Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1950 - Thoregon Sechs

Titel: 1950 - Thoregon Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
glaubte nicht daran, daß sie Monkey bei 3,8 Gravos eine lange Strecke durch die Gänge schieben konnte. Bei 3,8 Gravos wog sie weit über 200 Kilogramm.
    Blieb noch der klassische Hilferuf; doch niemand garantierte ihr, daß ein Notruf nicht zuerst von den Korrago abgefangen wurde.
    Eine weitere Möglichkeit fiel ihr nicht ein.
    Sie war fast soweit, den Oxtorner liegenzulassen und von draußen Hilfe zu holen.
    Da hörte sie Geräusche von der Seite.
    Mondra richtete ihren Scheinwerfer in den Korridor. Ihr Blick fiel auf eine Phalanx von Korrago-Robotern, die sich durch den Gang in die Halle bewegten. Es waren einige Dutzend.
    Einen Moment lang preßte sie die Augen zu. Sie richtete sich langsam auf und faßte den Thermostrahler.
    Als sie die Augen wieder öffnete, hatte der erste Korrago die Halle erreicht.
    Mondra Diamond hätte in die andere Richtung fliehen können; nun, da die Geschütz-Batterien vernichtet waren. Doch sie entschied sich, Monkey zu verteidigen. Sie würde den Oxtorner nicht liegenlassen. Auch wenn sie ihn nicht ausstehen konnte, obwohl er ihr nichts als Schwierigkeiten brachte.
    Der erste Korrago kam sehr langsam näher. Er wankte, er zitterte, und dann stürzte er.
    Mondra blickte die übrigen Exemplare an, und sie erkannte, daß nicht eines der Geschöpfe seine Bewegungen noch koordinieren konnte.
    Von diesen Korrago drohte keine Gefahr.
    Mondra stellte ihren Thermostrahler auf Streufeuer. Sie drückte ab, bis keines der Robotwesen sich mehr bewegte. Es dauerte nicht sehr lange.
    Nur, ihr wichtigstes Problem war damit nicht gelöst.
    Mondra zerrte wütend am Körper des Oxtorners. Was sie auch versuchte, es hatte keinen Sinn.
    „Du verfluchtter Mistkerl!" brüllte sie den reglosen Körper an. „Wenn du nicht wärst, könnte ich längst..."
    Mondra Diamond stockte mitten im Satz. Wieder zuckte etwas an dem Körper des Oxtorners.
    Aus seinem Mund drang ein langgezogenes, unirdisch qualvolles Stöhnen, und seine Kiefer schlugen in einer Art Zähneklappern wie eine Rassel gegeneinander.
    Monkey setzte sich plötzlich auf. Der Staub rieselte von seinem Oberkörper. Es war eine Szene wie aus einem schlechten Monsterfilm.
    Und dann verzerrte sich Monkeys Gesicht auf eine furchtbare Weise, die Mondra niemals in ihrem Leben vergessen würde.
    „Meine Augen", flüsterte der Oxtorner. „Wo sind meine Augen?"
     
    *
     
    Shabazza mußte um Beherrschung ringen, um nicht loszutoben und alles in seiner Umgebung zu beschimpfen.
    Von den 118 Raumforts waren nicht mehr als sechzig übrig. Er wußte nicht, wie viele die kommende halbe Stunde überstehen würden.
    Von 22.000 Schlachtschiffen, die er im Lauf der Jahrhunderte auf Century I geschaffen hatte, existierten noch 19.000.
    Dreitausend waren explodiert, weitere zehntausend waren funktechnisch nicht mehr erreichbar.
    Shabazza ging davon aus, daß diese Schiffe außer Gefecht gesetzt waren.
    Er machte sich mit dem Gedanken vertraut, daß er Century I nicht halten konnte.
    Auf eine Weise, die er noch nicht komplett verstand, hatte Perry Rhodan ihn überlistet.
    Shabazza wußte nicht, wie er Torr Samaho sein neuerliches Versagen erklären sollte. MATERIA war auf der Jagd - bereit, Thoregon den Todesstoß zu versetzen -, und er, Shabazza, scheiterte immer wieder an einem Menschen.
    222-Korrago blieb vor ihm stehen. „Ich habe eine Meldung zu machen."
    Shabazza sah das schwarzhäutige Geschöpf mit einem unguten Gefühl an, das er nicht bekämpfen konnte. „Welche Meldung ist das?"
    „Wir empfangen ungewöhnliche Ortungswerte von vier verschiedenen Stellen des Planeten."
    „Was für Werte?"
    „Es scheint, als werde in großem Maßstab Energie freigesetzt. Die Werte deuten auf Prozesse im atomaren Bereich hin."
    „Explosionen?" fragte Shabazza unruhig.
    „Nein", antwortete 222-Korrago. „Dort wird nicht gekämpft. Wir empfangen jedoch aus den betroffenen Gebieten keinerlei Nachrichten mehr."
    „Um welche Gebiete handelt es sich?"
    222-Korrago schuf ein Hologramm des Planeten Century I, auf dem die fraglichen Koordinaten als rote Kreise abgebildet waren.
    Shabazza scheuchte seine Lamuuni zur Seite, damit er besser sehen konnte. Die Vögel flatterten erschrocken fort.
    Die vier Gebiete waren vom Standort der SOL weit entfernt. Sie schienen regelmäßig über den Planeten verteilt zu sein, mit ungefähr gleichen Abständen zueinander.
    „Ich habe den Eindruck", begann er, „daß diese Kreise... wachsen!"
    „Das ist richtig", gab 222-Korrago zu.

Weitere Kostenlose Bücher