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1956 - Das Haus der Nisaaru

Titel: 1956 - Das Haus der Nisaaru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umzudrehen. Geschraubte, nichtssagende Worte von einer unerhörten Arroganz, wie man es von Hofschranzen gewohnt war. '„Kann man den Accolen eigentlich vertrauen?" fragte Hermon den Gharrer. Der zögerte. „Es ist tatsächlich schon vorgekommen, dass sie eigenwillige Interpretationen der ihnen übermittelten Botschaften weitergeleitet haben."
    „Dann könnte es also auch sein, dass sie die Aussagen der Saarer sinnentstellt an dich weitergeben?" Mhogena dachte nach. Von den Saarern war in der Zwischenzeit nichts zu hören; offensichtlich warteten sie darauf, dass der lästige Besucher endlich aufgab.
    In diesem Moment schlug die Ortung der ANUBIS an. „Auch das noch!" rief Rhoa, die Funk- und Ortungsspezialistin. „Rund hundert Knoten- und Pfeilschiffe mit Kurs auf uns!" Sämtliche Arkoniden kehrten sofort auf ihre Posten zurück und versetzten die ANUBIS in Alarmbereitschaft. Die „Knotenschiffe", so genannt wegen ihres Aussehens von zwei ineinander verschlungenen Ringen, stellten zwar keine unmittelbare Gefahr dar; ebensowenig die Pfeilschiffe. Die algiotischen Offensivwaffen waren nicht in der Lage, Paratronschirme zu durchschlagen - außer vielleicht durch massiven Punktbeschuss. Trotzdem war diese Störung sehr ärgerlich.
    Denn kaum war die Ortung angekommen, als die Accolen sich sofort zurückzogen und der Kontakt damit unterbrochen war. Mhogena nahm es mit stoischer Ruhe hin; allerdings konnte niemand sagen, wie es in ihm aussah. „Wir gehen in den Hyperraum", ordnete Hermon von Ariga an. „Dort können sie uns nicht orten, außerdem sind sie mit ihren Triebwerken viel zu langsam, um uns zu folgen."
    „Denkst du, dass dieses Zusammentreffen zufällig ist?" fragte der Erste Pilot, Suren. „Sicher. Vielleicht eine Versorgungseinheit oder eine Patrouille, die diesen Sektor regelmäßig durchfliegt.
    Weshalb sollte ausgerechnet unser Schiff bis hierher verfolgt werden?"
    „Sie aktivieren die Zielvorrichtungen ihrer Geschütze", meldete Rhoa. „Entweder greifen wir an oder errechnen schleunigst neue Koordinaten für den Sprung!"
    Hermon von Ariga zögerte sichtlich. Der Gharrer schien zu ahnen, was in dem Arkoniden vorging. „Ein paar Schiffe", sagte Mhogena. „Die fallen kaum ins Gewicht. Halten wir uns nicht auf und verlieren keine Zeit. Ich muss so schnell wie möglich wieder den Kontakt herstellen!"
    „Und wenn es eine Versorgungseinheit ist?" wandte Suren ein. „Das würde die Tazolen in jedem Fall treffen!"
    „Aber das wissen wir doch nicht sicher", beharrte Mhogena. „Entscheidet euch endlich!" rief Rhoa. „Sie sind bald in Schussweite!" Der Kommandant nickte. „Wir drehen ab. Beschleunigungsflug."
    Einige Arkoniden zogen missmutige Gesichter. Sie waren es nicht gewohnt, vor einem Kampf davonzulaufen. Kurz darauf drehte die ANUBIS, vor den herannahenden algiotischen Schiffen ab und beschleunigte, bis sie in den Hyperraum eintauchte. Nach einer Etappe von zwei Lichtjahren kehrte der Vesta-Kreuzer wieder in den Normalraum zurück. Wie erwartet, waren die feindlichen Schiffe ihnen nicht gefolgt. „Jetzt muss ich meinen Ruf noch einmal absetzen", murmelte Mhogena. „Ich hoffe, dass die Accolen ihn nicht einfach ignorieren werden."
    „Dann musst du deine Drohung wahrmachen und solange funken, bis sie aufgeben", meinte Hermon. „Inzwischen hoffe ich, dass wir nicht wieder gestört werden."
     
    4.
     
    ANUBIS
     
    Das Warten war zermürbend. Mhogena war tatsächlich gezwungen, das Hyperkodesignal mehrmals abzusetzen - bis dann endlich die Antwort kam.
    Der Accole stellte sich nicht vor, deshalb ging der Gharrer davon aus, dass es derselbe Bote war. „Warum habt ihr mich solange warten lassen?" fragte er vorwurfsvoll. „Wir haben dir doch die Antwort bereits gegeben", erwiderte Nisaarus Bote. „Weshalb gibst du dich nicht damit zufrieden?"
    „Ich verlange, dass sofort der Kontakt zu den Saarern wiederhergestellt wird."
    „Auch sie haben dir ihre Antwort gegeben ..."
    „Genug jetzt! Ich verlange es, und ich habe das Recht dazu, jederzeit angehört zu werden. So hat es Nisaaru bestimmt, oder haben die Accolen jetzt das Sagen in ihrem Haus?"
    Etwa dreißig Sekunden später funktionierte die Verbindung wieder, aber auch die Saarer zeigten sich unerbittlich. Da riss Mhogena auf einmal der Geduldsfaden. „Ich bin der Meister des Grauen Sandes und der Fünfte Bote von Thoregon", sagte er ungewohnt scharf. „Ich habe das Recht dazu, jederzeit im Haus der Nisaaru ein- und auszugehen, wie es

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