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1951 - Das Reich der Puppen

Titel: 1951 - Das Reich der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Dunkelheit hinein. Er befand sich in einer kleinen Kammer von etwa fünf Metern Durchmesser. Sie war leer. Dahinter erstreckte sich ein Gang, in den er gerade so hineinpaßte. Mit der Waffe im Anschlag ging er los.
    Der Gang führte zunächst geradeaus, beschrieb aber dann einen Bogen aufwärts und verwandelte sich schließlich in einen senkrecht aufsteigenden Kamin. Monkey stieß sich von der Wandung ab und beschleunigte. Keine zehn Meter über ihm schepperte Metall.
    Die Unbekannten hatten es eilig.
    Der Oxtorner reagierte wie ein Automat. Als ehemaliges Mitglied der Abteilung Null hatte er solche Situationen tausendmal trainiert. Noch vor dem Verlassen des Ganges schaltete er die Waffe auf Dauerfeuer.
    Wie ein glutspeiender Drache und im Schutz seines DIGON-9-Schirmcs bestrich er den vor ihm liegenden Raum mit tödlicher Energie Die Wahrscheinlichkeit, in einer solchen Situation Unbeteiligte zu treffen, lag weit unter einem Promille.
    Einen Teil der Energien reflektierten Stahlträger. Im Hintergrund zwischen den Verstrebungen entdeckte der Agent sich bewegende Schatten.
    „Stehenbleiben und Hände hoch!" brüllte er und schoß auf einen Querträger über ihnen.
    Er erhielt keine Antwort. Nur das Zischen sich verflüssigenden Metalls war zu hören.
    Monkey zoomte erneut und versuchte die huschenden Gestalten zu erkennen Ob es sich wirklich um Puppen handelte, vermochte er nicht zu erkennen. Als er nahe genug war, um den Bereich hinter den Verstrebungen richtig auszuleuchten, waren die Unbekannten verschwunden.
    Eine Explosion wies darauf hin, daß sie ihren Fluchtweg zerstörten.
    Der Oxtorner konnte ihnen nicht mehr folgen und kehrte augenblicklich um.
    „An SENECA", meldete er, als er in den fast senkrecht abfallenden Korridor zurückkehrte. „Die Unbekannten haben vor mir Reißaus genommen."
    „Sie fürchten dich, Monkey", lautete die Antwort der Biopositronik.
    „Ich habe keine Erklärung dafür. Ihre Ausrüstung ist der unseren wahrscheinlich überlegen."
    „Du solltest den Grund so schnell wie möglich in Erfahrung bringen."
    „Tut mir leid", gab SENECA eine halbe Stunde später zur Auskunft. „Zu den ehemaligen Erholungsgebieten habe ich keine Verbindung."
    „Ich brauche Schaubilder", verlangte Monkey.
    Die Biopositronik schickte sie über Funk, und der Oxtorner speicherte sie in der Augenkamera.
    „Einige meiner Servos haben die Freizeitareale vor längerer Zeit inspiziert und nur Trümmer und Reste verfaulter Pflanzen vorgefunden", fuhr SENECA fort. „Das Gelände ist unübersichtlich und gut als Versteck geeignet."
    Neue Meldungen über tote Agenten folgten. Der Oxtorner beteiligte sich nicht an der überflüssigen Diskussion über mögliche zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen. Wenn die Unbekannten selbst Vierergruppen ausschalten konnten. ohne daß es auch nur einem der Betroffenen gelang, eine Warnung oder einen Hilferuf auszustoßen, dann schafften sie es vermutlich auch bei fünf oder sechs Personen.
    Mit Hilfe des Infrarotspürers suchte Monkey die Erholungslandschaften des Mittelteils ab. Er richtete seine Aufmerksamkeit vor allem auf den Bereich der Kopplungszonen, die den ursprünglichen SOL-Teil mit dem aufgesetzten Verlängerungsflansch verbanden.
    Der Desintegrator arbeitete annähernd lautlos. Immer wieder fräste er Löcher in Wände oder Zwischenwände. Bisher unbekannte Korridore taten sich auf und vermittelten den Eindruck, daß es sich hier um eine Welt in der Welt handelte.
    Der eigentliche Lebensraum der Korrago oder der Puppen? Oder vielleicht beides?
    Immer tiefer drang der Oxtorner auf diese Weise von den Kopplungszonen in die verborgenen Welten des Flanschteils vor. Er forderte Verstärkung an und gab seine Koordinaten durch. Vor der einzigen Tür am Ende des Korridors wartete er auf das Eintreffen der Agentinnen und Agenten.
    Bully schickte ihm drei Männer zur Unterstützung. Mehr konnte er im verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit und die Dezimierung nicht entbehren. Die Körperhaltung der Agenten drückte Distanz zu ihm aus. Vermutlich malten sie sich in ihren Gedanken völlig abwegige Dinge über die Angehörigen der Abteilung Null aus.
    „Die Tür da!" Der Oxtorner deutete nach vom. „Postiert euch links und rechts und gebt mir Feuerschutz!"
    Sie rannten mit gezückten Waffen an ihm vorbei. Einer betätigte den Öffner. Es gab keinen Kode und keine Verriegelung. Die Tür glitt zur Seite.
    Monkey reagierte sofort. Eine kaum sichtbare Bewegung seines kleinen

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