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1953 - Kampf um Zophengorn

Titel: 1953 - Kampf um Zophengorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er gar nicht gedacht hatte: Die Prolongiden begannen damit, alle Nachbarkabinen nach dem Flüchtling zu untersuchen. Hoffentlich hatten sie nicht die Zeit dazu ...
    „Sämtliche Direktoren müssen sterben!" hatte er gesagt. Er ärgerte sich über sich selbst. Der Befehl für die Mörder war eindeutig, es war ein Mordbefehl für ihn selbst, und er mußte abwarten, was passierte. Marads brach der Schweiß aus. Gleichzeitig versuchte er sich zu beruhigen. Es mußte schon vorbei sein Längst! Die Bestätigung über die umgeleitete Empfangsstation in die zweite Kabine konnte nur noch Minuten auf sich warten lassen.
    Doch die kam nicht, und seine Angst brachte ihn fast um den Verstand. Kangoi versuchte, beruhigende Impulse zu senden, doch ein Gehirn in Panik hörte nicht auf so etwas.
    Uviald Marads hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Er war in seiner eigenen Falle gefangen. Irgend etwas hatte nicht so geklappt, wie er sich das vorgestellt hatte. Draußen marschierten die Killerkommandos, aber welche Ziele hatten sie?
    „Ich muß ... hier heraus!" krächzte der Direktoren-Novize.
    Er war aber noch so geistesgegenwärtig, daß er ein Minikom-Gerät an sich nahm und den Z-Kom in der zweiten Kabine so einstellte, daß er alle hereinkommenden Anrufe direkt auf den Minikom umleitete. Eine Umleitung der Umleitung gewissermaßen.
    Dann holte er tief Luft, riß die Tür auf und stürmte, ohne sich in den Kabinentrakt hinein umzusehen, fort von den Unterkünften der Direktoren.
     
    *
     
    Eismer Störmengord, Tess Qumisha und Benjameen von Jacinta erreichten das Empirium mit ihrer Z-Kapsel in Rekordzeit und warfen sich in den nach oben führenden Antigravschacht. Auf der Ebene, auf der die Halle von Bandaß und die Direktorenquartiere lagen, schwangen sie sich heraus und stürmten weiter.
    Eismer rannte an der Spitze. Nie hätten seine jungen Begleiter dem kleinwüchsigen Goldner diese Geschwindigkeit zugetraut.
    Sie passierten die Halle von Bandaß. Erst vor der Kabinenflucht der Direktoren machte Störmengord halt. Er war außer Atem, aber das war kein Wunder.
    Weit und breit rührte sich nichts. Es war noch zu früh für Veranstaltungen im Empirium.
    Doch die Stille war gespenstisch.
    „Dort!" sagte Benjameen und zeigte auf die Türen der Kabinen. „Sie sind offen."
    Eismer nickte und zog die Waffe unter dem Mantel hervor. Die beiden Menschen hielten auch ihre Strahler in den Händen.
    Langsam näherten sie sich der ersten Kabine, der von Direktor eins. die von dem noch nicht hundertprozentig anerkannten Direktor Uviald Marads bewohnt wurde - jenem Hamaraden, dessen Gedankenimpulse Tess in der Halle von Bandaß aufgefangen hatte.
    Die Kabine war leer.
    Nach kurzer Durchsuchung gab Eismer seinen Begleitern einen Wink, und sie betraten die zweite Kabine, die von Direktor zwei.
    Benjameen stieß einen heiseren Schrei aus, als er das Wesen mit mehrfach gebrochenem Rückgrat und einer furchtbaren Bißwunde im Genick am Boden liegen sah.
    Er taumelte und mußte sich festhalten.
    „Wie in meinem Traum...", brachte er heiser hervor.
    „Dann ist auch Direktor sieben tot", stellte Eismer erschüttert fest. „Und die anderen?"
    Schnell lief er in die nächste Kabine, die offenstand.
    Direktor drei lag quer in einem Sessel. Ihm war nicht einmal die Zeit geblieben, aufzuspringen. Sein ganzer Kopf war ihm weggestrahlt worden.
    Eismer Störmengord würgte. Benjameen, der hinter ihm eingetreten war. drehte sich um und hielt Tess zurück. Sie mußte dies hier nicht unbedingt sehen. Langsam drängte er sie auf den Gang hinaus zurück, konnte aber nicht verhindern, daß sie sich von ihm losriß und in die Kabine von Direktor vier lief. Sie kam kreidebleich im Gesicht zurück, taumelnd, und übergab sich auf dem Gang.
    Benjameen warf einen Blick in die Kabine und mußte ebenfalls um seine Beherrschung kämpfen. Wer war dazu fähig, so etwas zu tun?
    „Nicht hier herein", sagte er zu Störmengord, als dieser vor ihm erschien. „Weiter."
    Direktor fünf war in die Brust geschossen worden. Direktor sechs ebenfalls, allerdings mehrmals. Direktor sieben hatte mehrere tiefe Bißwunden am Körper, und es sah so aus, als habe er noch minutenlang gelitten, bis ihn endlich der Tod erlöste.
    Direktor acht, Fouwan, war mit einem harten Gegenstand der Schädel zertrümmert worden. Es sah so aus, als ob er - ausgerechnet er! - seinen Mördern noch Widerstand geleistet hätte. Hatte er geahnt, was auf ihn zukam?
    In seinem Fall war Eismer

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