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1950 - Thoregon Sechs

Titel: 1950 - Thoregon Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätte ausgereicht. Aber der Sechste Bote von Thoregon wollte mehr. Perry Rhodan war offensichtlich auf Century I gelandet, um die SOL zu erobern.
    Angenommen, Shabazza gab sein Flaggschiff tatsächlich frei. Angenommen, die Eroberung der SOL würde Perry Rhodan gelingen.
    Wie wollte er dann das Schiff in den Weltraum bringen?
    Shabazza konnte sich nicht vorstellen, daß Rhodan diesen Gesichtspunkt übersehen hatte.
    Rhodan mußte einen Plan haben. Irgend etwas übersah Shabazza, oder aber der Sechste Bote besaß ein unbekanntes Mittel gegen den Atombrand, das Shabazza nicht zur Verfügung stand.
    222-Korrago näherte sich von der anderen Seite der Zentrale. Shabazza sah den Korrago schwanken und zur Seite fallen.
    „Alarmmeldung! Wir verzeichnen im gesamten Schiffsbereich einen unerklärlichen Verlust von..."
    Shabazza hörte den Rest nicht mehr. Im selben Augenblick fühlte er sich in die Höhe gezerrt.
    Die automatischen Gurte schnappten zu und hielten ihn im Sessel fest. Shabazza machte sich klar, daß die Schwerkraft verrückt spielte. Der kurze Augenblick hätte ihn töten können. Sein Leben verdankte er nur dem Zufall, daß er gesessen hatte.
    Kurz darauf betrug sein Körpergewicht nur noch die Hälfte.
    „Antigravitation in SZ-2 und SOL-Mittelstück ist gestört!"
    Die Schwerkraft fiel auf Null. Mit anderen Worten, der Antigrav arbeitete mit einem Negativ-Wert von 3,8 und reduzierte so die Schwerkraft von Century I exakt auf Null.
    Shabazza kämpfte gegen den furchtbaren Eindruck, mit der SOL in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen.
    Das Gefühl endete von einer Sekunde zur anderen - und schlug ins Gegenteil um. Der Antigrav fiel nun vollständig aus. Mit einemmal herrschten die vollen 3,8 Gravos, an die er eben noch gedacht hatte.
    Der Körper, den er bewohnte, war an 0,8 bis 1,1 Gravos gewöhnt, keinesfalls an mehr.
    Shabazza konnte sich nicht mehr bewegen. Innerhalb kürzester Zeit bekam er Atemnot, und er hatte Angst, daß er bei weiterer Erhöhung der Schwerkraft sterben mußte.
    „222-Korrago!" versuchte er zu brüllen. Nur ein schwacher Laut entrang sich seiner Kehle. Sein Stellvertreter hörte ihn nicht.
    Shabazza konnte nicht sehen, was der Roboter unternahm, weil vor seinen Augen grüne Ringe tanzten.
    Ein verstörender Gedanke kam ihm: Was, wenn der Terminierungsbefehl nicht nur untergeordnete Computer getroffen hatte? Was, wenn SOLHIRN selbst betroffen war?
    Die Ungewißheit dauerte drei oder vier Minuten an. Shabazza erlebte die kurze Zeitspanne als eine halbe Ewigkeit.
    Dann kehrte die Schwerkraft stotternd zurück.
    Ein gellender Schrei schnitt durch die Zentrale, von dem er nicht wußte, wer ihn ausgestoßen hatte.
    Shabazza versuchte, seinen Blick auf die Hologramme der Außenbeobachtung zu richten. Er sah die brennenden Fabriken, eine alles umfassende Wolke aus Staub und Dunst, von einer ungewissen, soeben beginnenden Morgendämmerung aus dem Dunkel gerissen.
    „Das kann nicht sein...", murmelte er ohne Fassung.
    Der Neigungswinkel der Fabriken veränderte sich, während er hinsah.
    Shabazza glaubte zuerst, der Atombrand habe die SOL bereits erreicht. Aber das war Unsinn.
    Nicht die Fabriken neigten sich, sondern das Schiff.
    Die aufrecht stehende, acht Kilometer hohe SOL begann zu stürzen.
     
    *
     
    „Fee! Wir müssen hier weg!"
    Kellind entschied sich, Jon Cavalieris Drängen nachzugeben. Sie wußte genau, daß er für die Besatzung sprach und daß im Fall eines Landeversuchs niemand auf ihrer Seite stand.
    In der GOOD HOPE III taten Freiwillige Dienst. Kellind war nicht berechtigt, das Leben der Besatzung gegen deren Zustimmung zu riskieren.
    „Ausweichkurs berechnen!" sagte sie.
    Es dauerte weniger als eine Sekunde. In dieser Zeit legte der Syntron einen Kurs fest, der möglichst schnell von Century I fort- und an möglichst wenigen Raumforts vorbeiführte.
    Kellind ließ sich den Kurs als Diagramm präsentieren.
    „Volle Beschleunigung!" befahl sie.
    Die GOOD HOPE III tat einen Satz nach vorne. Sofort lagen sie wieder im Dauerfeuer. Die Schirmauslastung schnellte innerhalb eines Augenblicks auf zweihundert Prozent hoch.
    „Transformkanone bereitmachen!" Sie starrte mit brennenden Augen auf die Hologalerie. „Wir werden uns wehren!"
    Kellind wußte genau, daß es eigentlich keinen Sinn machte, zurückzuschießen. Selbst wenn es ihnen gelang, eines der Forts zu vernichten, zahlreiche andere waren immer noch da.
    Aber sie waren Terraner, und sie würden nicht kampflos

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