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1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich. Danach wiederholte sich der Vorgang.
    Ein halbes dutzendmal näherten sich die beiden einander auf diese Weise. Jedesmal änderten sie den Rhythmus ihres Tanzes. In der Phase der Vorbereitung begannen sie sich rasend schnell um ihre eigene Körperachse zu drehen und rasten anschließend erneut aufeinander zu. Immer dicht vor der Berührung der beiden Körper hielten sie an.
    Der Ilt hätte zu gern einen Einblick in die Gedanken der beiden Wesen gewonnen. Aber außer Tönen und Bildern aus der Vergangenheit und ihres Erwachens nach der Genese drang nichts zu ihm durch. Vielleicht hätte er ein bißchen etwas aufschnappen können, wenn er in ihre unmittelbare Nähe teleportierte.
    Er widerstand der Versuchung. Sein Erscheinen konnte durchaus einen Schockzustand der Geschwister hervorrufen und die Vereinigung unmöglich machen. Also blieb der Mausbiber lieber in seinem Versteck und beobachtete weiter.
    Guu und Jii hatten Schwierigkeiten, die geplante Vereinigung zu vollziehen. Vielleicht lag es an der langen Trennung und der dadurch bedingten Entfremdung, daß es nicht funktionierte. Oder sie scheuten im letzten Augenblick davor, den letzten, endgültigen Schritt zu tun.
    Der Tanz der Träumer wurde wilder. Sie kehrten nicht mehr bis zum Ausgangspunkt am Rand des Gewölbes zurück. Beide blieben in der Nähe des Zentrums, beschrieben Spiralen und komplizierte, vielfach verschlungene Figuren über dem Boden.
    Der eine versuchte auf die Bewegungen des anderen einzugehen, sie nachzuahmen oder fast zeitgleich mitzumachen. Dann jedoch brach der andere wieder aus, erging sich in Wirbeln um die eigene Körperachse und Hüpfern bis auf die Hälfte der Entfernung zur Decke.
    Je länger der Reigen dauerte, desto deutlicher arbeiteten die beiden so gleichen Wesen die Unterschiede und Schwierigkeiten heraus. Gucky in seinem Versteck stieß einen gedanklichen Seufzer aus.
    Wenn das so weiterging, mußte er sich zurückziehen, ehe die Vereinigung vollzogen war. Noch hielten seine parapsychischen Kräfte dem Druck der fünfdimensionalen Impulse stand. Aber wie lange noch?
    Ein Zucken durchlief die Halb-Körper. Die mentalen Bilder folgten einander in immer schnelleren Abständen, bis sie sich gegenseitig verwischten. Die Töne verwandelten sich in schrille Schreie.
    Die beiden Träumer versuchten, die Vereinigung herbeizuzwingen. Sie rasten aufeinander zu, prallten an den Nahtstellen zusammen und flogen auseinander, als seien sie magnetisch mit derselben Ladung gepolt.
    Ihre Körper zuckten ekstatisch, als befänden sie sich unter dem Einfluß einer extremen Droge. Immer schneller taumelten sie umeinander herum, rotierten, stießen zusammen und wurden auseinandergeschleudert.
    Übergangslos verstummten die mentalen Impulse. Die Bilder waren weggewischt und machten einer grenzenlosen Leere Platz.
    Wieder prallten die Körper aneinander, diesmal mit einem dumpfen Laut, dem ein häßliches Schmatzen folgte.
    Guu und Jii drifteten auseinander und klammerten sich beide am Rand des Gewölbes an einen Tronium-AzintBlock. Ihre schillernden Körper wirkten stumpf und grau. Sie rührten sich nicht mehr.
    Minutenlang hielt dieser Zustand an, und Gucky zählte bereits seinen eigenen persönlichen Countdown herunter, wann er aus dem Palast verschwinden mußte.
    Schier endlose Sekunden verstrichen. Irgendwann ging ein Zucken durch die beiden Leiber, als hätten Blitze sie getroffen. Die Körper setzten sich in Bewegung und umkreisten einen gemeinsamen Mittelpunkt.
    Näherte sich Jii diesem Zentrum des Kreises, wich Guu zurück. Machte er einen Vorstoß, sorgte die Schwester dafür, daß der Abstand zwischen ihnen gleichblieb. Das Lauern dauerte mehrere Minuten lang.
    Gucky hatte längst Kopfschmerzen. Es fiel ihm schwer, im parapsychischen Bereich überhaupt noch etwas zu erkennen. Er sank zu Boden, um wenigstens den Körper ein wenig zu entspannen, ohne gleich die Hilfsmittel des SERUNS in Anspruch nehmen zu müssen. Mit ihren hochsensiblen Sinnen hätten die ungleichen Geschwister wahrscheinlich die geringfügigen Emissionen der Aggregate gespürt und den heimlichen Beobachter entdeckt.
    Beeilt euch! flehte der Ilt und achtete darauf, daß die Abschirmung seiner Gedanken erhalten blieb.
    Vereint euch endlich!
    Die beiden Halb-Körper umkreisten sich weiterhin und rasten dann erneut und wie auf ein geheimes.
    Kommando zum Zentrum des Gewölbes hin. Diesmal klatschte und knirschte es, als die Geschwister aufeinanderprallten. Ein Ton wie bei

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