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1950 - Thoregon Sechs

Titel: 1950 - Thoregon Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er.
    Mondra Diamond schwieg. Er konnte förmlich spüren, wie verstört sie war.
    „Mondra", beschwor er sie, „ich benötige jetzt deine Hilfe. Die Augen können nicht zerstört sein. Sie müssen hier irgendwo liegen. Wahrscheinlich wurden sie nur weggeschleudert. Du mußt meine Augen suchen, bitte, Mondra!"
    Die Frau schwieg einige Augenblicke lang. Monkey wußte sofort, daß es ein Problem gab, von dem er ohne Augenlicht nichts wissen konnte.
    „Monkey..."
    „Ja!"
    „Monkey, du hast keine Ahnung, wie es hier aussieht. Diese ganze Halle ist ein Trümmerhaufen.
    Und deine verdammten Augen, die können überall sein!"
    Mondra Diamond hatte zuletzt angefangen zu schreien.
    Monkey konnte es sich nicht leisten, daß sie die Nerven verlor. Nicht jetzt, unter keinen Umständen, nur nicht in diesem Moment. Der Oxtorner erinnerte sich an Rhodans Worte, daß irgend etwas mit Mondra nicht in Ordnung war, und er versuchte, seine Worte so sanft wie nur möglich zu formulieren.
    „Mondra, ich kann hier nicht weg. Ich bitte dich, mich nicht blind hier sterben zu lassen. Bitte... Wir müssen meine Augen suchen."
    Die Frau schwieg. Viel zu lange, wie er glaubte, und er fürchtete bereits, sie wäre gegangen.
    Dann sagte sie: „Also gut. Ich suche die Dinger. Hast du etwas wie eine... Beschreibung?"
    Mondra Diamond stieß ein idiotisch klingendes Lachen aus.
    Doch er sagte völlig ernsthaft: „Meine Augen sind schwarz und kugelförmig. Sie durchmessen vier Zentimeter. An den Rückseiten befinden sich kleine Schnittstellen, die wie Stecker aussehen. Damit werden die Augen in den Höhlen arretiert. Es ist normalerweise nicht möglich, diese Stecker ohne sehr schweres Werkzeug zu lösen."
    „Okay."
    Monkey wälzte sich zur Seite und kam auf die Knie. Seine Hände tasteten den Boden ab.
    Undefinierbare Splitter gerieten ihm in die Finger. Er versuchte, den Müll Stück für Stück abzutasten.
    „Hör damit auf, Monkey! Du wirbelst nur Staub auf. Damit behinderst du meine Arbeit."
    Monkey erstarrte. Er versuchte, ruhig sitzen zu bleiben. Ob sie sich Mühe gab oder nicht, konnte er nicht beurteilen. Der Gedanke, sie könnte die Suche oberflächlich oder unaufmerksam betreiben, machte ihn verrückt.
    Für sein subjektives Empfinden dauerte es eine Ewigkeit, dann rief Mondra Diamond: „Ich weiß nicht... Ich glaube, ich hab' hier etwas!"
    „Gib es her!" forderte der Oxtorner schnell.
    Er hörte Mondras Schritte. Sie legte ihm ein kleines, praktisch gewichtsloses Objekt in die offene Handfläche, das dem Gefühl nach durchaus mit einem SAC-Auge identisch sein konnte.
    Er nahm die Kugel zwischen Daumen und Zeigefinger und übte starken Druck aus.
    Jeder normale Gegenstand wäre geplatzt oder hätte sich verformt. Nicht dieses Objekt, es schien wirklich aus SAC zu bestehen.
    „Warte!" hörte er Mondra sagen. „Ich versuche, ob ich das Auge sauber bekomme."
    Sie nahm ihm die Kugel weg, nur wenige Sekunden, und er hörte ein Geräusch, das wie ein Spucken klang. Dann legte sie ihm das Auge in die Hand zurück. Der grobe Schmutz war tatsächlich beseitigt.
    Monkey spürte, daß seine Finger zitterten. Er hätte Mondra gebeten, ihm das Auge einzusetzen.
    Aber sie besaß nicht die notwendige Kraft, also erledigte er den Vorgang selbst.
    Beim ersten Mal traf er die Steckerbuchse nicht.
    Er versuchte es ein zweites und ein drittes Mal. Beim vierten Versuch klappte es.
    Durch seinen Schädel flimmerte eine schwer erklärbare Störung. Die Schnittstelle im vorderen Stirnlappen reagierte mit Verzögerung.
    Das Signal, das für seinen Sehnerv transformiert wurde, stammte nur aus einer Quelle und war folglich nicht stereo.
    Monkey schaltete das Programm mit einem Gedankenimpuls auf einäugig um; eine Option, die für den Servicebetrieb gedacht war.
    Ein dunkles, abstoßendes Bild beendete die Dunkelheit, die ihn beinahe um den Verstand gebracht hätte.
    „Und? Funktioniert es?"
    Monkey richtete sich vorsichtig auf. Er blickte Mondra an und sagte: „Ich bin dir sehr dankbar.
    Dies ist nicht einfach dahingesagt, ich werde diese Hilfe niemals in meinem Leben vergessen."
    „Schon gut", meinte sie ungeduldig, „höchste Zeit, daß wir verschwinden."
    „Das geht nicht. Wir müssen noch mein zweites Auge finden."
    „Wir haben die Zeit nicht mehr, Monkey!"
    „Mit einem Auge geht es nicht", beharrte er. „Ich kann jetzt mithelfen. Es wird nicht lange dauern. Wo hast du das erste Auge gefunden?"
    Mondra Diamond stieß einen bösen Fluch aus,

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