1942 - Shabazzas Planet
Beobachter unsichtbar geworden.
„Die gesamte Landschaft ist bis zum Horizont von solchen Terrassenbergen bedeckt, wie wir sie durch die Sonde kennengelernt haben", sagte Mondra. „Wir wissen ja aus unseren Beobachtungen, daß sie nicht natürlichen Ursprungs sind, dazu sind die einzelnen Etagen auch viel zu sehr bebaut. Es sind Gebäude, die immer höher gebaut wurden."
Es sah tatsächlich so aus, als habe ein unbekannter Baumeister damit begonnen, sehr breite Plattformen zu bauen, und, als diese nicht mehr ausreichten, die nächste, etwas kleinere Etage daraufgesetzt - und so weiter, bis zur Spitze.
Zwischen den Bergen war der Boden ebenfalls von industriellen Anlagen übersät. Überall waren Roboter und Gleiter zu erkennen, die dort arbeiteten oder von Berg zu Berg flogen. Die höchsten Bodenanlagen erreichten ebenfalls eine Höhe von zwei- bis dreihundert Metern.
„Es sind alles Korrago, ich sehe jedenfalls keine anderen", sagte Uabzon Karett. „Die Korrago müssen auf Century Ieine blühende Roboterzivilisation hervorgebracht haben."
Perry Rhodan kniff die Augen zusammen und beschattete sie mit der Hand. Die blaue Sonne stand grell am violetten Himmel.
„Was siehst du, Perry?" erkundigte sich Fee Kellind.
„Ein weites leeres Feld inmitten der dichten industriellen Anlagen. Es könnte ein Raumhafen sein, auf dem sehr große Raumschiffe stehen können."
„Wie zum Beispiel die SOL?" fragte Aagenfelt, der sich schon wieder den Bauch hielt.
„Ja, daran denke ich", gestand Rhodan. Er konnte jetzt diverse stationäre Versorgungseinrichtungen auf dem leeren Feld erkennen.
Weitere Landefelder mußten sich hinter den Terrassenbergen verbergen, denn man sah die Spitzen der umgekehrt birnenförmigen Großkampfschiffe in den Himmel ragen. Daß das leere Feld nicht dazu benutzt wurde, solche Raumer zu tragen, machte es noch geheimnisvoller und bedeutsamer.
„Ist euch bewußt, daß dieser Berg, auf dem wir stehen, als einziger weit und breit keinerlei sicht- oder ortbare Spuren robotischer Tätigkeit aufweist?" fragte Karett.
Fee Kellind blickte über eine Art Brüstung nach unten und sah nichts außer einigen hohen Buschgewächsen.
„Du hast recht, Trabzon." Sie nickte. „Hier wirkt alles wie ausgestorben, obwohl keine Schäden festzustellen sind. Vielleicht ist das so, weil der Herr dieses Berges sich momentan nicht hier befindet."
„Das könnte natürlich sein", stimmte Rhodan zu. „Die Sonderstellung dieses Berges ist schon dadurch gegeben, daß er nur etwa halb so hoch ist wie die anderen mit ihren fünf- bis sechshundert Metern."
„Ich würde vorschlagen, nicht mehr von Bergen zu reden, sondern von Bauten", sagte Mondra. „Es sind schließlich Gebäude, nicht wahr?"
„Ich fürchte", sagte Rhodan, „es gibt nur einen Weg, um mehr herauszufinden. Wir müssen versuchen, in den Berg zu gelangen und ihn zu untersuchen, Terrasse für Terrasse."
„Und wie stellst du dir das vor?" fragte Fee.
„Von dieser Aussichtsterrasse führt kein Weg nach unten. Anscheinend ist jede Terrasse streng für sich gehalten, ohne äußere Verbindung zu den anderen - wie etwa Treppen oder Serpentinen. Aber es muß einen Weg nach unten geben. Wie sonst käme Shabazza zum Landefeld oder in die einzelnen Anlagen?"
„Vielleicht per Transmitter?" meinte Karett.
„In diesem Fall hätten wir ganz schlechte Karten", sagte Rhodan. Der Terraner schüttelte den Kopf.
„Nein, es muß einen anderen Weg geben. Wir kehren in den Bungalow zurück und sehen uns noch einmal um."
„Hältst du das wirklich für sinnvoll?" fragte Mondra. „Ich meine, wir haben jeden Raum untersucht, und zwar doppelt und dreifach. Es gibt nur diesen einen Ausgang, die Tür zu dieser Terrasse."
„Ich will es genau wissen", wehrte Rhodan ab. Eine weitere Bö griff nach den Galaktikern und wirbelte sie herum. „Zum Haus, wir bleiben zusammen!" schrie Rhodan. „Ich habe eine Vermutung!"
„Du kannst verdammt stur sein, weißt du das?" fragte ihn Mondra.
„Ja", sagte er lächelnd. „Es ist eine meiner größten Tugenden. Wußtest du das noch nicht?"
*
Sie schlossen die Außentür hinter sich und sahen sich noch einmal in den einzelnen Räumen um. Ein Korridor führte gerade durch die Kabinenflucht. Auf Rhodans Befehl hin entfernte sich niemand von der Gruppe. Das galt sogar für Tautmo Aagenfelt, selbst wenn er wieder Probleme bekommen hätte.
„Meinst du nicht, daß es besser wäre, wir wüßten, wonach wir zu suchen haben?"
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