nicht da sind ..."
    „Oh, hier brauche ich sie nicht, und außerdem hat sich ohnehin alles geklärt", versicherte J. J.
    Er befand sich offensichtlich in geradezu heiterer Stimmung. Seine Augen funkelten, und er wirkte unternehmungslustig.
    „Geklärt?" Brant gab sich keine Mühe, das Mißtrauen in seiner Stimme zu verbergen. Das wäre zu auffallend gewesen. „Was hat sich geklärt? Ist dein geheimnisvoller Verfolger gefunden?"
    „So in der Art", antwortete J. J. „Ich bin froh, daß diese Sache überstanden ist. Ich kann dir versichern, daß kein Grund zur Sorge mehr besteht. Eine alte Geschichte, die jetzt beendet ist. Ich konnte alles klären."
    Solder Brant fiel es schwer, zu dieser Aussage zu schweigen. Er wollte nicht preisgeben, daß er das Treffen im Foyer beobachtet hatte. J. J. würde auch jetzt die Wahrheit unter keinen Umständen offenlegen. Der Kandidat mußte sich weiterhin in Geduld üben und den Milliardär

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