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1953 - Kampf um Zophengorn

Titel: 1953 - Kampf um Zophengorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Die Antwort des Rechners ließ allerdings auf sich warten, obwohl dies nur ein rein subjektives Gefühl sein konnte. Störmengord kam jedenfalls ins Schwitzen, bevor ihm der Großrechner antwortete: „Die Angaben werden bestätigt. Die genannten Personen sind Rekruten im dritten Jahr.
    Doch sie verfügen noch nicht über eine Z-Karte."
    Störmengord erschrak bis ins Mark.
    „Doch das wird natürlich sofort nachgeholt", fügte der .Großrechner hinzu. „Die Z-Karten werden im Sektor 11/34 ausgegeben. Sie sind innerhalb von dreißig Stunden abzuholen. Für das Wesen Norman wird eine befristete Aufenthaltsgenehmigung erteilt."
    Störmengord atmete auf. „Danke", sagte er.
    Dann zog er sich den schwarzen Mantel wieder über und verließ seine Kabine. Er holte die Z-Karten ab, durch die die Zugehörigkeit seiner Freunde zum dritten Rekrutenjahrgang dokumentiert war, und flog mit einer Z-Kapsel zurück zur Werft und zur GLIMMER.
    „Hier!" Er verteilte die Karten. „Damit steht Zophengorn für euch offen. Niemand wird sich daran stören, wenn ihr mich begleitet. Haltet euch nur etwas von mir fern, aber immer in Sichtkontakt. Sollten wir uns doch einmal verlieren, so haben wir ja die Minikoms aus der TLD-Ausrüstung."
    „In Ordnung", sagte Benjameen von Jacinta. „Wir folgen dir."
     
    *
     
    Es war ein mehr als seltsames Bild. Die Bewohner des Empiriums waren an viele verschiedene Lebensformen gewöhnt, denn die Beben forscher, Lehrer und Schüler stammten aus allen möglichen Völkern. Was da allerdings in einiger Entfernung hinter Eismer Störmengord daherkam, übertraf an Skurrilität vieles.
    Die beiden Menschen nahm dabei kaum jemand zur Kenntnis. Dafür hefteten sich die Blicke um so mehr auf den kleinen, stämmigen Vierbeiner mit dem nach links und rechts schwenkenden Rüssel und dem Reitgeschirr, in dem die beiden gurkenförmigen, nur rund dreißig Zentimeter langen Wesen steckten Sie besaßen ein kurzes, stummelartiges Beinund zwei Armpaare mit sehr gut ausgebildeten Händen. An der Oberseite der „Gurke" gab es ein hervortretendes Gesicht mit Augen, Nase, Mund und Ohren.
    Ab und zu trompetete der Vierbeiner und wedelte dabei mit dem Pinselschwanz. Oder er richtete seine großen Ohren auf. Die kleinen Reiter saßen so fest auf ihm, als wären sie mit ihm verwachsen. Ihre kleinen, dünnen Körper glichen die Bewegungen des Vierbeiners geschickt durch entsprechende Gegenbewegungen aus.
    Dennoch, bei aller Neugier kam niemand in dem Vielvölkergemisch von Zophengorn auf die Idee, die insgesamt fünf Wesen der Gruppe anzusprechen und nach ihrer Herkunft zu fragen. Dies galt offensichtlich als unfein. In Zophengorn wußte man, daß die Qualitäten eines Geschöpfes nicht durch sein Aussehen bestimmt waren.
    Eismer Störmengord ließ sich von der Aufmerksamkeit nicht beirren, die seine Freunde auf sich zogen. Kaum jemand konnte sie mit ihm in Verbindung bringen, und wenn, hätte ihn das auch nicht gestört.
    Er kannte sein erstes Ziel ganz genau und hielt direkt darauf zu. Seine Kandidatur und die Wahlniederlage hatten immerhin ein Gutes gehabt: Er kannte jetzt sämtliche Direktoren außer dem neuen Direktor eins und war außerdem mit vielen Mitgliedern des Manual-Komitees persönlich bekannt. Das Manual-Komitee erstellte die Manuale von Zophengorn - in die Galaxis hinausgefunkte Nachrichten mit den neuesten Bebenmeldungen und anderen Informationen für die dort draußen tätigen Forscher - und besaß innerhalb von Zophengorn einen großen Einfluß.
    Störmengords erster Gesprächspart ner sollte Direktor acht sein Mit Fouwan, einem Lot-Geborenen, hatte er vor seiner Kandidatur als erstem gesprochen und ihn trotz seines hohen Alters als aufgeweckten, intelligenten Mann kennengelernt. Daß Fouwan dann schließlich doch gegen ihn gestimmt hatte, mußte er jetzt zu vergessen versuchen.
    Der Bebenforscher fand den Direktor, wie erhofft, wieder in der Archao-Bibliothek des Empiriums. Fouwan saß an dem gleichen Tisch wie immer und war in die Lektüre eines besonders dicken Buches versunken. Erst als Störmengord sich räusperte, blickte er zu ihm auf.
    „Ah, schau an, unser Kandidat", sagte er lächelnd. „Du warst lange fort, nicht wahr?
    Mir war nicht bekannt, daß du zurückgekommen bist."
    „Ich bin auch eben erst angekommen", gestand Eismer. „Mein erster Weg führte mich zu dir, Fouwan." Er sah sich um und sprach etwas leiser. „Darf ich mich für einen Moment zu dir setzen? Glaub mir.

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