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1938 - Die Farben des Bösen

Titel: 1938 - Die Farben des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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endlich zur Offenheit. „Um genau zu sein, seit ich nach Terra gekommen bin. Ich weiß, daß ich verfolgt werde."
    „Von wem?"
    „Da gibt es mehrere Möglichkeiten, verstehst du? Auch wenn man ehrlich arbeitet, muß man ständig einen harten Konkurrenzkampf austragen. Irgend jemand bleibt immer auf der Strecke, und den kannst du dann kaum mehr zu deinen Freunden zählen. Jemand wie ich hat automatisch Feinde - ehemalige Konkurrenten, Neider, Erpresser, um nur einige zu nennen."
    Solder Brant runzelte die Stirn. „Hast du Morddrohungen bekommen?"
    „Nicht direkt", antwortete J. J. „Aber ich spüre, daß jemand hinter mir her ist. Wenn man so lange im Geschäft ist wie ich, entwickelt man einen sechsten Sinn für so etwas. Und je länger ich hier bin, desto mehr steigert sich das. Wenn ich Terra nicht bald verlasse, wird es für jeden, der sich in meiner Nähe aufhält, gefährlich."
    Sie wurden unterbrochen, weil mehrere Gäste eine Unterhaltung wünschten, und schließlich getrennt.
    Für den Rest des Abends bot sich keine Gelegenheit mehr für Solder Brant, seinen Gönner noch einmal ins Verhör zu nehmen.
    Darüber äußerte er sich Georg Zima gegenüber unzufrieden.. „J. J. versteht es immer, sich aus einer Konfrontation herauszuwinden. Ich behalte ihn auf alle Fälle im Auge."
    „Solder, das kann ich doch tun."
    „Du kannst tun, was du willst, Georg, aber es gilt dasselbe wie vorhin: J. J. ist zu meiner persönlichen Angelegenheit geworden."
     
    *
     
    In den nächsten Tagen hatten Joskar Jankinnen und Solder Brant häufig miteinander zu tun. Der Wahlkampf ging in die entscheidende Runde, und der Milliardär hatte viele Veranstaltungen organisiert, auf denen stets mindestens einer von ihnen anwesend war.
    Trotz aller Syntron-Technik, trotz aller Möglichkeiten der direkten Demokratie - für die meisten Menschen war es nach wie vor etwas Besonderes, einen Kandidaten direkt zu treffen und ihn direkt zu erleben.
    Und zumindest auf dem Gebiet des öffentlichen Auftritts war der populistische Solder Brant der Regierung eindeutig überlegen.
    Die Folge seiner vielen Auftritte: kein Tag, an dem nicht in den Medien berichtet und die ansteigende Kurve auf der Beliebtheitsskala veröffentlicht wurde.
    Solder Brant vergaß aber trotz der Termine und der nötigen Vorbereitungen nicht, ein wachsames Auge auf den Milliardär zu halten.
    Georg Zima hatte inzwischen seine Kontakte angespitzt, doch bisher hatte es keine Neuigkeiten gegeben. Wer Joskar Jankinnens geheimnisvoller Verfolger war, wußte niemand. Es kursierten nicht einmal Gerüchte, und das machte Solder Brants Vertrauten erst recht mißtrauisch. Es machte ihn zudem nervös, daß der Parteivorsitzende sich selbst in diese Angelegenheit einschaltete. Aber er konnte es dem Kandidaten nicht einreden, sich ausschließlich um den Wahlkampf zu kümmern.
    Also blieb Zima nichts anderes übrig, als sämtliche Verbindungen spielen zu lassen, um so schnell wie möglich den Grund für Jankinnens Verhalten herauszufinden.
    Eines Morgens kam Solder Brant etwas früher als vereinbart zu einer Frühstücksbesprechung in Jankinnens Hotel. Noch war niemand außer ihm eingetroffen. Er setzte sich an den reservierten Tisch in der Nähe des Eingangs, gab seine Bestellung auf und lehnte sich entspannt zurück, um die Themen noch einmal in Gedanken durchzugehen.
    Als sein Blick zufällig zum Foyer glitt, stutzte er.
    In der Nähe der Rezeption stand der Milliardär, aber nicht wie üblich von seinen Leibwächtern umringt.
    Drei Terraner befanden sich bei ihm, die Brant nicht kannte. Sie machten keinen guten Eindruck auf ihn, obwohl sie durchschnittlich gekleidet waren und sich zurückhaltend benahmen. Aber irgend etwas stimmte mit ihren Augen nicht. Sie waren merkwürdig starr, vergleichbar mit schwarzem, glattem Glas. Ebenso starr und erstaunlich bleich wirkten ihre Gesichter.
    Solder Brant schob das Hemd zurück und richtete sein Multifunktions-Armband unauffällig auf das Foyer, um eine Aufnahme zu machen. Dann nahm er über einen Geheimkanal Verbindung zu Georg Zima auf und übermittelte ihm das Bild.
    „Kennst du diese Männer?" fragte er.
    „Auf Anhieb nicht, Solder", kam die Antwort nach wenigen Sekunden. „In Joskars Nähe habe ich sie nie gesehen. Warte einen Moment, ich füttere die Datenbank."
    Während Solder wartete, beobachtete er die Szene weiter. Die drei Männer redeten auf J.J. ein. Es machte fast den Eindruck, als gaben sie ihm Anweisungen.
    Der

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