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1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Daumen, Kleiner, dachte Julian Tifflor. Du hättest mich ja wenigstens fragen können, ob ich dich begleiten will. Mach bloß keine Dummheiten und komm heil zurück!
     
    *
     
    Gucky materialisierte im Schutz einer Felswand und musterte das Gelände. Die Luft war rein, auch die fünfdimensionale Strahlung der riesigen Massen Tronium-Azint hielt sich in Grenzen. Der Ilt faßte sich ein Herz, konzentrierte sich ein zweites Mal und sprang über die kurze Distanz von wenigen Dutzend Kilometern in das riesige Gebäude hinein.
    Er tauchte unmittelbar neben einem der Howalgonium-Blöcke auf und stürzte aus zehn Metern Höhe ab. Mit aller ihm verbliebenen Kraft setzte er seine telekinetischen Fähigkeiten ein und bremste den Sturz.
    Gleichzeitig brandete eine riesige Woge mentaler Impulse über ihn herein. In seinem Bewußtsein wisperte es. Laute Rufe klangen auf, vermischt mit freudigen Bekundungen der nahen Vereinigung. Jii’Nevever sah ihren Bruder leibhaftig vor sich, und sie glaubte jetzt endgültig daran, daß er es war und nicht bloß eine Imitation.
    Gucky verschwand hinter dem Block und orientierte sich. Die Wölbung der Decke hoch oben deutete an, daß die Mitte rechts von seiner Bewegungsrichtung lag. Er spähte um das hintere Ende des Blocks und achtete gleichzeitig darauf, daß er das Tronium-Azint nicht berührte.
    Die fünfdimensionalen Schwingungen des Quarzes beeinträchtigten seine parapsychischen Sinne. Ein paar Minuten konnte er es hier aushalten. Länger nicht.
    So schnell es seine kurzen Beine zuließen, rannte der Ilt dem Zentrum entgegen. Der riesige Palast bestand aus Hunderten solcher HowalgoniumBlöcke.
    Jeder von ihnen schien ihm eine winzige Portion mentaler Energie zu entziehen. Das Geraune in seinem Bewußtsein nahm ab, bis er die letzten Blöcke er. reichte und das glitzernde Zentrum vor sich sah.
    Wieder brandete eine riesige Woge über ihn herein. Diesmal raubte sie ihm beinahe das Bewußtsein.
    Einen Augenblick gewann der Fluchtimpuls die Oberhand über ihn. Aber dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. Er entdeckte einen Wandvorsprung aus dem betonähnlichen Material, aus dem das Gebäude mit seinen hundert Quadratkilometern Ausdehnung gebaut war.
    Dorthin schlich er sich auf einem Umweg. Das Material schützte ihn ein wenig vor dem Howalgonium.
    Die fünfdimensionale Strahlung umgab ihn in einem Abstand von knapp zwanzig Metern wie ein Schirm und verhinderte, daß die beiden Entitäten seine parapsychische Anwesenheit wahrnahmen.
    Aus der sicheren Deckung heraus lauschte er und warf einen Blick auf das Geschehen im Zentrum des Gewölbes.
    Die beiden Geschwister standen sich im Abstand von etwa hundert Metern gegenüber. Ihre Halb-Körper glitzerten und schimmerten in einem rasenden, wahnsinnig machenden Lichtspiel; sie signalisierten ultimate Freude und ungezügelte Sehnsucht.
    Mein Bruder! jubelte Jii’Nevever.
    Meine Schwester! antwortete Guu’Nevever weitaus nüchterner, seine Ausstrahlung selbst klang jedoch nicht minder heftig. Wie lange habe ich diesen Tag herbeigesehnt. Immerhin war ich jahrtausendelang gefangen.
    Ein wenig Traurigkeit mischte sich in seine Gedanken und erinnerte Gucky daran, daß Guu über das negative Wirken seiner Schwester Bescheid wußte. Doch es spielte für ihn jetzt keine Rolle mehr. Er war fest davon überzeugt, daß alles wie früher wurde.
    Auch Jii glaubte das. Ihre Gedanken begannen sich um die gegenseitige Verschmelzung zu drehen, um das Berühren und den Ausgleich des energetischen Potentials, das sich seit ihrer Trennung vor. vielen tausend Jahren unterschiedlich entwickelt hatte.
    Die beiden Wesen wiegten ihre Körper hin und her. Majestätisch sah es aus, und Gucky beobachtete es fasziniert. Jii und Guu schwebten am Rand des Zentrums entlang und neigten sich in schlangenähnlichen Bewegungen und Windungen einander zu. Ihre Mentalimpulse verloren den Charakter von Mitteilungen und verwandelten sich in Bilder und Töne.
    An einer bestimmten Stelle hielten die beiden Körper an und strebten zur Mitte des Gewölbes. Dabei beschleunigten sie unaufhörlich. Gucky sah den Zusammenstoß kommen und wollte einen Warnruf ausstoßen.
    Im letzten Augenblick schlug er sich mit der Hand auf den Mund und unterdrückte den Impuls.
    Als sich die beiden Gestalten beinahe schon berührten, kehrte sich die kinetische Energie um. Sie strebten auseinander und schwankten zurück zu den Blöcken aus Tronium-Azint. Dort verharrten sie eine Weile und stabilisierten

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