Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1956 - Das Haus der Nisaaru

Titel: 1956 - Das Haus der Nisaaru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Verwandlungsprozess war stehengeblieben, so dass Garron zumindest kaum mehr unter körperlichen Schmerzen zu leiden hatte.
    Allerdings ging die Metamorphose auch nicht mehr zurück; sein Anblick blieb vorerst grauenhaft. Das Bluesmädchen hatte sich bei Mhogena erkundigt, wann er nach Vincents künftigem Exil suchen würde. Der Gharrer antwortete: „Nachdem ich mit Nisaaru gesprochen habe." Tuyula hatte nichts weiter dazu gesagt. Sie hoffte, dass Vincent sich bis dahin wieder erholen und dazu fähig sein würde, allein zu überleben. Selbst wenn seine Kräfte eines Tages voll wiederhergestellt sein würden, wäre die Entfernung zur Milchstraße zu weit, um eine Rückkehr per Teleportation noch in diesem Leben zu bewältigen. Die Blue war sicher, dass der Mutant sich mit seinem Exil abfinden würde, ohne den Versuch zu unternehmen, in ein anderes System zu fliehen. Er hatte sich reumütig angesichts seiner Taten gezeigt. Tuyula wusste, dass Gutes in ihm steckte und er zu einem „normalen" Menschen werden konnte, wenn er es schaffte, die negative Quotor-Persönlichkeit für immer zu vertreiben.
    Die Chancen dafür standen nicht schlecht, wenn er an einem Ort abgesetzt wurde, an dem er nicht ständigen Hyperschauern ausgesetzt war. Ein Ort ohne viel hochentwickelte Technik, der Ruhe und Beschaulichkeit. Gut tausend Lichtjahre von dem Sonnentresor entfernt, Richtung galaktisches Zentrum, verließ die ANUBIS den Hyperraum. Sie befand sich jetzt in einer sternenarmen Zone, im Leerraum, zwei Lichtjahre von der nächsten Sonne entfernt. Weit und breit waren keine Schiffe der Algiotischen Wanderer zu orten. Hermon von Ariga kontaktierte Mhogena und bat ihn, sich in der Zentrale einzufinden. Bald darauf kam der Methanatmer in seinem klobigen Schutzanzug herein. „Wir haben die gewünschte Position erreicht", verkündete Hermon.
    Der junge Kommandant der ANUBIS war ein typischer, 1,81 Meter großer Arkonide, mit langem weißblondem Haar, einem aristokratischen Gesicht und rötlichen Albinoaugen. Sein Körper war schlank, und inzwischen auch gut durchtrainiert, ohne jedoch allzu muskulös zu wirken. Er zeigte sich meistens distanziert, aber keineswegs herablassend wie viele andere Adlige seines Volkes, obwohl er einem sehr alten und mächtigen Adelsgeschlecht entstammte. Dank seiner Umsicht, seines kühlen Sachverstandes und einer schnellen Auffassung eignete er sich ausgezeichnet als Kommandant. „Ich möchte dich nun bitten, weitere Koordinaten zu nennen, an denen du Nisaaru kontaktieren willst", fuhr er fort.
    Der Fünfte Bote von Thoregon betrachtete das Holorama. „Ja, diese Position ist sehr gut. Von hier aus werde ich meine Botschaft absenden." Hermon blinzelte überrascht. „Ich verstehe nicht."
    „Hat Atlan dich nicht informiert?"
    „Er sagte, du würdest es tun, und ich solle deinen Anweisungen bezüglich der Kontaktaufnahme zu Nisaaru folgen." Mhogena sagte ihm, was er auch Atlan schon berichtet hatte und bat abschließend: „Es mag vielleicht ungewöhnlich klingen, und ich ersuche dich daher um Nachsicht für das, worum ich bitte: Nur Meistern des Sandes dürfen die Daten bekannt sein, sie sind streng geheim. Deshalb möchte ich den Hyperkode gern selbst eingeben und danach aus dem Syntran löschen."
    Hermon zeigte sich sofort damit einverstanden, diesen Wunsch zu erfüllen. „Das ist kein Problem", sagte er. „Ich verstehe, dass du zur Geheimhaltung verpflichtet bist. Abgesehen davon bin ich sicher, dass wir Galaktiker kaum je mit Nisaaru in Verbindung treten wollen." Mit einer kurzen Handbewegung wies er die Arkonidin an der Funk- und Ortungszentrale an, ihren Platz zu verlassen. „Sollen wir dir die Funktionsweise erklären?" fragte er den Gharrer. „Nicht nötig, ich bin bereits damit vertraut", lehnte Mhogena höflich ab. Hermon lachte. „Du hast wohl keine Zeit verloren, seit du unser Gast bist!" Der Gharrer zwinkerte mit drei Augen. „Ich konnte bereits eine Menge lernen", gab er freundlich zu.
    Langsam bewegte er seinen massigen Körper auf die Funkzentrale zu. Das steife Bein behinderte ihn beim Gehen, und er hinkte. Hermon wies auch die übrigen Arkoniden an, sich für die Dauer der Eingabe des Hyperkodes von den Kontrollen zurückzuziehen. Mhogena konnte unbeobachtet die Daten ein. geben und löschte sie anschließend sofort wieder aus dem Syntron. Dann wandte er sich seinen Gastgebern zu: „Jetzt brauchen wir nur noch zu warten."
    „Wie lange?"
    „Sicher nur eine kurze Weile."
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher