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1956 - Das Haus der Nisaaru

Titel: 1956 - Das Haus der Nisaaru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir beliebt. Weder Accolen noch Saarer haben mir das zu verbieten! Und ich verlange jetzt sofort die Freigabe der Zielkoordinaten!" Eine Minute des Schweigens verging. Dann übermittelte der Syntron endlich die gewünschte Antwort. „Wir werden dich in Nisaarus Haus einlassen und geben dir hiermit die Koordinaten. Dort werden wir wieder Kontakt mit dir aufnehmen."
    „Na endlich", seufzte Hermon. „Warum denn nicht gleich so?" Die Impulse verschwanden aus dem Hyperkomempfänger; gleichzeitig wurden die Koordinaten aufgelistet. „Diese Position liegt etwa 10.000 Lichtjahre näher am galaktischen Zentrum", knurrte der junge Arkonide. „Ich bin ja mal gespannt, was uns dort erwarten wird." Wenige Minuten später tauchte die ANUBIS erneut in den Hyperraum ein.
    „Mhogena", meldete sich Tuyula Azyk über Bordfunk in der Zentrale, während sie unterwegs zum nächsten Ziel waren, „wenn du Zeit hast, komm doch bitte in die medizinische Station." Hermon von Ariga hob die weißen Augenbrauen. „Neues von unserem gefährlichen Gast", vermutete er. „Hoffentlich gibt es keine Komplikationen."
    „Vertrau mir!" bat der Gharrer und machte sich auf den Weg. An Bord war inzwischen eine gewisse Routine eingekehrt. Jeder fand sich an seinem Platz zurecht, die Schichten waren eingeteilt, der Flug im Hyperraum erwartungsgemäß ereignislos.
    Darla Markus war wie immer in der Nähe von Vincent Garrons Überlebenstank, arbeitete an den Kontrollen und machte Aufzeichnungen. „Du schläfst wohl nie", bemerkte der Gharrer freundlich. „Ich habe mich daran gewöhnt, zwischendrin ein paar Stunden zu ruhen, was mir vollkommen ausreicht", antwortete die Medikerin. Wie immer war ihre Aufmachung makellos. Sie war über 1,80 Meter groß und schlank, mit geraden, langen Beinen und einem ebenmäßigen Gesicht mit hohen Wangenknochen. Ihre glatte Haut war von dunkler Bronze, was das Funkeln der grünen Augen betonte. Ihr hüftlanges, teilweise geflochtenes, stahlblaues und schwarzgesträhntes Haar war zu einer aufwendigen, aber dafür längere Zeit haltender Frisur drapiert, mit jeder Menge Schmuck darin.
    Tuyula Azyk, die schon so lange mit Menschen zusammenlebte und sie dementsprechend studiert hatte, fragte sich im Stillen, für wen Darla diesen Aufwand trieb. Immerhin hielt sie sich die ganze Zeit nur auf der Station auf und war nicht an einem Kontakt zu den Arkoniden interessiert. Aber die junge Blue wagte nicht zu fragen. „Die Arbeit mit Garron ist sehr spannend, und ich habe bald genügend Material, dass es für eine Doktorarbeit reichen würde", fuhr Darla fort. „Deswegen hat Tuyula übrigens auch nach dir gerufen." Sie deutete auf das gerasterte Holo-Abbild des Mutanten und vergrößerte die CTG/EEG-Auswertung. „In seinem Kopf tut sich eine ganze Menge, aber nicht mehr so chaotisches. Kurz gesagt: Ich glaube, er wacht bald auf."
    „Wie steht es mit der Metamorphose?"
    „Die ist weiterhin gestoppt. Seien wir froh, sonst wäre er am Ende vielleicht wirklich noch explodiert. Er ist nach wie vor kein Ausbund an Schönheit. Die Beulen haben sich nur teilweise zurückgebildet. Aber sein Organismus arbeitet wieder einwandfrei. Kein Fieber, kein Hyperventilieren. Der Blutdruck ist nur leicht erhöht."
    „Besteht weiterhin die Gefahr eines Psi-Ausbruchs?" Darla schüttelte den Kopf und projizierte zur Veranschaulichung eine Vergrößerung von Vincents Kopf. „Die mutierten Bereiche der Cortex cerebri, vor allem im Bereich des vorderen Stirnlappens, sind momentan nicht aktiv, wie du hier an der Rühekurve sehen kannst. Es wird auf keinen Fall zu einem unkontrollierten Angriff kommen - zumindest momentan nicht. Selbstverständlich können sich diese Werte in Sekunden ändern. Deshalb bleiben auch die Schirme weiterhin aktiv und der Tank geschlossen."
    „Darla, was ist mit seinem Verstand?" fragte Tuyula ängstlich. Hier musste die Medikerin schlicht passen. „Ich weiß es nicht, Tuyula" ,gestand sie. „Es kann sein, dass er einen bleibenden Schaden davongetragen hat. Das kann ich so nicht feststellen, da diese Werte nicht mehr mit den normalen menschlichen Gehirnwellenmustern vergleichbar sind. Sie sind bereits zu verändert."
    „Heilige Kreatur der Erleuchtung!" murmelte die Blue. „Hilf ihm!"
    „Vielleicht kann ich ihm mit meinen psireflektorischen Fähigkeiten helfen", schlug Mhogena vor. „Du wirst nicht weit kommen, fürchte ich, denn ich werde den Anti-Esper-Schirm nicht abschalten", erwiderte Darla. „Tuyula, versuch

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