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1953 - Kampf um Zophengorn

Titel: 1953 - Kampf um Zophengorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschafft. Die direktorale Blockadeschaltung war beseitigt. Alle sieben von ihm angesprochenen Direktoren hatten sich zur rechten Zeit mit ihm zusammen in einem Kontrollraum eingefunden und die Blockadeschaltung neutralisiert. Er hatte ihnen gedankt, und sie hatten sich gegenseitig beglückwünscht.
    Für einen Moment durften sie sich alle als alte und neue Herren von Zophengorn fühlen.
    Marads ließ ihnen diese Freude.
    Dann waren sie auseinandergegangen und in ihre Kabinen zurückgekehrt. Marads war noch etwas länger geblieben, um seinen ganz persönlichen Triumph zu genießen. Wenn er gewollt hätte, dann hätte er den Großrechner schon jetzt für seine Zwecke benutzen können, aber damit wollte er noch warten, bis seine lästigen Mitwisser eliminiert waren. .Was er dazu brauchte, das hatte er schon vorbereitet.
    Uviald Marads ging ebenfalls zurück in seine Kabine und verschloß sie von innen. Am frühen Morgen nahm er Kontakt mit einem Prolongiden auf, der sein Gesicht nicht zu sehen bekam - die Bildübertragung blieb einseitig Der Prolongide vernahm nur Marads' Stimme.
    „Der Fall, über den wir gesprochen haben, ist eingetreten", sagte der Hamarade mit verstellter, kalter Stimme; er wußte, daß die dazwischengeschaltete Positronik seine Stimme noch weiter verzerrte.
    „Du hast die Kommandos zusammengestellt, so, wie ich es dir gesagt habe?"
    „Ja, Herr", antwortete der Prolongide. Marads hatte diese Anrede von ihm verlangt.
    Dafür, daß er sich ausschließlich zu seiner Verfügung hielt und seine Anordnungen befolgte und umsetzen ließ, bezahlte der Hamarade seinen Mittelsmann gut.
    „Gut. Dann schlagt ihr in genau einer Stunde zu. Sämtliche Direktoren müssen sterben und dazu der Goldner Eismer Störmengord in der Rekrutenstadt. Seid ihr bereit?"
    „Ja, Herr."
    „Gut. Ich melde mich jetzt nicht mehr und erwarte die Vollzugsmeldungen durch den entsprechenden zweiten Mittelsmann - in spätestens anderthalb Stunden."
    „Du kannst dich auf deine Diener verlassen, Herr."
    Marads nickte und unterbrach die Verbindung. Dann verließ er seine Unterkunft; schon vor einigen Tagen hatte er sich eine zweite ganz in der Nähe ausgesucht, die der offiziellen Kabine des Direktors eins ähnelte. Dorthin zog er sich nun zurück.
    Vielleicht war er übervorsichtig, aber das konnte nicht schaden. Seine beiden Mittelsmänner mußten ebenfalls sterben, wenn die Aktion erfolgreich beendet war. Das würde er selbst besorgen, und dann gab es keine lebenden Zeugen mehr. Auch wenn er seine Identität vor ihnen verborgen hatte, blieb er mißtrauisch. Niemand würde ihm nachweisen können, daß er die Direktoren und Störmengord hatte umbringen lassen.
    Es war nicht schade um sie. Sie waren allesamt verachtenswerte, alte und degenerierte Dummköpfe, die keine Macht verdienten.
    Die Mitglieder des Manual-Komitees würden ebenso nichts mehr zu sagen haben. Er allein würde diktatorisch herrschen, denn er allein verfügte noch über die direktoralen Kommandokodes.
    „Und wer Zophengorn beherrscht, beherrscht DaGlausch. mein Kleiner", sagte er zu Kangoi. „Wir werden ein neues Zeitalter erleben, in dem kein Platz mehr für die Schwachen ist. Nur die Stärksten werden herrschen, solange sie mich als ihren Herrn anerkennen."
    Er wartete die Stunde ab. Danach begann er nervös in seiner Zweitkabine auf und ab zu gehen. Was geschah außerhalb? Er bekam nichts mit. Wurden die Direktoren bereits abgeschlachtet?
    Marads verfluchte die Tatsache, daß Kangoi Nähe und Sichtkontakt zum Espern brauchte, sonst hätte ihm sein Symbiont Auskunft geben können. Doch Kangoi schwieg.
    Er spürte die innere Unruhe seines Herrn und hütete sich, ihn zu reizen.
    War das ein Schrei gewesen? Und waren dies Schritte auf dem Gang? Das leise, monotone Stampfen9 Hatten die Prolongiden auch alles richtig verstanden und griffen wirklich die Direktoren zwei bis neun an?
    Marads' Herz pochte heftig in seiner Brust. Die Minuten rannen qualvoll langsam dahin.
    Wie viele Direktoren lebten jetzt noch? Fünf? Oder alle? Oder war es schon vorbei?
    Uviald Marads schwitzte War diese Tür wirklich einbruchssicher? Klopfte der Tod etwa auch bei ihm an?
    Er hatte den Mordbefehl für alle Direktoren geben müssen; halbwegs offiziell gehörte er schon zu ihnen. Schlecht hätte er einen Befehl geben dürfen, nur die Direktoren zwei bis neun zu beseitigen - der Verdacht wäre sehr schnell auf ihn gefallen. Deshalb war er geflüchtet.
    Trotzdem blieb eine Gefahr, an die

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