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1946 - Der Fünfte Bote

Titel: 1946 - Der Fünfte Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jahren von den Arkoniden zur Verunglimpfung der anderen Spezies geprägt worden und hatte einen abfälligen Beiklang, auch wenn er sich allgemein durchgesetzt hatte. Für menschliche Begriffe war Cistolo Khan ein Hüne. Im Vergleich zu Grek-1 wirkte er jedoch wie ein Zwerg. Der Unterschied war umso auffälliger, als dass der LFT-Kommissar eine leichte Montur trug, der Maahk aber in eine klobige, aus einem Stück gefertigte blassgraue Kombination gehüllt war.
    Der Druckhelm war zusammenfaltbar und wurde normalerweise vor und hinter dem Kopf in dem druckfesten Schutzanzug versenkt. Nun, ausgeklappt, verschloss er sich über dem Schädelgrat des Botschafters zu einer durchgehend druckbeständigen Einheit, die genau der Kopfform entsprach.
    Fast ähnliche Kombinationen trugen die drei Mediker in der Begleitung von Grek-1, von denen allerdings nur Grek-33 anwesend war. Grek-34 und Grek-35 hielten sich zurzeit bei dem Patienten auf.
    Vervollständigt wurde die Runde von Noviel Residor, dem neuen Chef des TLD. Einundfünfzig Jahre alt, Terraner, fast eins neunzig groß und schlank. Kantiger, haarloser Schädel, gerade Nase, breiter Mund. Und darunter ... Augen, in denen nicht die geringste Regung zu funkeln schien.
    Zwei Maahks, ein Ara, ein Terraner. Cistolo Khan fragte sich, welcher von ihnen der gefühlskälteste sein mochte. „Das ist richtig", riss Grek-1 ihn aus seinen Gedanken. „Aber auch wir sind daran interessiert, was es mit diesem angeblichen Maahk auf sich hat. Vielleicht finden wir es zusammen heraus. Vorausgesetzt, wir dürfen bleiben und mit ihm sprechen."
    „Natürlich, Botschaften", bestätigte Cistolo Khan. Der LFT-Kommissar wusste nicht, ob er das Interesse des Maahks richtig deutete. Lag es daran, dass Mhogena angeblich ein Bote Thoregons war? Oder hatte seine Neugier andere Gründe? Was wussten die Maahks überhaupt von der Koalition Thoregon? Sie hatten sich freiwillig in die Isolation zurückgezogen. Immerhin hatten die Wasserstoffatmer nach Monos' Sturz ihren Botschaftsplaneten wieder übernommen, Maahkora, den zweiten von fünf Planeten der roten Riesensonne Pollaco-Hermi auf der Eastside des äußeren Zentrumsbereichs der Galaxis. Eine riesige Welt mit einer Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Atmosphäre und einem Durchmesser von 168.000 Kilometern, einer Rotation von 38,7 Normstunden, einer Schwerkraft von 2,23 Gravos und Temperaturen von 103 Grad Celsius. Die Gravitation war nach dem Geschmack der Maahks vielleicht etwas zu niedrig, die Temperatur womöglich eine Spur zu hoch, doch alles in allem ließ sich dort recht angenehm leben.
    Wenn man ein Maahk war. Für einen Menschen war die Welt die reinste Hölle. Diesen Umstand hatten sich Monos und die Cantaro zu Nutzen gemacht. Nachdem die Wasserstoffatmer die Welt im Jahre 482, während des Hundertjährigen Krieges, geräumt und sich nach Andromeda zurückgezogen hatten, hatte die Widerstandsorganisation der Widder sich vorübergehend in den für die Menschen errichteten Kuppeln eingenistet.
    Danach hatten die Cantaro die für die Ewigkeit gebauten Anlagen wieder in Betrieb genommen und ein Straflager eingerichtet. Wenn Khan sich nicht irrte, war dort sogar einmal Perry Rhodan interniert gewesen.
    Allerdings nahmen die Wasserstoffatmer kaum Anteil am Geschehen mder Milchstraße, hielten sich aus dem politischen Zwist in der Galaxis heraus und waren dem Galaktikum ferngeblieben. Auf Maahkora fanden dieser Tage nur noch selten Handelsgespräche statt, und noch seltener politische Konsultationen zwischen dem Botschaftspersonal und Vertretern der galaktischen Mächte. Nachdem die terranische Regierung auf Bitte des Chefarztes der Xenoklinik Garnaru den Botschafter der Maahks über das Auftauchen eines vermeintlichen Artgenossen informiert und um medizinischen Beistand gebeten hatte, war Grek-1 höchstpersönlich mit der PAAHGOD, einer Delegation und umfangreicher medizinischer Ausrüstung ins Solsystem gekommen. Sie hatten die über 41.600 Lichtjahre in gut einem halben Tag zurückgelegt, was einen Überlichtfaktor von mehr als dreißig Millionen voraussetzte. Offensichtlich hatten die Wasserstoffatmer ihre Triebwerkstechnik gehörig weiterentwickelt.
    Bei der PAAHGOD handelte es sich um ein achthundert Meter langes Walzenraumschiff klassischer maahkscher Bauweise. Das Volk aus Andromeda hatte zwar vor einigen Jahrhunderten neue Raumschifftypen entworfen, doch die wurden kaum noch hergestellt. Sie hatten sich schlicht und einfach nicht bewährt.

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