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1945 - Krisenfall Robinson

Titel: 1945 - Krisenfall Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hochfahren!" kommandierte der Taka. „TUROFECS bereitmachen zum Gefecht!" Die Kommandozentrale verwandelte sich in einen Insektenstock voller überbordender Aktivität. Die Armada hatte einige Minuten Vorsprung. Sie würde die wenigen Plattformen, über die der Gegner verfügte, weiter auseinanderziehen. „Kurs Alashan!" wies Hossos seine Leute an. „TUROFECS wird für die Landung vorbereitet!"
    Im TLD-Tower herrschte gespanntes Schweigen. Gia de Moleon hörte ihre eigenen Atemzüge, viel zu schnell und scheinbar so laut, dass es niemandem entgehen konnte. Äußerlich war die TLD-Chefin kalt. Sie sah mit an, wie das letzte von 55 Beuteschiffen explodierte. Praktisch zeitgleich verloren die Dscherro ihren letzten Boliden. Nun gab es nur noch die Burg, den Rest des Robinson-Geschwaders und Alashan. Womit wollte Taka Hossos kämpfen, wenn er seine Flotte verloren hatte? Musste der Anführer der Dscherro nicht damit rechnen, dass Alashan weitere, stärkere Waffen besaß? „Das war's dann wohl...", murmelte die TLD-Chefin.
    Das Hologramm, in dem das System abgebildet wurde, wimmelte plötzlich Von neuen Reflexen. Gia de Moleon ließ die Fehl-Ortungen, Ergebnis der Virtuellbildner, künstlich ausblenden: Danach blieben nur noch echte Raumfahrzeuge übrig; es handelte sich um eine beeindruckende Anzahl. Die TUROFECS hatte eine neue Welle von Beibooten ausgeschleust, und sie alle nahmen Kurs auf Alashan. „Analyse!" verlangte sie rasch. „Ich will wissen, was das für Schiffe sind! Beeilt euch!"
    Die TLD-Syntronik brauchte wenige Sekunden. Danach stand fest, dass kleine und kleinste Einheiten das Gros der Flotte bildeten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit, so die Syntronik, handelte es sich um Landefähren und Kampfschiffe für den atmosphärenahen Einsatz. „Wenn sie uns erreichen, ist es vorbei", stellte de Moleon erzwungen ruhig fest. „Ich ahne, was einige zehntausend Dscherro in Kampfausrüstung anrichten können."
    „Was willst du unternehmen?" hörte sie jemanden fragen.
    Gute Frage. Sie drehte sich nach dem Sprecher nicht um. Ihr Blick haftete am Holo-Kubus, als könnte sie allein durch Willenskraft etwas bewirken.
    Gia de Moleon machte sich klar, dass Don Kerk'radian und sein Geschwader nichts unternehmen konnten. Ihre Munition war begrenzt, wahrsc4einlich zum Großteil aufgebraucht. Außerdem, was wollten neun Plattformen gegen 500 Schiffe ausrichten? So etwas wie eine bodengestützte Abwehr besaß Alashan nicht. Und die meisten Einsatzagenten, über die der Tower verfügte, hatte Rhodan mitgenommen. „Startbefehl an die Abfangjäger!" wies sie ihre Leute an. „Keines der jDscherro-Schiffe darf den Boden erreichen."
    Die Chefin des TLD war sich darüber im Klaren; dass sie ihre letzten Kräfte in die Schlacht warf. Niemand konnte sagen, wie sich die Kamikaze-Bomber schlagen würden. Die meisten Piloten hatten nie ein Kampfschiff von innen gesehen. „Gia!" Der Ausruf warnte sie. Sie sah sofort, worauf es ankam. Die TUROFECS hatte sich bis eben noch im freien Fall dem Planeten Thorrim genähert. Nun beschleunigte die Burg. Ihr Ziel war ebenfalls die Stadt. Taka Hossos setzte alles ein, was ihm blieb. Zuerst die Landetruppen, dann die Burg hinterher. Gia de Moleon wusste nicht, was sie jetzt noch tun sollte. Sie schüttelte außer Fassung den Kopf. „Ich brauche eine Funkverbindung mit unseren zwei Mutanten", hörte sie sich dennoch sagen. „Vielleicht können sie ..."
    Doch die Chefin des TLD brach ab. Was sollten Telepathie und Para-Traum gegen eine Dscherro-Burg bewirken? Gia de Moleon war nicht bereit, ihre Mutanten in den Tod zu schicken. Ein Adjutant trat neben sie und beugte sich zu ihr hinab. „Jacinta und Qumisha sind nicht erreichbar", meldete der Mann leise. „Die TLD-Syntronik behauptet, dass beide mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Abfangjäger bestiegen haben. Sie dürften sich jetzt bereits in der Luft befinden." Gia de Moleon spürte, wie sie blass wurde. „Warum wird mir so etwas nicht rechtzeitig mitgeteilt?" stieß sie hervor.
    Benjameen von Jacinta fühlte sich eine Sekunde lang in den Sitz gepresst. Die Andruckabsorber sprangen an, billige Massenware aus Thorrimer-Fertigung, konstruiert für den Einsatz in Handelsfrachtern. Für eine winzige Plattform, die mehr oder weniger aus Triebwerk und Geschütz bestand, waren sie nicht gebaut. „Bist du okay, Tess?"
    „Blöde Frage ..." Aus ihrer Nase rann ein Faden Blut, der hoffentlich nicht gefährlich war. „Na klar, mir geht's bestens."

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