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195 - Der goldene Tod

195 - Der goldene Tod

Titel: 195 - Der goldene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wissen, was für eine Antwort ich darauf habe?« Sie holte aus und gab ihm eine schallende Ohrfeige. »Das ist meine Antwort!«
    Die getroffene Wange rötete sich. »Das hättest du nicht tun sollen, Sheree!« knurrte Broughton.
    Die Frau war so in Fahrt, daß sie ihn noch einmal ohrfeigte. Und dann geschah etwas Unbegreifliches…
    ***
    Afton Gunn warf dem Sekretär ihres Vaters einen vernichtenden Bück zu. Glenn Palmer hob die Schultern.
    »Wenn dein Vater etwas von mir wissen will, muß ich es ihm sagen«, verteidigte er sich.
    »Ich wollte es ihm selbst sagen!«
    »Dazu hattest du Gelegenheit, als wir über den Flug sprachen«, schaltete sich Henry Gunn streng ein.
    »Warum hätte ich dich gleich damit überfallen sollen? Es wäre später immer noch Zeit gewesen«, entgegnete das blonde Mädchen trotzig. »Ich weiß doch, wie übersteigert du auf diese Dinge reagierst.«
    »Weil ich dich liebe!«
    »Man kann es damit auch ein wenig übertreiben, Dad«, sagte Afton vorwurfsvoll. »Ich komme mir manchmal nicht wie deine Tochter, sondern wie eine Gefangene vor. Das kann doch nicht richtig sein.«
    Gunn sah sie befremdet an. »Afton! Hast du es nicht gut bei mir? Erfülle ich dir nicht jeden Wunsch?«
    »Ja, aber nur, solange er nichts mit Männern zu tun hat.«
    »Du bist noch zu jung für Männer!«
    »Großer Gott, ist es in deinen Augen ein Verbrechen, wenn ich einen Mann interessant finde und ihn Wiedersehen möchte, weil mich das, was er tut, fasziniert?« fragte Afton.
    »Selby ist ein Scharlatan!« behauptete Gunn schneidend.
    »Woher willst du das wissen? Du kennst ihn doch überhaupt nicht!« brauste Afton auf. Noch nie hatte sie sich ihrem Vater gegenüber einen solchen Ton erlaubt.
    »Kein vernünftiger Mensch nimmt Parapsychologie ernst. Dieser Mann ist ein Professor für Hirngespinste.«
    Afton war versucht, ihrem Vater Professor Selbys Kristall zu zeigen, unterließ es dann aber, weil dieser geheimnisvolle Gegenstand ihr die Möglichkeit bot zu hören, was für Anordnungen ihr Vater während ihrer Abwesenheit traf.
    »Ich habe Professor Selby versprochen, mich bei ihm zu melden«, sagte sie mit Augen voller Trotz. »Du darfst mich nicht daran hindern, dieses Versprechen zu halten, Dad, denn das würde ich dir nie verzeihen.«
    »Wie alt ist er?«
    Afton zuckte die Achseln. »Bald 40, schätze ich.«
    »Er könnte dein Vater sein. Was willst du mit einem solchen Freund?«
    »Es ist eine absolut platonische Freundschaft.«
    »Von deiner Seite, aber Selby denkt bestimmt anders.«
    »Das tut er nicht!« widersprach Afton energisch. Sie wußte, daß sie heute ihren Willen durchsetzen mußte, sonst würde sie es nie schaffen.
    »Was weißt du denn schon von Männern!«
    »Nichts, aber ich kenne mich«, erwiderte das blonde Mädchen beherzt, »und ich finde, daß du mir ein bißchen mehr Vertrauen entgegenbringen solltest!« Glenn Palmer stand unbehaglich daneben und sagte kein Wort. Er wäre gern hinausgegangen, damit die beiden die Sache unter sich austragen konnten, aber Henry Gunn hatte ihn nicht entlassen, also mußte er bleiben.
    Mit einer nie dagewesenen Hartnäckigkeit rang Afton ihrem Vater schließlich die Zusage ab, den Parapsychologen Wiedersehen zu dürfen, aber es mußte hier sein, in seinem Haus.
    Das war der erste große Sieg, den Afton errungen hatte. Bisher mußte sie letztlich immer klein beigeben. Diesmal nicht. Darauf war sie sehr stolz.
    ***
    Sheree Kennedy zuckte zurück. Was war das denn? So kräftig hatte sie doch nicht zugeschlagen. Wieso platzten Bobs Wangen auf? Dickes, dunkles Blut quoll heraus, fast schwarz, wie altes Motoröl.
    Das Fleisch riß tiefer ein. Sheree sah die Zähne dahinter. »Bob!« stieß sie entsetzt hervor. »Was… ist… das…«
    Die Wundränder verfärbten sich zu einem stumpfen Grau, das Fleisch hob mehr und mehr vom Knochen ab, fiel klatschend auf den Boden und löste sich auf.
    »Das… das kann doch alles nicht wahr sein!« stöhnte die verstörte Frau. »Bob, was hat das zu bedeuten?«
    »Ich bin nicht Bob«, sagte das Wesen, das sich vor Sherees Augen veränderte, mit einer Stimme, die ihr fremd war. Sie bekam eine Gänsehaut.
    Sherees grauenerregendes Gegenüber verlor sämtliche Haare, die Kopfhaut starb ab, der Schädelknochen kam durch. Aber der schreckliche Verfall -an dem unmöglich die beiden Ohrfeigen schuld sein konnten - beschränkte sich nicht nur auf den Kopf. Der ganze Körper wurde davon in Mitleidenschaft gezogen. Innerhalb weniger

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